Kriegsverse XII.
Von Max v. Mallinckrodt, Haus Broich, Kreis Euskirchen
Der Erste und der Letzte.
Nun kommen jene dunklen Tage
wieder, Da es in Sturm und bittrer Not begann, Da sank auf
blutgetränkter Wahlstatt nieder Der erste Mann. Der
erste Mann aus deutschen Reihn, Es mußte ja einer der
erste sein.
Dann folgten andre, folgten
viele, viele; Das Ungeheuer Krieg hob sich empor. Wer zählt
heut jeden, der im Würfelspiele Den Wurf verlor?! Sie
folgten dem Einen aus ihren Reihn, Es sollten ja ihrer so
viele sein.
Wär's erst zu Ende! Sänge
erst den Frieden Die Glocken wieder jubelnd übers Land,
und drückten wir den kampfgewohnten Müden Daheim
die Hand! Ja zögen die Sieger zur Heimat erst ein! Fiel
erst der Letzte aus deutschen Reihn!
Der Letzte! Jubelnd klingts in
jenen Tagen. Der Letzte fiel, zu End' ist nun die Not! Und
in dem Jubel wird ein Herz doch klagen Um seinen Tod. Ein
letzter Mann noch aus deutschen Reihn, Und mußte doch
grade der Liebste sein.
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