Kriegsverse XV.
Von Max v. Mallinckrodt, Haus Broich, Kreis Euskirchen.

Anfang.

Zum zweiten Male fällt das welke Laub
Seitdem die Welt in tiefsten Sorgen steht,
Seitdem kein Tag, kein Augenblick vergeht,
Dem nicht ein Menschenhoffen fiel zum Raub.

Ist denn die ew'ge Macht da draußen taub?
Dringt nicht zu ihr, was Herz um Herz hier fleht?
Was wie ein Stöhnen durch die Menschheit weht,
Ist's zu gering ihr? Ist es ihr nur Staub?

Nicht Staub, doch nur ein Teil von einem Leben,
Von einem viel, viel läng'ren ernsten Spiel,
Des bunten Anfang staunend wir empfinden.

Wie Kindern nur der Kindheit Blick gegeben,
Verstehn auch wir nur Nahes zu ergründen
Und wissen nichts von unsres Weges Ziel.




Entnommen: Eifelvereinsblatt 1915, Nr. 11, S. 165-166, Eifelverein Düren




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