Kriegsverse XVI.
Von Max v. Mallinckrodt, Haus Broich, Kreis Euskirchen.

Der erste Schnee.

Nun kommst du wieder still ins Land,
Deckst wieder die Erde zu,
Und gönnst dem müden Sommerland
Die tiefe, kühle Ruh.

Es wirbeln Flocken wohin ich seh',
Wohlan, die Stunde schlug,
So fall denn, fall du kalter Schnee,
Fällst doch uns nicht genug.

Denn fielst du ohne Unterlaß
Und fielst du Tag und Nacht,
Das Leid verschwände doch nicht, das
Uns Schuld und Wahn gebracht.

Und fielst du früh und fielst du spät,
Vergebens war' dein Müh'n,
Das Kräutchen Leid, das ward gesät,
Ständ' dennoch grün.




Entnommen: Eifelvereinsblatt 1915, Nr. 12, S. 182, Eifelverein Düren




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