Kriegsverse XXXIII.
Von Max v. Mallinckrodt, Haus Broich bei Weingarten, Kreis Euskirchen

Kinder.

Kinder sind glücklich, denen der Tag
Noch nicht die dunklen Sorgen bringt,
Denen der hallende Glockenschlag
Nur von der einen Stunde singt,

Die sich noch Blumen pflücken im Mai
Und des herbstlichen Sterbens nicht denken,
Die sich in hellem Jubel noch frei
Jeder kommenden Luft verschenken.

Die noch nicht wissen von jener Stunde,
Da der lieblichste Schleier fällt,
Da auch sie mit ehernem Munde
Ruft zum Erwachen die eherne Welt.

Kinder sind glücklich. Vor ihren Blicken
Taucht sich das Leben in Meere von Licht,
Und mit blühenden Blumen schmücken
Ahnungslos sie der Meduse Gesicht.




Entnommen: Eifelvereinsblatt 1917, Nr. 5, S. 67, Eifelverein Düren




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