Kriegsverse XXXIII.
Von Max v. Mallinckrodt, Haus Broich bei Weingarten, Kreis Euskirchen

Geschichte.

Kein Tag vergeht, da Tausende nicht bitten
Um das, was sie in Fülle einst besaßen,
Um das, was leichten Herzens die vergaßen
In ihres Glücks, in ihrer Ruhe Mitten.

Nun haben sie's erlebt, nun es erlitten,
Es maß die Zeit mit grauenvollen Maßen,
Seit sie den Schlachtruf blies auf allen Straßen,
Seit eine Welt zum Kampfe ist geschritten.

Heut wollen sie ihr Glück sich wiedergeben,
Von Frieden heut und nur von Frieden lesen,
Zu tief empfinden sie, was sie besessen.

Doch einst, wenn unsre späten Enkel leben - - ?
Was war von je Geschichte, als Vergessen,
Vergessen wollen fast des, was gewesen.




Entnommen: Eifelvereinsblatt 1917, Nr. 5, S. 67, Eifelverein Düren




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