Kriegsverse XXXIX.
Von Max v. Mallinckrodt, Haus Broich bei Weingarten, Kreis Euskirchen

Das Neue.

Wenn dieser Tage wilder Traum verronnen,
Die Eisen friedlich glühn, die Pflüge gehn,
Dann wird ein Neues wundersam entstehn
Aus unsrer Zeiten schmerzensvollem Bronnen.

Welch Leben es, welch Antlitz es gewonnen,
Einst werden es der Menschen Augen sehn.
Was es auch bringt, es wird zum Weltgeschehn,
Der Menschheit Zeiten werden so begonnen.

Und alles mißt nach ihm sich dann auf Erden,
Vorher und nachher wird der Maßstab sein,
Bis einst auch dieses Neue müde wird

In ungeheuerm Wechsel geht das Werden,
Kein Menschending ma ewiglich gedeihn.
Es lebt kein Recht, das vor dem „Einst“ nicht irrt.




Entnommen: Eifelvereinsblatt 1917, Nr. 11, S. 162, Eifelverein Düren




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