Kriegsverse XLII.
Von Max v. Mallinckrodt, Haus Broich bei Weingarten, Kreis Euskirchen

Die Hand auf der Schulter.

Die als Knaben gezogen,
Kehren als Männer zurück.
Jahren gleich wird gewogen
Draußen ein Augenblick.

Denen, die in der Ferne
Sahn in den Flammenschein,
Strahlt aus dem Augensterne
Dunkel der Widerschein.

Was in wilden Akkorden
Draußen sie umsang,
ist ihr Eigen geworden,
Bleibt es ein Leben lang.

In vergangenen Zeiten
Ruhte des Henkers Hand
Auf des Todgeweihten
Schulter, der Gnade fand.

Wer aus blut'gem Gefechte
Heimkam, lastend schwer
Fühlt des Todes Rechte
Noch auf der Schulter er.




Entnommen: Eifelvereinsblatt 1918, Nr. 2, S. 19, Eifelverein Düren




Zurück zur Indexseite
Max von Mallinckrodt ©
© Copyright woengede