Kreuzweingarten feiert sein schönstes Fest
Trotz günstiger Voraussetzungen fehlen die Sommerfrischler

Kreuzweingarten. Unser friedliches und von der Natur reich bedachtes Dorf rüstet für die am ersten Maisonntag, dem Sonntag der Kreuzauffindung, beginnende Kirmes, die nicht nur zu dem schönsten Kirchen- und Famillienfest im Ablauf eines Jahres zählt, sondern auch die Reihe der Kirmesfeiern im Kreise Euskirchen einleitet. Als Frühlingskirmes lockt sie alljährlich zahlreiche Besucher aus den benachbarten Dörfern. Groß ist aber auch die Zahl der Verwandten und Bekannten der hier ansässigen Familien, die im Kreise ihrer Lieben oder auch bei einem Tänzchen im Saale des alten Brauhauses das Fest verleben möchten.


Das Kreuz auf Bergeshöh' gab dem Dorf vor 26 Jahren seinen Namen (R)-Fotos: C. Brandt

Kreuzweingarten ist seit jeher ein stilles Dorf, dessen Ruhe nur durch den am Tage nie abreißenden Kraftwagenverkehr, der von der Kreisstadt über Münstereifel in die Eifelberg und zurückflutet, gestört wird. Da das stille Dörfchen mit seinen fleißigen Einwohnern gewissermaßen im Schatten des berühmten Kneipkurortes liegt, hat es trotz seiner waldigen Umgebung, seiner reinen und gesunden Luft, seiner schönen Spaziergänge und einer beachtlichen Zahl von Ruhebänken, die dem hier bestehenden Heimatbund zu danken sind, eine Rolle als Erholungs- und Sommerfrischenort bisher nicht zu spielen vermocht, und dies, obwohl hier zwei gut geführte, bürgerlich eingerichtete Gaststätten bestehen und für Unterbringung von Erholungsbedürftigen für kürzere und längere Zeit eingerichtet sind. Wohl kommen in den Sommermonaten Sommergäste, doch ist ihre Zahl nicht nennenswert. So führt Kreuzweingarten mit den mancherlei bedeutsamen Zeugen aus geschichtlicher Vergangenheit ein beschauliches Dasein, das nur unterbrochen wird durch einige wenige Veranstaltungen sportlicher und geselliger Art, die man an den Fingern einer Hand abzählen kann, und zu denen als schönstes Fest der katholischen Pfarrgemeinde die vor der Tür stehende Mai- oder Hauptkirmes zählt.


Eingebettet im Erfttal und umgeben von bewaldeten Bergen, war Kreuzweingarten schon zur Römerzeit eine beliebte Siedlung
Der seit Geschlechtern hier siedelnde Landwirt bestellt nach wie vor seine Scholle, während die Arbeiterschaft und die der Schule entwachsene Jugend zum größten Teil in den Fabriken, den Handels- und Gewerbeunternehmen sowie in den vielen Einzelhandelsgeschäften Euskirchens ihrer Arbeit nachgehen.





Entnommen: Kölnische Rundschau im April/Mai 1953
Sammlung Heinrich Veith Edition 2010/11




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