Haus Broich - Zentrum karitativer Aktion

Kreuzweingarten. Zu einem besonderen Erlebnis gestaltete sich die Autofahrt der Kreuzweingartener Frauen und Jungmädchen nach Schönstatt bei Vallendar a. Rh. Schwester Oberin und noch einige Marienschwestern von Haus Broich begleiteten uns, denn in Schönstatt ist ja das Mutterhaus und die Gnadenkapelle der „dreimal wunderbaren Mutter und Königin von Schönstatt.“ Die Zahl der Wallfahrer nach hier wächst dauernd, waren doch am vergangenen Sonntag ungefähr 2000 gemeldet, die sich zu Fuß, mit den Rädern, in Privatwagen und Omnibussen eingefunden hatten. Gegen 10.30 Uhr trafen wir in Schönstatt ein, und die Zeit bis zur Abfahrt gegen 19.00 Uhr war ausgefüllt mit Huldigungen der Wallfahrer an die Schönstatt-Königin, mit Vorträgen und Führungen durch die Gebäulichkeiten und parkartigen Anlagen des Besitztums. Wir besichtigten das Studienheim, wo der Grund für das Schönstattwerk durch den Pallotinerpater Josef Kentenich 1914 gelegt wurde und das heute zur Ausbildung der Patres der Gesellschaft für den Priesterberuf dient. Das Provinzialmutterhaus für die Nordrheinprovinz befindet sich in Haus Broich (früher Schloß v. Mallinckrodt) bei Kreuzweingarten.

Die Provinzialoberin mit ihren Assistentinnen hat dort ihren Sitz und betreut von dort aus über 40 Filialen mit über 300 Schwestern. In Haus Broich werden halbjährlich 40 bis 50 Postulantinnen ausgebildet. Alle sozialen Berufe werden erfaßt, vielgestaltige Arbeitsgebiete werden von der Schwesternschaft übernommen. In Säuglingsheimen und Kindergärten sind den Schwestern die Kleinsten zu mütterlicher Betreuung überlassen. In Hospitälern und in der ambulanten Krankenpflege dürfen sie leibliche und seelische Not lindern, in Karitassekretariaten sind sie eifrige Mitarbeiterinnen und unterstützen als Seelsorgshelferinnen das Wirken des Priesters. Sie unterrichten in Nähschulen und sind als Lehrschwestern in Elementarschulen und im neu eingerichteten Lyzeum in Schönstatt tätig. Die Missionsarbeit in fast sämtlichen ausländischen Missionen gehört mit zu den besonderen Aufgaben der Marienschwestern. Wir möchte heute schon darauf hinweisen, daß in einigen Tagen in Haus Broich die feierliche Einweihung einer neuen Kapelle nach dem Muster von Schönstatt stattfindet. Näheres wird noch bekanntgegeben.

Entnommen: Euskirchener Volksblatt vom 23. Mai 1950