Im Dienst christlicher Wohltätigkeit
Von der Arbeit der Schönstätter Marienschwestern in Kreuzweingarten

Kreuzweingarten. Nahe bei Kreuzweingarten liegt in herrlichem Waldgebiet die Besitzung des Herrn von Mallinckrodt, die um die Jahrhundertwende gebaut wurde. Dieses Schloß wurde leider im Krieg fast vollständig zerstört. Das zum Teil neu errichtete und zum Teil renovierte Gebäude wurde von dem Besitzer für vorläufig zehn Jahre an die Schönstätter Marienschwestern, die ihre Heimat in Schönstatt bei Vallendar (Rhein) haben, verpachtet. Die Gemeinschaft der Schwestern ist noch sehr jung, sie wurde 1914 von dem Pallotinerpater Peter Kendenich gegründet.

In Kreuzweingarten befindet sich das Provinzial-Mutterhaus für die Nordrheinprovinz. Die Provinzialoberin mit ihren Assistentinnen hat dort ihren Sitz und betreut von dort aus rund 39 Filialen mit ungefähr 300 Schwestern. Der Nachwuchs der Schönstattfamilie ist gut, es werden hier 40 bis 50 Postulantinnen halbjährl. ausgebildet. Alle sozialen Berufe werden erfaßt, vielgestaltige Arbeitsgebiete werden von der Schwesternschaft übernommen. In Säuglingsheimen und Kindergärten sind den Schwestern die Kleinsten zu mütterlicher Betreuung überlassen. In Hospitälern und in der ambulanten Krankenpflege dürfen sie leibliche und seelische Not lindern, in Caritassekretariaten sind sie eifrige Mitarbeiterinnen und unterstützen als Seelsorgshelferinnen das Wirken des Priesters. Sie unterrichten in Nähschulen und sind als Lehrschwestern in Elementarschulen und im neu eingerichteten Lyzeum in Schönstatt tätig. Die Missionsarbeit in fast sämtlichen ausländischen Missionen gehört mit zu den besonderen Aufgaben der Marienschwestern. Sie stehen berufstüchtig, froh und treu zu ihren großen idealen Aufgaben.

Der Kindergarten in Kreuzweingarten darf sich rühmen, eine Marienschwester zur Betreuung der Kleinsten zu haben, die es versteht, sich den Weg zu den Herzen der Kleinen durch ihre Schlichtheit und Einfachheit und doch auch Weltaufgeschlossenheit zu ebnen. - Die weitere Instandsetzung der Räumlichkeiten und die Neuanschaffung von Möbeln und Ausstattungsstücken für das Haus erfordern noch viele geldliche und zeitliche Opfer der Schwesternschaft. Aber die Schwester Oberin teilte uns auch mit, daß sie jetzt schon in der Lage sei, einzelnen Erholungssuchenden und Rekonvaleszenten einen angenehmen und ruhigen Ferienaufenthalt zu bieten.

G. B.




Entnommen: Kölnische Rundschau vom 12. Juli 1949




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