Schöne Eifelvereinswege zur Steinbachtalsperre
(Die Ortsgruppe Euskirchen führt neue Bezeichnungen durch.)

In die schöne Natur der Landschaft zwischen Rheinbach und Münstereifel haben naturfreudige, menschenfreundliche und kunstfähige Hände ein neues Kleinod hineingebaut: Die Steinbachtalsperre! Einem wirtschaftlichen Zwecke unserer Heimatstadt dienend, will sie auch recht vielen Freude und Erholung bieten und schmiegt sich auch angenehm für das naturfreudige Auge in die Landschaft ein.

Schon immer war der Weg in den Hardtwald, zur Hardtburg und zur Kirspenicher Burg bei den Euskirchenern beliebt. Er wird nun noch besuchte sein: Von den vielen, die nun hier in Licht, Luft, Wasser und Sonne nach einer Woche Arbeit und Schweiß Erholung und Freude suchen! Von den Liebhabern des nassen Sports! Von der Jugend, die sich so froh fühlt in freier Natur bei angenehmer Unterhaltung.

Darum war es eine der ersten Sorgen des Eifelvereins, nach Fertigstellung der Talsperre landschaftlich angenehme Wege zu ihr nahe zu legen und auch praktisch auszuführen. So zeigen denn die großen Kartentafeln am Euskirchener Bahnhof und an der Talsperre (angefertigt von Malermeister P. Müller, einem guten Kenner der Eifeler Landschaft und ihren Schönheiten!) die Möglichkeiten zu schönen un zu kurzen Wegen, durch besondere Verdeutlichung und durch fortlaufende Markierung. (1) Für den Fußgänger sind es 10 Kilometer, also zwei Stunden und viele landschaftliche Schönheiten belohnen dieser Mühe.

Wir folgen der (5) entlang dem Erftbette bis zum Hardtwald. An der Zuckerfabrik können wir die Ausnutzung des ehedem so brach liegenden Erftgeländes bewundern als ein Erfolg des neu erwachten deutschen Tatwillens. Der Kunstfreund wird dann schnell einen Blick in die neue Roitzheimer Kirche tun. Waldesschatten führt uns an der idyllisch gelegenen Hardtburg vorbei; dann geht es über einige schöne blumenreiche Hügel hinweg durch das ruhige Hockenbroich zu der von waldreichen Hängen umsäumten Talsperre, deren Lob sicher erklingen wird, wenn einmal ihre Schönheit recht bekannt ist.

(2) Die weniger Wanderfähigen können den „Erft-Expreß“ benutzen bis Weingarten (von dort nur 5 km) oder bis Arloff (nur 3 ½ km). Von Weingarten werden wir durch die (5) über die Erft zur Burg Kirspenich geführt, wo auch der Weg vom Arloffer Bahnhof hinführt. Ueber einige landschaftlich schöne und teilweise bewaldete Hügel ist dann bald das erfreuende Ziel erreicht. (3) Von Münstereifel und Rheinbach führen die Wege zur Talsperre fast nur durch den Wald, so daß sie den Euskirchenern als Rückweg in der Abendkühle angeraten werden können.

Am besten folgt man der (11) bis zum Forsthause Steinbach durch das Bachtal. Von dort führt rechts der Weg über waldreiche Höhen (407 Meter) ins Schleidbachtal nach Münstereifel (8 km). Während links der Weg nach Queckenberg (374 Met.) am Waldhotel vorbei uns an den Bahnhof Rheinbach bringt (12 km). Auf kürzerer Strecke führt uns das Zeichen X von der Talsperre über Kloster Schweinheim und den Beuelskopf nach Rheinbach (etwa 10 km).

Wenn recht vielen ein landschaftlich schöner Weg die an der Talsperre gebotenen Freuden erhöht, so ist die Mühe des Eifelvereins aufs schönste belohnt. Dann darf er aber auch mit der Rücksicht der Naturfreunde rechnen, die an der Talsperre das Auge vor allen Unschönheiten bewahrt, wie Papierfetzen, Glasflaschen und zerschnittenen Baumrinden „Frisch auf!“

(Müllander)




Entnommen: Euskirchener Volksblatt vom 4. Juli 1936




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