Ein Vogel, der einfach nicht fiel
Erst nach dem 368. Schuß durfte in
Kreuzweingarten gejubelt werden - Rütt ist König
Euskirchen-Kreuzweingarten - Wir sind jetzt in der Verlängerung, gleich kommt das Elfmeterschießen. Manfred Buckschun, Schießmeister der St. Hubertus Schützenbruderschaft Kreuzweingarten-Rheder, nahm das Dilemma mit Humor. Schon 90 Minuten dauerte das Königsschießen am Montag nachmittag an. Ein Ende war noch nicht in Sicht.
Andere Zuschauer forderten flüsternd, doch nun Dum-Dum-Munition zu laden. Über 300 Schuß aus dem Kleinkaliber-Gewehr waren schon gefallen - nur der Königsvogel, der fiel noch immer nicht. Die sieben Bewerber trafen meisterlich, doch der Balken auf dem die Trophäe saß, gab deshalb noch lange nicht nach. Seit 150 Schuß hing der Balken schief und neigte sich immer mehr. Raunen ging mehrmals durch die Menge. Doch der Vogel ging weiterhin nicht zu Boden.
Unbändige
Freude als der Königsvogel nach dem 368. Schuß endlich
fiel: Präsident Matthias Schütt gratulierte dem neuen
Schützenkönig Horst Günther Rütt als Erster (Bild
links). Bis dahin hatte sich der Balken unter der Trophäe als
äußerst zäh erwiesen. Selbst in Schieflage überstand
er noch etwa 15 Schuß. (Bilder: Karbaum)
Maach dem Spell e Enk, forderte ungeduldig Präsident Matthias Schütt. Doch das Ende kam erst mit dem 368. Schuß. Der, der den Vogel geschnitzt hatte, Schreinermeister Horst-Günther Rütt, strecke ihn letztendlich zu Boden. Unbändiger Jubel brach aus. Doch nun war Eile angesagt. Der Zeitplan war ins Wanken geraten. Die gemeinsame Messe stand schon auf dem Programm.
Am Abend wurde der neue Schützenkönig auf dem Krönungsball im Schützen- und Pfarrheim proklamiert. Dazu die anderen Majestäten: Jungschützen-Prinz Stefan Jonas, Schülerschützenprinzessin Nicole Jonas und Schützen-Liesel Inge Buckschuh. (kk)
Artikel-Sammlung Heinrich Veith
Kreuzweingarten
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger vom 8.7.93 *)
*) Anmerkung: Leider fehlen bei
manchen Artikeln der Sammlung Heinrich Veith oftmals Quellenangabe
und Erscheinungsdatum.
Die fehlenden Werte wurden so gut es ging,
nachgearbeitet.
Für Irrtümer wird auf eine spätere
Nachbesserung verwiesen; ggf. um Korrekturangaben gebeten.
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