Ovationen für Pfarrer Spilles
Priesterjubiläum des Urbacher Ortspfarrers mit vielen Gästen

Porz-Urbach. Der Stadtteil Urbach stand am Sonntag im Zeichen des silbernen Priesterjubiläums von Pfarrer Bertram Spilles, das sich - wie es dem Wunsch des Jubilars entsprach - nicht zu einer Ovation für die Person des Priesters gestaltete, sondern die Aufgaben und Funktionen des Priesteramtes im allgemeinen und in der heutigen Zeit im besonderen aufzeigte.

Im feierlichen Levitenhochamt in der „St.-Barholomäus-Pfarrkirche“, das von dem Silberjubilar zelebriert und vom Kirchenchor „Cäcilia Urbach“ und einer Instrumentalgrupe des Orchesters der Stadt Porz unter der Leitung von Josef Wassong durch den Vortrag der „Messe in C“ für Streicher und Hörner von Anton Bruckner und der Einlage „De profundi“ von Gluck in erhebender Weise umrahmt wurde, hielt Professor Dr. Peil von der Pädagogischen Akademie in Köln die Festansprache. In seinen Ausführungen unterstrich der Festprediger, daß er gerne dem Wunsch von Pastor Spilles nachkomme, nicht die Persönlichkeit des Silberjubilars zu würdigen, obwohl dieser auch Mut vor „Königsthronen“ bewiesen habe. Heute nun sei das Anliegen der Frühkommunion, für das der Jubilarpriester sich mit seiner ganzen Kraft eingesetzt habe, nahezu realisiert. Professor Peil stellte dann in den Vordergrund seiner Predigt die Mittlerrolle des Priesters, der eine Brücke schlage von Gott zu den Menschen.


Alle Pfarrkinder und viele Gäste nahmen herzlichen Anteil am Jubiläum von Pastor Spilles. Im Bilde links neben ihm seine Mutter und Bürgermeister Weiden.

Im Anschluß an das Festamt, in dem die Ortsvereine von Urbach, der Männergesangverein von 1891, die Freiwillige Feuerwehr, der Turnverein 1904, der Rasensportverein 1912, der Kirchenchor „Cäcilia“, der Frauen- und Mütterverein, die „Fidelen Elsdorfer“ und die „St.-Hubertus-Schützenbruderschaft“ mit Fahnenabordnungen vertreten waren, fand im Urbacher Jugendheim ein Festakt statt. Unter den Ehrengästen bemerkte man Dechant van Kempen (Zündorf), Pfarrer Funken (Porz), Pfarrer Wulfers (Eil), Pfarrer Echterbroch (Grengel), Professor Dr. Peil, Kaplan Alfred Gräf, Bürgermeister Weiden, Stadtdirektor Kurth, Oberstudiendirektor Katzenbch, Realschuldirektor Schütte, Berufsschuldirektor Diplom-Handelslehrer Rüth, Kreislandwirt Hohnrath, den Vorsitzenden des Katholikenausschusses, Dr. Demes, die Mitglieder des Kirchenvorstandes, die Abordnungen der Urbacher Ortsvereine, das Lehrerkollegium der kath. Volksschule Urbach mit Rektor Dickopp an der Spitze und viele andere Interessierte und Gläubige. Nach de musikalischen Vortrag alter Meister durch den Kirchenchor und der Instrumentalgruppe unter Josef Wassong, Gedichtvorträgen der Kinder des Kindergartens und einer Schülerin, gratulierte zuerst Theo Werner im Namen des Kirchenchores.

Die Person von Pfarrer Spilles würdigte Stadtdirektor Kurth in seiner Eigenschaft als Kirchenvorstandsmitglied. Er stellte die 25 Jahre Priestertum als eine Gnade Gottes heraus und wünschte dem Silberjubilar, daß der Herrgott ihm die Gesundheit erhalten möge, die bei einer solch großen Pfarrei unbedingt notwendig sei. Beim Ausspruch der Glückwünsche von Kirchenvorstand und Gläubigen der „St.-Bartholomäus“-Pfarrgemeinde meinte Stadtdirektor Kurth, daß Pastor Spilles die Erwartungen der Gläubigen während seiner Tätigkeit in Urbach voll und ganz erfüllt habe. Und dies, obwohl Urbach zum Mittelpunkt der Entwicklung der Stadt Porz geworden sei.

Trotz der umfangreichen seelsorgerischen Aufgaben habe der Jubilar noch Zeit gefunden, das Dach der Pfarrkirche zu erneuern, einen Kanal zur Trocknung der Kirche anzulegen und die Orgel zu erneuern. Als Geschenk überreichte der Stadtdirektor ein Lexikon für Theologie und Kirche, ein Brevier und einen Hausatlas. Als allerwichtigstes Amt in unserer Zeit bezeichnete Bürgermeister Weiden in seiner Glückwunschansprache das Priestertum. Das allerwichtigste Amt müsse zugleich das allerschwerste und auch das allerschönste sein. Deshalb erfülle der heutige Tag alle mit Freude, Dank und Segen.

Auch Dechant von Kempen bezeichnete den Jubilar, dem der Stadtdirektor noch das Feiern des goldenen und diamantenen Priesterjubiläums in Urbach gewünscht hatte, als einen lieben Mitbruder und fleißigen und aufrechten Seelsorger. Wie der Ausbau der Erzbruderschaft vom Kostbaren Blute zeige, sei Pastor Spilles ein Priester, der das Alte in idealer Weise mit dem Neuen verbinde. Außerdem habe er ein sehr gutes Verhältnis zu seinem Vorgänger, Pastor i. R. Ernst Schmitz, der in seinem Pfarrhause das goldene Priesterjubiläum habe feiern können und den er achte und ehre.


Die Führer der Pfarrjugend überreichen Pastor Spilles das Erinnerungsgeschenk der Jugend

Die Bescheidenheit von Pastor Spilles stellte Pater Hartmann heraus, der den Jubilar darüber hinaus als einen Begriff für die Sichtbarmachung der Verbundenheit von Priester und Volk rühmte. Weitere Glückwünsche sprachen Matthias Bleffert für den Urbacher Ortsring aus. Mitglieder des Paramentenvereins überreichten einen Chormantel, ferner gratulierten der Frauen- und Mütterverein, Manfred Sroka und Karin Backmann für die kath. Jugend, Präfekt Jean Schmitz für die Erzbruderschaft vom Kostbaren Blute, Rektor Dickopp für die katholische Volksschule, Dr. Demes für den Katholikenausschuß und die Rathausfraktion der CDU sowie Josef Holz für die „St.-Hubertus-Schützenbruderschaft“. Pastor Spilles sprach sichtlich ergriffen seinen allerherzlichsten Dank aus und forderte alle Gläubigen auf, zusammenzuhalten und sich einzusetzen für das Gottesreich. -Wiso-



Artikel-Sammlung Heinrich Veith Kreuzweingarten
Quelle: Kölnische Rundschau (?) oder Kölner Stadt-Anzeiger (?) vom 12. März 1963 *)

*) Anmerkung: Leider fehlen bei manchen Artikeln der Sammlung Heinrich Veith oftmals Quellenangabe und Erscheinungsdatum.
Die fehlenden Werte wurden so gut es ging, nachgearbeitet.
Für Irrtümer wird auf eine spätere Nachbesserung verwiesen; ggf. um Korrekturangaben gebeten.

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