Läut-Premiere zu Weihnachten
Glocken in Kreuzweingarten gestern geweiht
Kreuzweingarten. Hohen Besuch aus außergewöhnlichem Anlaß hatte die Kreuzweingartener Pfarrgemeinde gestern. Weihbischof Dr. Josef Plöger weihte gleich zwei neue Glocken für die Heilig-Kreuz-Kirche. Mit der 16949 von Claudius Lamiral gegossenen und restaurierten Friedensglocke sowie der im Juni 1988 neu gegossenen Engelglocke erreicht die Kreuzweingartener Kirche ein Vollgeläut, das feierlich zum ersten Mal am Heiligen Abend zur Christmette erklingen wird. Das Geläut der insgesamt fünf Glocken ist einmalig im ganzen Rheinland.
Weihbischof
Dr. Josef Plöger (Mitte) nahm zusammen mit dem Kreuzweingartener
Pfarrer, Dr. Dr. Peter Irrgang (links), die Weihe der beiden Glocken
vor. Foto: Decker
Weihbischof Dr. Plöger würdigte nach dem Evangelium die Glocken als akkustische Weggefährten während eines ganzen Menschenlebens. Im Anschluß weihte er gemeinsam mit Pfarrer Dr. Dr. Peter Irrgang die beiden Glocken.
Die ältere Friedensglocke hat eine bewegt Geschichte hinter sich. Nach den Wirren des 30jährigen Krieges 1649 entstanden, sollte sie die Hoffnung der Menschen nach Frieden verkünden. Doch ausgerechnet bei einem Fliegerangriff im Zweiten Weltkrieg stürzte sie aus dem brennenden Kirchturm der Köln-Poller St.-Josef-Kirche und riß.
Am 10. Mai 1947 kam die Glocke nach Kreuzweingarten zurück - die Kreuzweingartener hatten das Geld für eine neue Glocke in Poll durch Sammlungen zusammengebracht. Zwei Sanierungen hielten nur kurze Zeit, 1988 wurde nun - so steht zu hoffen - der Riß dauerhaft geschweißt.
Die Friedensglocke und die neue 240 Kilogramm schwere Engelglocke sind noch bis zum 12. Dezember täglich im Kirchenschiff zu besichtigen. Zusätzlich findet am 10. Dezember ab 14 Uhr eine Glockenvorführung mit Erklärung der Glockenharmonie am praktischen Beispiel der Glocken statt.
Artikel-Sammlung Heinrich Veith
Kreuzweingarten
Quelle: Kölnische Rundschau ? / Kölner
Stadt-Anzeiger ? vom 5.12.88 *)
*) Anmerkung: Leider fehlen bei
manchen Artikeln der Sammlung Heinrich Veith oftmals Quellenangabe
und Erscheinungsdatum.
Die fehlenden Werte wurden so gut es ging,
nachgearbeitet.
Für Irrtümer wird auf eine spätere
Nachbesserung verwiesen; ggf. um Korrekturangaben gebeten.
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