Opus-Dei-Priester Dr.
Peter Irrgang erlebte feierlichen Einzug in Kreuzweingartener Kirche:
Fest per Monitor verfolgt
Solidarität
gezeigt
von Hermann Eckstein
Kreuzweingarten. Unser Dorf ist nicht mehr zu erkennen, meine Gemeindemitglied Hermann Josef Kesternich. Als am Sonntagnachmittag der neue Pastor, Dr. Peter H. Irrgang in Kreuzweingarten feierlich eingeführt wurde, waren links und rechts der Straße unterhalb der Kirche grellleuchtende Scheinwerfer aufgebaut. Das Fernsehn interessiert sich offenbar noch immer für den Priester, der in der Vergangenheit in die Schlagzeilen geraten war.
Ganz Kreuzweingarten war auf den Beinen, als Dr. Irrgang am Sonntag im Kreise von rund drei Dutzend Geistlichen und Weihbischof Dr. Plöger feierlich sein neues Pfarramt antrat. Der Andrang der Gläubigen war so groß, daß vor der Kirche zwei Monitore installiert werden mußten. Viel Pfarrangehörige hatten in der Kirche keinen Platz mehr gefunden und konnten so die Einführungsmesse nur via Bildschirm verfolgen.
Bevor der Festakt in der Kirche begann, waren Dr. Irrgang, die zahlreichen Geistlichen und Weihbischof Plöger, sowie die Eltern des neuen Pastors am Pfarrhaus abgeholt worden. Vom Musikverein Heimatklang wurden der neue Pfarrer und seine Gäste zur Kirche geleitet.
Das Gotteshaus Heiliges Kreuz war bis auf den letzten Platz besetzt, als die Festmesse begann. Bis an den Altar drängten sich die Gläubigen, um die Einführung hautnah miterleben zu können. Dechant Paul Gail aus Vernich war es vorbehalten, die Einführung des neuen Geistlichen vorzunehmen.
Pastor
Dr. Peter H. Irrgang (rechts) wurde am Sonntag von Dechant Gail
feierlich in sein neues Amt eingeführt. Fotos Eckstein
Der Dechant war es auch, der die Kirchenschlüssel übergab und die erzbischöfliche Ernennungsurkunde verlas. Umrahmt wurde der feierliche Akt vom Kirchenchor, der unter der Leitung von Johann Vus sang. Begleitet wurden die Sänger von Organist Emmerich Irrgang, einem Bruder des neuen Priesters.
Der Zeitpunkt der Einführung war bewußt auf den dritten Adventssonntag gelegt worden. Denn wie Pfarrer Dr. Irrgang in seiner Festpredigt sagte, ist dieser Sonntag, der im kirchlichen Jahr als Gaudete bezeichnet wird, ein besonders festlicher Adventsfeiertag.
Das wurde auch auf dem kleinen Heftchen zu Ausdruck gebracht, daß die Pfarre anläßlich des Festtages heraus gegeben hatte. Freut Euch im Herrn zu jeder Zeit. Noch einmal sage ich: Freut Euch! Denn der Herr ist nahe, lautete der Vers auf der Titelseite.
Allen Grund zur Freude hatte der Geistliche wahrlich. Denn die Pfarrgemeinde stellte sich geschlossen hinter ihren neuen Pfarrer, der aufgrund seiner Verbindung zu Opus Dei in die Schlagzeilen geraten war. Die demonstrierte Solidarität war dem sympatischen Pfarrer regelrecht anzusehen.
Dr. Peter H. Irrgang konnte auch von einer netten Begebenheit berichten, die sich vor seiner Einführung zugetragen hatte. So bemerkte ein kleiner Junge, der Dr. Irrgang einmal beim Fußballspiel und zum andern bei einer Predigt erlebt hatte, daß der neue Pastor besser Fußballspielen könne, als predigen. Diese Offenbarung wurde mit allgemeiner Erheiterung aufgenommen.
Zum Schluß der Festmesse wurden Pfarrer Dr. Irrgang von einem Medizinstudenten und einer Krankenschwester aus Kreuzweingarten das Krankenöl übergeben. Nach der Messe trafen sich die Geistlichen und Pfarreimitglieder zu einer Feier im Alten Brauhaus, bei der der neue Priester die Glückwünsche der Gläubigen entgegen nehmen konnte.
Via
Bildschirm verfolgten viele Gläubige die Messe. In der ohnehin
überfüllten Kirche Heiliges Kreuz hatten die
Männer, Frauen und Kinder keinen Platz mehr gefunden.
Artikel-Sammlung Heinrich Veith
Kreuzweingarten
Quelle: Kölnische Rundschau vom 18.12.1984
*)
*) Anmerkung: Leider fehlen bei
manchen Artikeln der Sammlung Heinrich Veith oftmals Quellenangabe
und Erscheinungsdatum.
Die fehlenden Werte wurden so gut es ging,
nachgearbeitet.
Für Irrtümer wird auf eine spätere
Nachbesserung verwiesen; ggf. um Korrekturangaben gebeten.
Zeitungsartikel ab 1955 - Sammlung Heinrich Veith