Pater
Fulgentius Maria Krebs aus Rheder Pater Fulgentius Maria Krebs (1877-1954) war ein Sohn unserer Heimat und blieb auch als Klosterbruder dem kleinen Dorf Rheder verbunden. Ältere Einwohner erinnern sich noch heute an die imposante Erscheinung in Franziskanerkleidung mit Kapuze und natürlich seinen langem Bart. Er gehörte dem Kapuzinerorden an, daher die Kapuze. Der Orden der Minderen Brüder Kapuziner (lateinisch: Ordo Fratrum Minorum Capucinorum (OFM Cap), ist ein franziskanischer Bettelorden und bildet heute neben den Franziskanern (OFM) und den Minoriten (OFM Conv) einen der drei Zweige der Orden des Hl. Franziskus. Zurzeit von Pater Fulgentius unterschieden sich die Kapuziner von den beiden anderen Zweigen der Ordensfamilie durch strengste Askese und die Nähe zum einfachen Volk und den Armen. Auch heute noch gelten die Kapuziner als spirituellste Ausprägung des Franziskusordens. Pater Fulgentius hielt in der Kapelle 'Mutter vom guten Rat' in Rheder des öfteren eine Hl. Messe und verabschiedete sich persönlich vor der Kapelle von den Gläubigen. Heutzutage kennen die Pfarrer kaum ein Pfarrgemeindemitglied und hasten nach der Messe zum Auto und ihrem nächsten Termin. Dennoch scheint es in der Gemeinde kaum Erinnerungsstücke oder gar Publikationen von Pater Fulgentius zu geben. Dabei war er zu seiner Zeit eine recht bekannte Persönlichkeit, er studierte in Rom und Freiburg, es folgten Aufenthalte in der Schweiz, Belgien, England und seinem Fleiß sind zu verdanken, dass er sechs Sprachen beherrschte und eine Vielzahl von Publikationen verfasste. Vor dem Ersten Weltkrieg war Pater Fulgentius Dompönitentiar am Hohen Dom zu Mailand und in der Zwischenkriegszeit der erste Vicepostulator im Seligsprechungsprozess von Adolf Kolping tätig, welcher am 21. März 1934 von Karl Joseph Kardinal Schulte, Erzbischof von Köln, formell eröffnet wurde. Kindheit und Ausbildung Pater Fulgentius wurde am 17. Mai 1877 in Euskirchen geboren und einen Tag später in St. Martin auf den Namen Jakob getauft. Er war das erste von 14 Kindern des Bahnbeamten Andreas Krebs ( 30. September 1905) und Katharina geb. Bauer ( 20. Mai 1927). Der Vater wurde nach Rheinbach versetzt, wo Jakob die Kindheit verbrachte. Nach der Volksschule erlernte er das Buchdruckerhandwerk und schloss es am 19. Mai 1896 in Rom ab. Später erzählte er mit gewissem Stolz er sei ein Schweizerdegen, d.h. er hat das Setzen und Drucken gemeistert. Als Lehrling und Geselle hatte er Privatunterricht von H.H. Dechant Wendland im Collegium Marianum in Rom, Latein war seine erste Fremdsprache. Priester und Kapuziner Nicht zuletzt mit Unterstützung seines Onkels Johann Krebs (1843-1926) aus Rheder konnte er sich dem Studium und der Vorbereitung auf den Priesterstand in Rom und Freiburg widmen. Auf dessen Totenzettel heißt es, er ließ einem "seiner Neffen wirksame Unterstützung zur Erlangung der Priesterweihe angedeihen", eben Pater Fulgentius, was dieser bereits 1903 abschloss. Er wurde am 25. Juli diesen Jahres in Freiburg durch den Abt von St. Moritz am Festtag des Hl. Jakobus, seinem Namenstag, zum Priester geweiht. Die Primiz folgte am 2. August 1903 in Rheinbach. Während des Studiums und der Vorbereitung auf den Priesterstand in Rom und Freiburg lernte er den ehemaligen Kolpingsohn Pater Franziskus Maria vom Kreuze Jordan kennen, der 1881 die Salvatorianer gegründet hatte und 1918 verstarb. Er trat in diesen Orden, blieb allerdings nur drei Jahre bei den Salvatorianern und trat 19. Mai 1906 in Sigolsheim in das Novizialkloster der Kapuziner zu Straßburg (Elsass) ein. Dabei erhielt er den Ordensnamen Fulgentius Maria. Die einfache Profess als Sohn des Heiligen Franziskus legte er am 20. Mai 1907 in Sigolsheim, die feierliche Profess am 17. Dezember 1910 in Dieburg ab. Dann war er als Kapuziner in der außerordentlichen Seelsorge, insbesondere als Volksmissionar und Exerzitienmeister tätig. Stationen seiner Tätigkeit waren Münster von 1907-1908 als Excurrens (Aushilfspater), Dieburg von 1908-1911 als Excurrens und Missionarshelfer, Königshofen (Straßburg) von 1911-1913 als Missions- und Exerzitienmeister. Aufenthalte in Belgien und England vervollständigten seine Sprachkenntnisse, er beherrschte nun sechs Sprachen. Dompönitentiar am Hohen Dom zu Mailand So wurde Pater Fulgentius 1913 von Kardinal Ferrari an den Hohen Dom zu Mailand mit dem Amt des Dompönitentiar 1) betraut, zudem war er auch Confessor (= Beichtvater) des Kardinals. In dieser Zeit gab er zum ersten Mal den 'Beichtspiegel in sechs Sprachen nebst dem zur Spendung des Sterbesakramentes' heraus, es sollten noch mehrere Ausgaben folgen. Ähnlich erfolgreich war sein Gebet- und Lehrbuch für christliche Mütter 'Mutterliebe', das auch im englischen Sprachraum Verbreitung fand. Erster Weltkrieg Die Kriegswirren brachten ihn dann wieder zum Kloster der Kapuziner zu Straßburg (Königshofen) als Missions- und Exerzitienmeister zurück. Nach dem Krieg und der Besetzung Straßburgs folgten Aufenthalte in Sterkrade als Religionslehrer an zwei Elementarschulen und Säckingen wieder als Missions- und Exerzitienmeister bis er schließlich nach Aachen berufen wurde. Dort blieb er von 1920-1933, unter anderem auch als Confessor des Hochw. H. Bischofs Dr. Vogt von Aachen. Erste Vizepostulator im Seligsprechungsprozess von Adolf Kolping In dieser Zeit, von 1927 bis 1932, wurde Pater Fulgentius als erster Vizepostulator im Seligsprechungsprozess von Adolf Kolping berufen und hat hierfür in mühevoller Arbeit das erste Material zusammengetragen, bis dann am 21. März 1934 von Karl Joseph Kardinal Schulte, Erzbischof von Köln, der Seligsprechungsprozess des Gesellenvaters Kolping formell eröffnet wurde. In diesem Jahr gab Pater Fulgentius die 'Neuntägige Andacht zum Gesellenvater Adolf Kolping mit einem kurzen Lebensabriss des Gesellenvaters Kolping' heraus. Am 27. Oktober 1991 wurde Kolping von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen. Die römisch-katholische Kirche feiert den Gedenktag Adolf Kolpings am 4. Dezember. Aufenthalte in St. Gangolf im August 1930 als Excurrens und 1933 als Missions- und Exerzitienmeister nutzte Pater Fulgentius unter anderem für seine Publikation 'Geschichtliches über St. Gangolf bei Besseringen'. Zweiter Weltkrieg Eine weitere Station war Werne 1939 als Excurrens, und es folgten die Wirren des Zweiten Weltkrieges, wo er in Kleve und Krefeld war. Schließlich kam er 1949 in das Kloster nach Oberhausen-Sterkrade. 1952 verschlechterte sich sein Gesundheitszustand, seine Pflege wurde den Alexianer-Brüdern in Haus Kannen (Amelsbüren, Münsterland) anvertraut. Goldenes Priesterjubiläum Am 22. Juli 1953 konnte Pater Fulgentius noch sein Goldenes Priesterjubiläum im Kapuzinerkloster in Münster feiern, allerdings nur im kleinen Kreise der Klosterfamilie und in Gegenwart seiner einzigen noch lebenden Schwester, seines Schwagers und eines Neffen. Ein schwerer Zusammenbruch Ende Juni 1954 führte zu einer fast vollständigen Lähmung der Stimme. Versehen mit den Tröstungen der hl. Kirche verstarb Pater Fulgentius am 1. Juli 1954 in Amelsbüren. Was sterblich an ihm war, wurde auf dem Klosterfriedhof in Münster beigesetzt. 2) Anmerkungen
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Schriften von Pater Fulgentius Maria Krebs |
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Kardinal Massaja aus
dem Orden der Kapuziner, der große Missionsbischof der
Gallaländer. Kurzbeschreibung: Kardinal Massaja war bis zu seiner Ausweisung durch Kaiser Johann 35 Jahre in den Gallaländern, die zu Abessinien gehören als Missionar tätig. Er stammte aus Italien. Papst Gregor XVI. errichtete 1846 das neue Apostolische Vikariat der Gallaländer und übertrug die Missionsarbeit den Kapuzinern der Provinz Turin. Doch noch bevor seiner Abreise ließ ihn der Papst zum Bischof weihen und ernannte ihn zum apostolischen Vikar der Gallaländer. Seine unermüdliche missionarische Tätigkeit, die er unter oft großen Mühen und Verfolgungen unternahm wird hier in einfacher Sprache beschrieben. Nachdem er ausgewiesen wurde war er noch in Italien tätig und starb er am 6. August 1889. Die kleinen
Tagzeiten zu Ehren des heiligsten Herzens Jesu Kleine Tagzeiten zu
Ehren des heiligen Vaters Franziskus von Assisi (lateinisch und
deutsch) Andachtsbüchlein
für fromme Verehrer des hl. Apostels Judas Thaddäus Neuntägige
Andacht zum Gesellenvater Adolf Kolping Andachts-Büchlein
zum Heiligen Bruder Konrad aus dem Kapuziner-Orden Gemeinschafts-Andacht
zum heiligen Gangolf: Der heilige Kreuzweg
mit Betrachtungen Eucharistische
Kreuzweg-Andacht insbesondere für Kommuniontage Kreuzwegandacht zur
Förderung der öfteren heiligen Kommunion Eine Stunde zum
Troste der Armen Seelen: Heilige Stunde:
Gemeinschafts-Andacht, Psalmen-Gesang; Aus liturg. Gebeten Mutterliebe: Ein
Gebet- und Lehrbuch für christliche Mütter Wegweiser für
katholische Eheleute Examen conscientiae
seu Methodus excipiendi confessiones variis linguis, scilicet
germanice, gallice, brittanice, italice, hispanice et polonice:
Beichtspiegel in sechs Sprachen nebst dem zur Spendung des
Sterbesakramentes Erklärung der
Ablässe, die mit Segnungen und Weihen von
Andachts-Gegenständen verbunden sind Neues
Ablassbüchlein: neue reiche Quellen der göttlichen
Barmherzigkeit Neuestes
Ablassbüchlein: neue reiche Quellen der göttlichen
Barmherzigkeit Ablassbüchlein.
Perlen aus dem Gnadenschatz der Kirche Der große
Portiunkula-Ablass: Erklärungen und Gebete zur Gewinnung
desselben Geschichtliches über
St. Gangolf bei Besseringen |
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Zum
25-jährigen Priesterjubiläum des hochw. Herrn Pater
Fulgentius Maria Krebs, Ord. M. Cap. |
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Aus
der Sammlung Reiner Krause Rheder liegt Woenge.de vor: Herz-Jesu-Fest
zu Keldenich Zeitungsanzeige EVB Nr. 128 vom 5. Juni 1926)
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