Ueber den Römerkanal




Hielt am 17. Mai 1910, also vor 25 Jahren, im Eifelverein, Ortsgruppe Köln, der Professor Dr. Simon zur Vorbereitung auf einen archäologischen Sonntagmorgen-Spaziergang nach Hermülheim und Kranzmaar einen Vortrag. Er beschrieb dessen Lauf von der Quelle bei Dalbenden-Urft über Kreuzweingarten bis Lüftelberg und von da bis Hermülheim.

Den rätselhaften Namen des nahe der Quelle des Eifelkanals liegenden verschollenen Dorfes „Vicum supnorum“ erklärte der Redner als „Seifnersdorf“, d. h. „Erzwäscherdorf“. Eine halbe Stunde von da steht nämlich der Römerkanal auf ausgewaschenem Bleisande, der auch zum Mörtel benutz ist, und die germanischen Seifner, d. h. Erzwäscher, hatten wahrscheinlich an der Gabelung der Römerstraße bei Urft ihre Behausung, mitten zwischen drei Römerlagern, die Generalmajor von Veith dort nachweist.

Zum Schluß empfahl der Redner einen gediegenen Aufsatz über den Römerkanal, den Professor Hürten (Münstereifel) im Jahrgang 1910 der Eifelvereinsblätter veröffentlichte, der Aufmerksamkeit der Vereinsmitglieder.


Entnommen: Euskirchener Volksblatt vom 18. Mai 1935
Illustriertes Volksblatt am Sonntag, Durch deutsche Gaue, Reise- und Wanderbeilage Nummer 1




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