Das Hubertuskreuz im Hardtwalde




Der letze Feriensonntag hatte viele naturverbundene Menschen in den schönen Hardtwald gelockt, der sich nach den Regenschauern der letzten Woche in einer seit langer zeit nicht mehr gekannten Frische zeigt. Ein würziger Ruch wehte durch die frischgrünen Baumhallen. Im Garten der Hardtburg genossen zahlreiche Spaziergänger in wunderbarer Ruhe den schönen Septembertag. Auf dem Wege zur Bahnstation Kreuzweingarten erlebten sie alle eine freudige Ueberraschung. Das alte Hubertuskreuz, das im Anfang des Jahres von frevlerischer Hand niedergestürzt und zerstört worden war, steht wieder in Schönheit auf seinem alten Platze, fest gestützt und gesichert gegen etwaige neue Zerstörungswut durch kräftige Eisenverstrebung und in frischen Farben strahlend. Insbesondere das Bild des hl. Hubertus fesselt durch seine bunte Farbengebung, welche die Eigenart des alten Bildwerkes vortrefflich zur Geltung kommen läßt. Darunter steht in Stein gehauen: S. Hupertus. M.O.W., 29. Okt. 1777. Zu dem Standort des Denkmals ist ein mit Sand bestreutet, von jungen Tannen eingerahmter Zugang geschaffen. Die ganz Anlage macht einen erhebenden Eindruck. Alle, die an dem lieben, alten Standbild mit dem dasselbe krönenden Kreuze vorüber kommen, danken es der preußischen Forstverwaltung von Herzen, daß sie die Mühen und kosten zur Erhaltung des nun fast 160 Jahre alten Zeichens frommen Sinnes unserer Vorfahren nicht gescheut hat. Sie hat sich mit dieser Kulturtat viele Freunde erworben.


Entnommen: Euskirchener Volksblatt vom 3. September 1935




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