Aus Kreuzweingartener Vorzeit - Der Keltenring




Am südwestlichen Rande des Hardtwaldes befindet sich rund um eine Bergkuppe der Keltenring mit Verteidigungswall und Verteidigungsgraben. An der steileren Bergseite fehlt der Verteidigungsgraben, an der flacheren Nordostseite zur Hardtburg hin bediente man sich einst eines doppelten Wallgrabens. Bekannt ist die Ansicht, er sei von den Eburonen im ersten Jahrhundert v. Chr. gebaut worden, nachzulesen bei Reinartz und Portrait einer Stadt von Clemens Frhr. v. Fürstenberg, beide bei woenge.de.




Luftaufnahme 50er Jahre


Info Oppidum: Die Kelten legten Oppida etwa seit 150 v. Chr. an und bauten diese seit etwa 68 bis 65 v. Chr. aus ungeklärten Gründen nicht mehr weiter. Die Oppida lagen etwa 100 km weit auseinander.

Luftaufnahme 21. April 2002 - 14.43 Uhr




Topografische Karte 1990




Eine interessante Entdeckung anhand der Karten





Für den heutigen Betrachter wäre einmal interessant zu wissen, wie die Kelten seinerzeit auf den Burgberg gelangten.

Im Falle der Verteidigung dürfte wohl der kürzeste Weg genommen worden sein. Aber zu Zeiten des Baues müßte es eigentlich weniger steile Anfahrten gegeben haben.

In der alten Karte von Puttkammer 1846 ist zwischen Kreuzweingarten und Rheder ein Abzweig in Richtung Burgberg. Es findet sich jedoch keine Einzeichnung einer Furt an dieser Stelle. Zwischen Wasserwerk und Erft ist derzeit keine Einzeichnung eines Weges bekannt.




Es heißt immer, daß der Hauptverkehrsweg an Rheder vorbei am heutigen Abzweig Billig, anschließend durchs Erfttal verlief und an der heutigen Erftbrücke in Kreuzweingarten durch eine Furt in Richtung Oberdorf, Münsterberg und weiter nach Münstereifel führte. Aber dann muß auch eine Furt zwischen Kreuzweingarten und Rheder gewesen sein, wovon derzeit keine genaue Kenntnis vorhanden ist.




Anhand dieser Karte ist ersichtlich, daß es einen Verbindungsweg von der Erft in Höhe des heutigen Wasserwerks zum Burgberg gegeben hat, der vielleicht der Hauptzugangsweg der Euskirchener, Billiger und Rhederer Eburonen war.

Nachdem er an die Hardt stieß, verlief er am Schulte- /Pickel- Grundstück *) vorbei durchs Gelände der Becker-Villa und stieß am oberen Ende des Schlangenpfädchens auf den Keltenring.

Keltenzeugnis in Weingarten - Der Ringwall auf dem Hardtberg




Auf dieser Uraufnahme 1:25.000 von Tranchot sind die Zugänge zur Hardt verzeichnet. Hier ist allerdings der Ort als Vengarden eingetragen. Kreuzweingartener Namensforscher mag dies überraschen. Ven mag im germanischen mehr eine Bedeutung in Richtung Moor, Hochmoor haben (Fehn), im französichen wiederum bedeutet z.B. Vendemiaire - Weinmonat. Ven - Vin - Wein.

Würde man dieser Karte glauben, so wäre etwa direkt am Erftübergang vor dem Haus Ruhr ein Stück Weg die Erft entlang und dann zum Burgberg verlaufen.




Excursion Kartengenauigkeit

Die Genauigkeit obiger Karte muß bezweifelt weden. Der gerade Erftverlauf stimmt nicht. Die Wege zum Burgberg stimmen nicht mit sonstigen bekannten Abbildungen. Der Mühlenbach wäre mitten durch das Brauhaus verlaufen und erst etwa am Schießstand in den Mersbach geflossen.

Allerdings gibt die Karte auch Aufschlüsse etwa über den ehemaligen Weg von der Viehtrift im Oberdorf in Richtung Billig - direkt gerade den Berg hinauf. Sie zeigt den Weg gegenüber der Brauhausvorgängergebäude in Richtung Dederichs-Mühle und weiter zur Schorns-Mühle. Sogar die Grundstücksgrenze vom Schlösserhaus, an der vorbei einst der Fußweg nach Rheder verlaufen ist, läßt sich erkennen.

Der Weg von Rheder entlang der Pfaffenhardt ist bis etwa Höhe des heutigen Kindergartens sichtbar. Vielleicht war die Furt zwischen Kreuzweingarten und Rheder einst an dieser Stelle. Hier muß berücksichtigt werden, daß die durchgeführten Böschungsarbeiten zur Errichtung der B 51 jedes Zeugnis vernichtet haben, daß die hohe Anschüttung und Erftbegradigungsarbeiten keine Rückschlüsse mehr zulassen.

Im Vergleich mit anderen Karten eine ungenaue Urschrift, aber für noch weitere Recherchen ein kostbares Kleinod.




Für ganz genaue Hingucker:


Es ist ein Weg oberhalb der Weingärten erkennbar.

Vor dem Brauhaus existierte einst ein größerer Garten bzw eine Wiese.

Der Weg nach Euskirchen beginnt etwa an der Erftbrücke, führt entlang der Erft an der Pfaffenhardt vorbei. In den Benden zwischen Rheder und Weingarten liegt keine Furt zum Abzweig Billig / Euskirchen.




*) Im Juni 2002 bestätigte Frau Schulte in einem persönlichen Gespräch noch einmal die Existenz eines Pfades entlang der Grundstücksgrenze vom Erfttal hinauf bis zum Hubertusweg.





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