Der Bölzberg - ein Cairn ?


Die einzelnen Epochen der Zeitgeschichte um Wingarden sind auf der nebenstehenden Skizze dargestellt. Damit ist jedoch noch nichts über das Wingarden vor der Römerzeit bekannt. Zwar gibt es vereinzelt hier und da römische oder fränkische Funde, jedoch nichts deutet auf eine Existenz des Dorfes vor den Römern hin.

Es gibt jedoch noch eine Menge unerforschter megalithischer Bauten, die oftmals als solche nicht erkannt werden. Ebenso gibt es irgendwelche Zeugnisse von Zwischenkulturen, deren Existenz planmäßig verleugnet und deren Spuren auch beseitigt wurden. Oftmals steht demzufolge eine heutige Kirche oder Burg auf einem ehemaligen heidnischen Ort, einem Felsvorsprung oder zentral an der Stelle, wo einst vorzeitliche Kultstätten standen.

Es wäre beispielsweise schön, neben den bekannten Grabkreuzen oder Wegekreuzen in Kreuzweingarten eine keltische Stele zu kennen, die einst hier von unseren Vorfahren errichtet wurde. Es wäre schön irgendwann einmal beim Abriß eines Kreuzweingartener Bruchsteinbaues ein solches Stück Bruchstein mit keltischen Symbolen zu finden. Oder sogar im Kirchturm fände sich ein ebensolches Relikt aus vergangenen Zeiten neben einem Bruchstein aus der Römervilla.

So aber sind Zeugnisse aus der Frühzeit leider nicht mehr vorhanden und wir können uns nur noch mit der Frage beschäftigen, ob sich beispielsweise auf dem Bölzberg einst eine Kultstätte, ein keltischer Tempel oder Keltengrab befand. Oder ist der Bölzberg sogar ein Cairn oder keltischer Steinbruch? Vielleicht ist sogar der Bölzberg teilweise abgetragen und das Stein- und Holzmaterial der Keltenrings wurde vom Bölzberg genommen, der später durch seine terrassenförmige Anlage zu Schanze ausgebaut werden sollte.


In obiger Puttkammerkarte von 1829 befinden sich links unter dem blau eingezeichneten Ringwall zwei eingezeichnete Terrassen des Bölzberges. Bekannt ist, daß es oberhalb der Terrasse einige Sandkuhlen und Steinbrüche gab und die Fläche nach Kirchheim hin wie eingeebnet aussieht.

(Der rote Kreis stellt das kürzlich entdeckte Erdwerk aus der Frühzeit dar)

Es ergibt sich die Frage: Wer war hier am Werk? Handelt es sich um eine noch nicht entschlüsselte Kultur? Ein unbekanntes Zeugnis Kreuzweingartener Geschichte? Hier, genau wie am Bölzberg sind die Grenzen einer Projektstudie sichtbar. Es müßten schon konkrete Ausgrabungen gemacht werden.

Allerdings bot der erst kürzlich angelegte Radweg entlang des Bölzberges Grund für eine kleine Excursion: Der Bölzberg - eine Schutthalde?


Transponierte Weingartener Geschichte verschiedener Zeitebenen

Stele von Gomaringen-Stockach
in der Keltenausstellung Frankfurt Juni 2002


Die Existenz von sogenannten Cairns ist weitgehend unbekannt und unerforscht. Handelt es sich um ehemalige Steinbrüche? Grabkammern? Handelt es sich um verheimlichte Vorgeschichte?

Im Folgenden ein Ausschnitt aus einem Artikels des Geschichtssalon Karlsruhe und CELTICA VIPS e. V. (Walter Haug):

Ein Durchbruch bei der Erforschung der genannten Bauten, die wir hier kurz M-Bauten nennen (M für megalitische) und die oft als Hälden bezeichnet werden gelang erst 1999-2001 und war mit folgenden zwei Ereignissen verbunden:
1.Bildung eines historisch orientierten Forums in Karlsruhe, der unter dem Motto "Geschichte mal ganz anders" startete und heute unter dem Namen Geschichtsalon Karlsruhe bekannt ist. Von Anfang an begann der Geschichtssalon die M-Bauten zu propagieren.
2.Bildung einer eingetragener Vereinigung zur Unterstützung der Erforschung der M-Bauten, die heute als CELTICA VIPS e.V., Verein zur Instandhaltung Prähistorischer Stätten tätig ist. Hauptziel – die Erforschung der Hälden im Kraichgau.
Mitglieder und Freunde des Vereins brachten die Erforschung von M-Bauten auf ein qualitativ neues Niveau.


Weitere Informationen finden sich beim Geschichtssalon
Karlsruhe und bei Pyramiden in Deutschland. Von dort aus lassen sich einig Links zum Thema finden. Weitere Bilder noch hier bei Wingarden: Bilder vom Bölzberg.




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