Vorzeitliche Anlagen in Wingarden




Über das genaue Aussehen vorzeitlicher Anlagen in Wingarden herrscht bisher noch kein Aufschluß. Lediglich Vergleiche mit Rekonstruktionen und ähnlichen Anlagen der näheren Umgebung oder der Keltenwelt allgemein können uns Rückschlüsse auf mögliche Wingardener Anlagen geben.




Bergsiedlungen boten Schutz vor Feinden, Überschwemmungen und wilden Tieren. Sie konnten auch halbkreisförmig auf Bergvorsprüngen, Landzungen oder an Felswänden, wie die vorzeitliche Siedlung bei Andernach, errichtet sein.

Sowohl der Bölzberg, als auch der Münsterberg, an dem jetzt die Hl. Kreuzkirche auf festem Felsen steht, könnten einst eine solche Anlage beherbergt haben. Unterhalb des Bölzberges gab es, wie auf alten Karten ersichtlich ist, kleinere Parzellenäcker und Gärten.




Excursion zu einem vorzeitlichen Oppidum - Zwerchberg bei Kirspenich - Panoramafoto: 13. April 2003 - 16.59 Uhr

Auf obigen Panoramafoto ist die Einfassung des Zwerchberges durch einen umlaufenden Weg mit Hecken ersichtlich. Dieser Heckenweg bildet eine natürliche Einfassung des Wiesengeländes und wurde teilweise durch Beseitigung des nach oben gewachsenen Gesteins erreicht, indem man Steine, Findlinge, Steinbruchschutt, aber auch Hausschutt an besagten Stellen anhäufte und so eine künstliche Terrasse schuf, die dem Areal eine obere und eine untere Nutzung, Einfassung und Zugangsweg sicherte.

Leider ist keine Luftaufnahme vorhanden, sonst wäre die ovle Form und Bergeinfassung besser zu erkennen. Die systematische Einfassung des Zwerchberges geht auf Traditionen zurück, die bis in die Megalithzeit hineinreichen und von den ersten Kultivierungen der Menschen zeugen.

Bergoval und Querschnitt des Zwerchberges


Schuttanhäufung, Hecken- und Wegeanlegung am Bergoval

Megalithgrab


Links: Megalithgrab oder Schutzraum für Hirten?

Eingang

Beispiele - Bretonische und Englische Anlagen



Natürliche Bergoppida besaßen für die Nomaden der Vorzeit geeignete Stellen, ihr Vieh zu weiden und natürlichen Schutz hinter Steinen und Felsbrocken zu suchen. Häufig war ein größerer Stein als Eingangsportal anzutreffen dahinter verbargen sich Schutzraum, Grabkammer oder Kultstätte. Liegen hier die Anfänge der Megalithkultur?




Über einem Megalithgrab befindet sich ein Stufencairn, von Archäologen als ummauerte Abraumhalde angesehen. In der Nähe solcher Bauten findet man in der Regel Steinbrüche oder vorzeitliche Anlagen.




In England sind noch Reste ehemaliger Vorzeitanlagen erhalten. Für den rheinischen Raum dürften allerdings an Stelle von Menhiren einfache Holzumzäunungen gestanden haben. Wahrscheinlich waren die Gräben weniger tief und die Erdwälle kleiner. Im Innern standen Palisadenzäune, die lediglich durch einige Einlässe geöffnet waren. Die Eingangsbereiche waren durch Doppelzäune gesichert und über sogenannte Erdbrücken zu erreichen.

Grabenwerke waren zu Wohnzwecken und zur Aufnahme der Viehherden gedacht. Hügelanlagen dienten Begräbniszwecken oder hatten kulurelle Bedeutung.




© Copyright woenge.de