Botschaften der Vorzeit in der Eifel |
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Einleitung: Kultstätten der Eifel Überraschenderweise wurden im Zusammenhang mit der Projektstudie Keltendorf Wingarden einige Erkenntnisse über die Art und Weise der vorzeitlichen Bauwerke am Eifelrande und im Rheinland bekannt. Im Nachhinein betrachtet lassen sich Interpretationen zu unserer Vorzeit sogar zu einer Art "Vorzeitkrimi" mit verblüffendem Ergebnis zusammenfassen. Anhand der wenigen hier dargestellten Orte zeigen sich Regelmäßigkeiten und gleichlaufende Muster, sodaß man hier fast von prädestinativen Bauten oder Zeugnissen sprechen kann, die sich entsprechend einem unsichtbaren Plan über das gesamte Reich der Vorzeit, Kelten und Römer erstrecken.
Um unsere 3 Beispielorte Kreuzweingarten, Nettersheim und Wallersheim verstehen zu können versetzen wir uns zunächst einmal in die Jungsteinzeit zurück. Die damaligen Hirten zogen durch die schwach besiedelte und wenig bewaldete Eifel und merkten sich ihre Weideplätze anhand damals herumliegender Findlinge, Felsvorsprünge und markanter Berge. In kleinen Nebentälern fanden die Herden den nötigen Schutz. Zu Wohnzwecken legte man kreisförmige Wallgräben mit einfachen Palisadenzäunen an, in denen Mensch und Vieh, je nach Erfordernis die notwendige Sicherheit fanden. Irgendwann entstanden neben den
reinen wirtschaftlichen und sozialen auch kulturelle Bedürfnisse
und es läßt sich von einem wesentlichen Schritt der
Menschheit sprechen, als man auf Bergen Markiersteine, Steinkreise
oder vorzeitliche Burgen errichtete, die neben ihrer
Schutzfunktion auch Kultzwecken dienten, daneben Verehrung von
Gottheiten und Schaffung eines höheren Sozialgefühls.
Es bedarf keiner besonderer Phantasie, den auf Bergen errichteten Gipfelkreuzen oder unterwegs angelegten Wegekreuzen und kleinen Altären einen ehemals heidnischen Charakter oder Vorgänger zuzuschreiben. Im Falle von Kreuzweingarten stehen sich christliches Hochkreuz auf dem Hardtberg und römischer Benefiziarierposten (Heidentempel) an den jeweiligen höchsten Aussichtspunkten gegenüber. Dazwischen liegt die Pfarrkirche. In Nettersheim begegnen uns Matronentempel Görresburg und gegenüber liegender Tempel Vor Hirschberg sowie Pfarrkirche und Ahekapelle als Nachfolger irgendwelcher vermuteter heidnischer Vorgängerkultplätze. Nicht zuletzt ist es in
Wallersheim ein Menhir und ein Gipfelkreuz an markanter Stelle.
Durchweg gemeinsam ist, daß sich männlicher und
weiblicher Berg mit der Kirche in der Mitte dazwischenliegend mit
ihrem jeweiligen Kultmerkmal gegenüberliegen. Hingewiesen sei
an dieser Stelle auf die in Asien verbreiteten Ansicht der
männlichen und weiblichen, Berge dereinst zu Beginn der
Schöpfung in einer großen Hochzeit gegenübergestanden
zu sein. Dies hier allerdings nur zur als Hinweis angeführt.
An anderer Stelle soll noch darüber berichtet werden, daß
sich in einigen Anordnungen der vorzeitlichen kulturellen
Zeugnisse auch im rheinischen Raume asiatische oder buddhistische
Muster erkennen lassen.
In der Festlegung des Alters der angesprochenen Zeugnisse dürfte man sich schwer tun, da eine viele Epochen hintereinander ihre Kultstätte an gleicher Stelle errichtete und die Spuren der Vergangenheit sich somit überlagerten. Viele der heimischen Kirchen stehen gerne auf Felsen oder Bergvorsprüngen und befinden sich von der Lage her an den besagten ehemaligen Kultstätten der Römer-, Kelten- oder Vorzeit. An einigen Orten finden sich Zeugnisse die über 10.000 oder 15.000 Jahre alt sind. Der Staffelberg in Franken weist sogar ununterbrochene Besiedlungsspuren seit jener Zeit an. Man kommt zu dem Eindruck, die Evolution sei in dieser Zeit stehengeblieben und hat ihr Aussehen bis heute erhalten. Sie bedient sich dabei der Errichtung von Menschenwerken und drückt dies bis in unsere heutige Zeit aus. Gewissermaßen um einen Punkt Null entstehen alle Wesen und alle Bauten. Um einen Felsen, eine Leh, eine Ley, eine Fey oder Feh herum entstehen Dinge, Kultstätten, Kirchen und Burgen; letztlich der Mensch selbst. Eckpunkte und Kultstätten der Vergangenheit sind die gleichen Meilensteine heute wie damals - an gleicher Stelle. An diesen Stellen begegnen wir
irgendwelchen Urgöttern, buddhistischen Merkmalen und
schließlich Spuren einer Marienpräsenz, die sich zur
Kelten- und Römerzeit bereits im Matronenkult darstellen. Sie
stellen den Ausdruck eines ansonsten barbarischen Steinkultes als
Momentaufnahme der Evolution dar. Die Machtlosigkeit der Evolution
gegenüber den ersten Urgewalten wird sichtbar und sehnt sich
nach den ersten Ruhestätten der ersten Wesen.
Noch bis in die 70er Jahre wäre
es keinem Kreuzweingartener in den Sinn gekommen, über das
naheliegende Grabenwerk am Abzweig Billig nachzudenken, welches
zeitlich nicht genau datiert, anhand ähnlicher vergleichbarer
Erdwerke 3000 bis 8000 Jahre alt sein kann. Der vermutete
Ringwallvorgänger, wahrscheinlich ein vorzeitlicher Kalender,
ist womöglich 2500 Jahre alt, wobei sich eine wesentliche
Kultstätte nicht erkennen läßt. Nur durch die
Einbeziehung markanter Orte im 3-km-Radius entsteht ein einfacher
Kalender der das Ende des Frostes an Sophientag und Martinstag als
Zinstag der Bauern im November ankündigt.
Projektstudie Keltendorf Wingarden Neben diesem Zeugnis unserer Frühzeit bietet der Ringwall, welcher um 120 v. Chr. entstanden sein dürfte, ebenso mehr Fragen als Antworten auf. Anhand einiger Begehungen, Karten und Luftaufnahmen lassen sich neuerdings also Hinweise auf einen ehemaligen Vorzeitkalender, wie beim Goloring vermuten. Dies zeigen Böschungsverlauf und Anlage des des oberen Platteaus. Der Bau des Römerkanals von Nettersheim bis Kreuzweingarten, wo man auf jedem Meter jeden Millimeter Gefälle sparte, ebenso die Strecke von Köln nach Kreuzweingarten, ebenfalls Zeuge der damaligen Ingenieurkunst deuten auf ein Treffen zweier Bautrupps aus Kölner und aus Nettersheimer Richtung bei Kreuzweingarten hin. Hier legte man schließlich den endgültigen Treffpunkt fest und konnte sich auf einem kurzen Abschnitt mehr Gefälle leisten als woanders auf mehreren Kilometern. Soviel hatte man bereits nach beiden Richtungen hin eingespart. Es ist anzunehmen, daß Reste des jungsteinzeitlichen Grabenwerks am Abzweig Billig und der Keltenring im gesamten Römerreich bekannt war und daß man allein aus diesem Grunde sich in der Mitte an diesen jungsteinzeitlichen und keltischen Orten bei Kreuzweingarten begegnete.
Die Vorzeit, ihre kulturellen Inhalte und ihre Mythologie sind in der Eifel wenig erforscht. Von australischen, amerikanischen oder asiatischen Felszeichnungen her ist bekannt, daß bereits vor tausenden von Jahren geheimnisvolle Zeichnungen und Symbole auf unsere Zeit hindeuten, beispielsweise stilisierte Flugzeuge oder die Andeutung irgendwelcher Maschinen oder unbekannte Symbole, die auf technischen Hintergrund hindeuten. Auch in der Bibel gibt es Andeutungen, daß Menschen mit seherischen Fähigkeiten bis in unsere Zeit hin orakeln oder deuten konnten. Diese Kräfte waren auch in unserer Jungsteinzeit bekannt und Aberglauben, Jenseitskulte oder längst vergessene Brauchtümer entstanden. Die Evolution erwehrte sich dieser Kräfte und die ersten Formen der Religion entstand. Ringkreise und Wallanlagen waren nicht nur zur Erwehrung gegen Feinde gedacht, sondern hatten ebenso einen kultischen und evolutionsschützenden Charakter. Mit der Anlage von Grabenwerken fuhr man zweigleisig, indem sie diese als natürliche Einfriedung für Weidevieh und gleichzeitig zum Schutze der Gemeinschaft anlegte. In höher gelegenen Gebieten errichtete man Markiersteine und legte damit die Grundlagen der ersten Landvermessung. An solchen markanten Stellen finden sich heute Kirchen. Felsvorsprünge, Flußverzweigungen und gut einsehbahre erhöhte Erhebungen. Ihre Standorte waren die Kultstätten der damaligen vorkeltischen Gemeinschaften.
Auch am Beispiel
Kreuzweingarten lassen sich die vorzeitlichen Zeichen gut
erkennen. Im von Erft und Mersbach gelegenen Y-Tal beginnt relativ
steil der Münsterberg mit Standort für die Pfarrkirche.
Seine Insellage mit von drei Seiten umflossenem Wasser zwischen
Hardt und Pfaffenhardt wird durch das im Südwesten gelegene
Kalkarer Moor abgegrenzt. In der keltischen und vorkeltischen
Mythologie gelten solche Orte als besonders markant und haben
Avalon-Charakter. Hinzu kommt die unbekannte Hydrologie und die
vermutete Zisternenfunktion des Münsterberges, die durch das
Abpumpen des Grundwassers im Arloffer Becken seit den 50er Jahren
nicht mehr wirksam ist. An dieser Stelle noch einmal der Hinweis
auf Berge mit ähnlichem Charakter in der Eifel, die bis in
die heutige Zeit noch über zahlreiche Quellen verfügen.
Kreuzweingarten war für seine zahlreichen Obstwiesen bekannt und auf der Tranchotkarte befindet sich nördlich des Kalkarer Moores das sogenannte Apelbaumfeld, welches nichts anderes bedeutet, als Avalon-Field. In Vergleich auch mit englischen oder bretonischen Beispielen muten solche Stätten als einer weiblichen Gottheit, Urmutter oder Fee zugehörigen Welt. Bei Kreuzweingarten beginnt für den Flachlandrheinländer die Eifelwelt. Das Wort Fee ist in gewisser Weise im Worte Eifel enthalten. Vorstehende Felsen heißen Ley. Urfey, Eiserfey, Satzvey usw. sind Orte, die uns den Weg zur Eifel-Fee weisen. Namensgebungen, die uns kaum noch vom Ursprung her bekannt sind - ein pures Eintauchen in unsere Vorzeit. Die Eifel als Insel im
vorzeitlichen Meer vor Millionen von Jahren läßt sich
als Mittelpunkt in einem seichten Nordmeer darstellen, welches
mehrmals die Felsen überflutete und sich mehrmals wieder hob
bis zu seiner heutigen Form. Das gesamte Keltenreich als große
Mitteleuropäische Insel. Ein einstiges Atlantis?
Es besteht die Vermutung auf ein unentdecktes Aquareich der Eifel. Quellen auf Bergen galten den Kelten als heilig und sind Zeugen gewaltiger Urkräfte. Wie im Falle von Weyer bündeln sich Kräfte geologischer Verwerfungen, unterirdischer Wasserläufe, Erdstrahlen oder unbekannter unerforschter Art an den Stätten der ersten Kultstätten der Menschheit. Oftmals von Kirchen überbaut, sind sie an Orten von Hochkreuzen, Heiligenaltären, Kapellen oder Wegenkreuzen erhalten. Manchmal befinden sich nur einfache Ruhebänke an günstigen Aussichtspunkten mit nebenstehendem Baum oder Felsen. Oftmals wurde die Kirche mit der Zerstörung vorchristlicher Orte in Zusammenhang gebracht, welches jedoch bei genauer Betrachtung eher den barbarisch vorgehenden Franken zuzuschreiben ist, die den Steinkult verboten und zerstörten. In den später aufkommenden Perioden der Geschichte, spätestens mit Beginn der Aufklärung gingen weitere Zeugnisse der ehemaligen Keltenwelt verloren und seit den Weltkriegen verging das Bewußtsein um alte Brauchtümer aus der Kelten- und Vorzeit. Die einstige Feen-, Natur- und Marienwelt der Eifel geriet weitgehend in Vergessenheit. Die heute noch vorhandenen Obstwiesen und Gärten der Eifeltäler mit ihren intakten Tier- und Pflanzenwelten künden von einem ehemaligen und jetzigen Ausdrucks einer Urmutter, um die herum sich die Menschheit schart. An einigen markanten Orten, wie in Kreuzweingarten, Nettersheim und Wallersheim wird sie sichtbar.
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