Ausgewählte Artikel aus:
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Kurt
Böhner, Bonn |
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Die bisher beschriebenen Funde
mögen angesichts des langen Zeitraumes von fast 2000 Jahren,
dem sie angehörten, reichlich spärlich erscheinen. Sie
zeigen aber immerhin deutlich genug, daß die Menschen damals
in unserem Land, dem sie angehören, reichlich spärlich
erscheinen. Sie zeigen aber immerhin deutlich genug, daß die
Menschen damals in unserem Land nicht ein gleichmäßig
friedliches Leben führen konnten, sondern daß auch sie
schon in große Machtbewegungen hinein verwickelt wurden, wie
sie sich in der Ausbreitung der Bandkeramiker oder der
Urnenfeldleute äußerten. Daß auch das Leben der
Vorzeit nicht nur durch den Kampf des einzelnen um sein tägliches
Brot bestimmt war, sondern auch vom Selbstbehauptungskampf größere
Gemeinschaften, zeigen am besten die Wallburgen. Sie stellen
Verteidigungsanlagen dar, die nur eine größere
Gemeinschaft in konzentrierter Zusammenarbeit sich zu Schutz und
Trutz errichten konnte. |
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Abb. 6 - Ringwall bei Kreuzweingarten. |
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Im Innern des Walles ließen sich Reste von rechteckigen Häusern nachweisen. Zahlreiche Brandspuren weisen darauf hin, daß die Wallburg ein gewaltsames Ende gefunden hat. Aus den Scherbenfunden geht hervor, daß die Anlage etwa im letzten Jahrhundert v. Chr. erbaut worden ist. Dieses ist die Zeit, in welcher die von Nordosten her vordringenden Germanenstämme, deren allmähliche Ausbreitung wir beiderseits des Niederrheins schon seit etwa 800 v. Chr. durch Funde fassen können, besonders kräftig über den Rhein nachstießen. Bekanntlich mußte ihnen Cäsar entgegentreten, um ein Eindringen nach Gallien zu verhindern. So dürfen wir in der Alteburg bei Kreuzweingarten wohl eine Fluchtburg erkennen, die mit den germanischen Wanderungen im Zusammenhang steht, wenn wir auch ihre Bedeutung im einzelnen noch nicht klar zu erkennen vermögen. Die geschilderte Arte des Wallaufbaues ähnelt sehr dem des murus Gallicus, wie ihn Caesar beschreibt. |
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