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Reiner
Keller |
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Euskirchen ist die Stadt zwischen der Börde des Niederrheinischen Tieflandes und der Eifel, nicht nur in der landschaftlichen Lage, sondern auch in Bezug auf Wirtschaft und Verkehr. Es gibt eine ganze Städtereihe am Nordrande der Eifel, in der jede einzelne Stadt ihr besonderes Gepräge hat. Meckenheim, Rheinbach und Zülpich, die kleineren Nachbarstädte Euskirchens, haben in der lößbedeckten, fruchtbaren Börde ein ähnliches Vorfeld. Im Süden aber schließen wenige Kilometer vor ihren Stadttoren die Höhenrücken der nördlichen Waldeifel, die Rhein und Maas, Erft und Ahr scheiden, die Städte vom Hinterland der Eifel ab. Dagegen wird der Stadt Euskirchen durch die Erft und den Veybach, die sich hier vereinigen, in der nördlichen Eifel bis in die Zentraleifel hinein ein weites Hinterland erschlossen, das zum Teil schon seit vorrömischer Zeit besiedelt ist. Erft und Veybach verbinden das Euskirchener Land mit dem erdgeschichtlich bedeutsamen Senkungsfeld, das die Eifel von Norden nach Süden, von der Mechernicher Triasbucht über die mitteldevonischen Eifelkalkmulden zur Trier-Luxemburger Bucht durchzieht. Dieser Zone folgt auch seit 1870 die Bahnlinie Köln-Trier. An den nördlichen Eckpunkten der Eifler Nord-Südsenke liegen die Städte Düren und Euskirchen. Aber nur Euskirchen konnte von der Verkehrsgunst dieser Zone Nutzen ziehen, weil Erft, Vey und Bleibach weit in die Zentraleifel hineingreifen. Die Gunst der Lage verdankt die Stadt also der erdgeschichtlichen Entwicklung, die das Fundament der Landschaften geschaffen hat. Die natürliche Lage ist zwar nicht ausschlaggebend für die Entwicklung der Stadt, sie hat aber die Tatkraft der Bürger, die die Geschenke der Natur auszunutzen verstanden, wesentlich unterstützt; sie hat dazu beigetragen, aus einer bäuerlichen Siedlung am Rande der fruchtbaren Rheinischen Börde eine über die Grenzen Mitteleuropas hinaus bekannte Industriestadt werden zu lassen. Mit einer Fläche von 22,75 km2 reicht das Stadtgebiet von Euskirchen nahezu an die Flächengröße der Stadt Bonn heran, die allerdings mit 31,28 km2 der Fläche nach eine der kleinsten Großstädte Deutschlands ist. Am Ausgang der großen Euskirchener Erftniederung an der nördlichen Grenze des Stadtgebietes wird eine Höhe von 138 m über dem Meeresspiegel gemessen. Nach Süden hin erhebt sich das Gelände über das Eifelvorland zum Billiger Wald. Im höchsten Punkt des Billiger Waldes erreicht auch das Stadtgebiet mit 316,3 m seine höchste Erhebung über dem Meeresspiegel. Dieser Höhenunterschied von 178 m auf ca. 8,5 km Entfernung innerhalb des Stadtgebietes gibt der Landschaft ihre besonderen Reize. Er führt wie eine Treppe zum Billiger Wald hinauf, der eine vorgeschobene Kulisse der Waldeifel ist und schon jenseits der Grenze Norddeutsches Tiefland-Deutsches Mittelgebirge liegt, die als wichtigste landschaftliche Grenze ganz Mitteleuropa durchzieht. An dieser Landschaftsgrenze berühren sich verschiedene Wirtschaftsgebiete und erdgeschichtlich alte und junge Landschaften. |
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zu 650 Jahre Stadt Euskirchen
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