750 Jahre Rheder 1240 - 1990 |
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Die Schäferei |
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Von Hans Regh |
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Mit Einführung der Straßenbezeichnung Schäferei (im Volksmund Alte Euskirchener Straße genannt) wollte man dankenswerterweise die Erinnerung an die an dieser Straße jahrhundertelang bestandene freie Schäferei wachhalten. Die Schäferei wird in den verschiedenen Schriften, Urkunden und sonstigen Unterlagen auch Schapeels Hof oder Blankartz Hof genannt. Zur Lage der Schäferei wird fast immer auf den Pütz zu Rheder oder Schapeels Pütz verwiesen. Dieser Pütz (Brunnen) wurde etwa 1930 zugeschüttet. Im nachstehenden Handriß von 1829 ist er eingezeichnet (heute Haus Eheleute Vus). |
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Rhederer oder Schapeels Pütz |
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Übereinstimmend verweisen die Weistümer von Kuchenheim (kurkölnisches), von Stotzheim, Arloff und des Münstereifeler Kapitelshofes in Weingarten auf die Schäferei in Rheder hin (1). Im Weistum von Arloff wird diese freie Schäferei als fünfte genannt: ... mögen auf vorgenannten Höfen soviel Schaf halten als sie wollen und können. Und darum daß sie alsolche Schäfereien haben, soll unser gn. Herr oder ihrer Gn. Amtmann zur Hardt aus denselben Schäfereien die Maihämmel jährichs davon heben und kiesen, nämlich auf jedem Hofe einen Maihammel und nicht unter den gemeinen Schafen. Und weiter jeder gemeine Nachbar soll nicht mehr halten denn fünfzig Schafe .... Mit der Schafhaltung in Verbindung stand die Blüte der Woll- und Tuchweberei in Münstereifel, später auch in Euskirchen. Der Volksmund weiß noch zu berichten, daß der Hof eine Freistätte gewesen sei; gelang es einem Missetäter, in die Schäferei zu flüchten, durfte er drei Tage nicht angetastet werden (2). Die Schäferei gehörte mit dem Kapitelshof in Weingarten, dem Hof zu Kirspenich, dem Eldernhof in Stotzheim und mit andern gütern zu einem Hofesverband. Die Größe des Besitzes schwankt über einen längeren Zeitraum nur unbedeutend. 1660 war Johan Münster Scheffereien Inhaber mit 67 und 3 Viertel Morgen Land und 2 Morgen und 4 Viertel Benden (3). Im Nachbarbuch von Weingarten und Rheder (4) aus dem Jahre 1761 heißt es: Die Schäferei zu Rheder ist ein Rittergut und hat an Land 64 Morgen, an Benden 2 Morgen. |
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Als Besitzer der Schäferei zu Rheder lassen sich nachweisen: vor 1500 um 1500 um 1600 1737 1651 1691 vor 1810 1829 Erben Lambert Schäfer (11) |
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Ich gehe davon aus, daß
die Gebäude der Schäferei in Rheder auf dem Grundstück
Ecke Rhederstraße/Schäferei (heute Gilles-Falkenstein)
gestanden haben. In dieser Aussage bin ich bestärkt worden
durch entsprechende Mitteilungen der Herren Wilhelm Emonds sen.,
Kreuzweingarten, und Hermann-Josef Brück aus Rheder. |
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Anmerkungen: |
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1 |
Reinartz, N., Weistümer
unserer Heimat, 1. Folge, Euskirchen 1940 |
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750 Jahre
Rheder - 1240 bis 1990
Texte
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