200.000 begleiteten die Opus-Dei-Ehrung

Kölner Stadt-Anzeiger vom Montag, den 7. Oktober 2002


Papst betont reifliche Überlegung

Kritiker werfen dem Orden Sekten-Charakter, Elitedenken und Erziehung zu blindem Gehorsam vor:


Rom - Papst Johannes Paul II. Hat am Sonntag den umstrittenen Gründer des katholischen Geheimordens Opus Dei (Werk Gottes), Josemaria Escriva de Balaguer, heilig gesprochen. Zu der Zeremonie auf dem Petersplatz kamen 200.000 Gläubige. Nach reiflicher Überlegung und vielen Konsultationen mit kirchlichen Brüdern erkläre er Josemaria Escriva de Balaguer zum Heiligen, sagte der in eine goldene Robe gekleidete Papst auf Lateinisch.


Auf dem Petersplatz verfolgten Zehntausende die päpstliche Zeremonie; ein Bild des Opus-Dei-Gründers Escriva hing am Petersdom. Bild: RTR

Escriva hatte 1928 in Spanien den geheinbündlerischen katholischen Orden gegründet. Kritiker werfen dem Opus Dei Elitedenken, eine Erziehung zu blindem Gehorsam und sektenhafte Strukturen vor. Das Wirken der Organisation widerspreche christlichen Werten wie Freiheit, Mündigkeit und Gleichberechtigung. Opus Dei soll gut 80.00 Mitglieder haben, über die Mitglieder gibt der Orden ebenso wenig Auskunft wie über wirtschaftliche Aktivitäten und Finanztransaktionen. Escriva selbst wird ein ausgeprägter Personenkult nachgesagt.

Ganz offenkundig findet der Orden bei Papst Johannes Paul II. und dem Vatikan großen Zuspruch. Dies lässt die Heiligsprechung seines Gründers Escriva nur 27 Jahre nach dessen Tod erkennen. Der Sprecher des Papstes, Joaquin Navarro-Valls, gilt als eines der prominentesten Mitglieder von Opus Dei. (rtr, kna)



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