Forstamt Bad
Münstereifel
Forstgeschichtliches
zum Hardtwald bei Stotzheim, Kreis Euskirchen
Von Gerhard Naumann
1.
Einleitung
Diese Arbeit befaßt sich mit dem Hardtwald bei Stotzheim, Kreis Euskirchen, in dessen Mitte die weithin bekannte Hardtburg liegt. Obwohl diese Waldfläche nur ca. 200 Hektar groß ist, liegen über dessen geschichtliche Entwicklung ab dem 17. und 18. Jahrhundert doch ziemlich viele Unterlagen vor, deren Auswertung hiermit versucht wird. Die Arbeit befaßt sich also nicht mit der Geschichte der Hardtburg selbst, über die andere Fachleute kompetenter berichten können.
Mit Hardt bezeichnete man schon im Mittelalter Waldhöhen, Waldberge, Waldgebirge. In zahlreichen Zusammensetzungen taucht Hardt als Wortteil für die Bezeichnung von Fluren und Waldgebieten auf, am bekanntesten im Spessart, dem Spechtswald. Die Bezeichnung Hardtwald ist insofern eine Namensverdoppelung, die daher rühren mag, daß man die Hardt als Flurbezeichnung aufgefaßt und den Sinngehalt des Wortes vergessen hatte.
Der Hardtwald dürfte schon immer ein ziemlich geschlossenes Waldgebiet gewesen sein. Dafür spricht nicht nur die Namensgebung, sondern auch die inselartige Lage inmitten der weiten Feldflur mit günstigeren Wuchsbedingungen für die Landwirtschaft. In den verschiedenen Rodungsperioden des Mittelalters wurde im Hardtwald zwar an verschiedenen Stellen geackert, wie erhaltene Raine heute noch erkennen lassen, jedoch ist dieses Waldgebiet in den letzten 300 - 400 Jahren wohl davon verschont geblieben.
Wald war zur Versorgung der Bevölkerung mit Holz für die Bauten und jahrhundertelang als einzige verfügbare Energiequelle zum Heizen und Kochen für das Leben der Menschen unabdingbar notwendig, so daß die Walderhaltung immer wichtiger wurde und schließlich zu obrigkeitlichen Regelungen führte, von denen noch berichtet wird.
Die aber wohl entscheidenste Begründung für die Erhaltung des Hardtwaldes ist vermutlich in der Eigentumsgeschichte zu sehen. Die Hardtburg war mit dem umgebenden Hardtwald schon immer eine Einheit hinsichtlich des Eigentums, der Hardtwald bei Wechsel des Besitzes imm als Anhängsel von Hardtburg betrachtet worden. Die Burg war zur Aufrechterhaltung von Macht- und Gebietsansprüchen von Herrschenden um vieles wichtiger als das Schicksal des umliegenden doch recht kleinen Hardtwaldes. Deshalb wird es sicher zulässig sein, aus der Besitzgeschichte der Hardtburg Rückschlüsse auf die Besitzgeschichte des Hardtwaldes zu ziehen. Über die Hardtburg erfahren wird auch viel früher etwas.
Nachrichten über die
Waldnutzungen und die Pflege des Waldes kommen erst im 17.
Jahrhundert vermehrt auf. Vorher sind lediglich beiläufige
Bemerkungen in den Akten zu finden, weshalb das Schwergewicht dieses
Berichtes auf die Zeit vom 17. Jahrhundert bis heute liegt.
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Copyright 22.10.2003 Forstamt Bad Münstereifel
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