Forstamt Bad
Münstereifel
Forstgeschichtliches
zum Hardtwald bei Stotzheim, Kreis Euskirchen
Von Gerhard Naumann
3. Die Kurkölner Zeit
nach 1600 bis zur Besetzung durch Frankreich 1794
Über Waldnutzungen in der
Zeit nach dem 30j. Krieg bis zur Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert
sind wir im allgemeinen recht gut unterrichtet.
Es war das
sogenannte hölzerne Zeitalter, in dem der Wals
raubbauartig übergenutzt wurde und schließlich
kollabierte. Die Gründe für diese fatale Entwicklung waren
der starke Bevölkerungsanstieg, die völlige Abhängigkeit
der Menschen vom Rohstoff Holz für Baumaßnahmen
(Fachwerkbau!) und als Energiebasis, Streu- und Weidenutzungen im
Wald, wobei die Grundlagen für eine natürliche
Wiederverjüngung des Waldes zerstört wurden, und - vor
allem im landesherrlichen Wald - die ständige Geldnot der
Landesherren, barocke mit großem Prunk residierende
Herrschaften, die zudem laufend teure Kriege führten.
Zwar sahen die Landesherren den Ruin der Waldungen auf sich zukommen, jedoch waren die Versuche, mit einer Vielzahl von Wald-, Forst- und Jagdordnungen und ständig erhöhten Strafandrohungen für Waldfrevler gegenzusteuern, in Wirklichkeit halbherzig. Kaum jemand beachtete die Flut von Bestimmungen, und viele hatten sicher auch durchschaut, daß die Landesherren nicht - wie sie in den Verordnungen vorgaben - aus Sorge um den deutschen Wald selbstlos handelten, sondern lediglich andere Waldnutzer zu gunsten der eignen Einnahmen zurückdrängten. So entwickelte sich der Wald zunehmend zum Zankapfel von widerstreitenden Interessen, was ihm ganz und gar nicht gut tat.
Diese allgemeine Linie der Forstgeschichte des deutschen Waldes in dieser Zeitspanne finden wir in Quellenangaben auch über den Hardtwald bestätigt.
Der Normalfall der
täglichen Nutzungen und Pflege des Waldes wird in den
Schriftsätzen in aller Regel nicht festgehalten. Wir erfahren
daher meist nur über Streitigkeiten und Probleme, was aber
durchaus auch interessante Einblicke in das Geschehen im Hardtwald
erlaubt. Die aktenmäßig festgehaltenen Ereignisse sollen
daher nachfolgend geschildert werden, soweit sie von Interesse sind.
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