- Feuerwehren mussten zu 30
Einsätzen ausrücken Regen, Kälte, Schnee und sogar
Überschwemmungen
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Kreis Euskirchen.
Stundenlange Niederschläge sorgten Sonntag für
überflutete Keller, Straßen und Wiesen. Im gesamten
Kreisgebiet musste die Freiwillige Feuerwehr über 30 Mal
ausrücken, um Keller auszupumpen und Gebäude mit
Sandsäcken zu schützen. Im Bereich Bad Münstereifel
wurden zudem zahlreiche Straßen überflutet. In der
Eifel schneite es sogar.
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- In Rheder und Kreuzweingarten
kämpften Feuerwehr und Anwohner gegen die Wassermassen der
Erft, die dort an einigen Stellen bedrohlich über die Ufer
getreten waren. Um 9 Uhr morgens lauteten die Meldungen noch 8 cm
Pegelanstieg pro Stunde, doch ein paar Stunden später gab
die Feuerwehr erste Entwarnung. "Der Pegel sinkt wieder,"
war die frohe Botschaft, die die Bewohner an der Erft zu hören
bekamen.
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- Die Landstraße 234 im
Schleidtal stand nicht nur unter Wasser, sondern wurde so stark
unterspült, dass sie längere Zeit gesperrt werden
musste. An der L 194 zwischen Weilerswist und Brühl wurde
der Wald durch die andauernden Regenfälle in eine
Sumpflandschaft verwandelt. Dadurch wurde ein Baum entwurzelt und
kippte auf ein vorbeifahrendes Auto. Der Fahrer fuhr anscheinend
mit seinem Schutzengel spazieren, denn er blieb bei dem Unfall
unverletzt.
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- Temperaturen wie im
Dezember
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- In Zülpich regnete es
von Samstagmorgen 0 Uhr bis Sonntagmittag 30 Stunden ohne Ende.
Dabei kamen zwar nicht solche Mengen wie im schweizerischen
Lucarno zusammen (500 l/qm) aber es reichte im gesamten Eifel-
und Bördenraum für starkes Hochwasser in allen Bächen.
Allerorten konnte man überflutete Felder und Wiesen sehen.
Aus tiefhängenden Wolken regnete es durch die von Osten
gegen die Eifel stoßenden Wolken unentwegt.
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- Folgende Mengen waren bis
Sonntagmorgen Spitze in Nordrhein Westfalen: 45 Liter /qm in
Mechernich an der Kreisdeponie, 43 Liter /qm in Heimbach Kreis
Düren, 40 Liter /qm in Zülpich Börde, 42 Liter /qm
in Nettersheim am Naturschutzzentrum Eifel, 25 Liter /qm nur in
Mont Rigi auf der Westseite der Eifel in Belgien. Im Kreis
Euskirchen fielen damit schon 80% des Mairegens in nur 30
Stunden. Die Höchsttemperaturen erreichten am Samstag und
Sonntag nur Werte wie Anfang Dezember (5 Grad Hocheifel und 8
Grad in der Voreifel).
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- Schuld an dieser extremen
Wettersituation hat das Tief "Yvette", dass neben den
starken Regenfällen und dem Nordwestwind am Samstagabend
(gefühlte Temperatur in der Hocheifel am Morgen #6 Grad)
ungewöhnliche Schneefälle in der Eifel zur Folge hatte.
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- So kalt wie in der Eifel war
es an keiner Stelle in ganz Deutschland unterhalb von 1000m
Seehöhe. Wenige Tage vor Christi Himmelfahrt gingen die
Kinder im Wintersportort Hellenthal-Udenbreth (650m NN) in der
Eifel zur Kinderkommunion. Und die Kleider waren passend weiß
zum Wetter, denn noch am frühen Morgen lag 1 cm Schnee und
es schneite kräftig auch am Sonntagmorgen. Nur wenige
Erwachsene konnten etwas Ähnliches von sich für den
Monat Mai berichten.
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- In den letzten 50 Jahren war
die Schneedecke aus dem Mai 1979 die höchste nämlich
12cm. Die Temperatur sank in der Nacht auf 0,5 Grad in 2m Höhe
und 0 Grad am Erdboden. Auch die Nachbarorte der Schneifel-,
Südeifel- und Nordeifel wiesen Schneeregen oder eine
Schneedecke auf. Bis auf 350m Seehöhe (Mechernich und
Schmidt) fielen die Schneeflocken. Schon ab 450 m fanden sich
Schneereste. Aus Monschau-Mützenich wurden 1-2cm Schneedecke
gemeldet (Bild). Im Höhengebiet von Kalterherberg, Höfen
und Monschau-Mützenich war es die erste Schneedecke im Mai
seit 1979.
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- Ob man es glauben darf? Ab
Mittwoch soll es wärmer werden.
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