Das Kalkarer Moor
Landschaftsbild und Wert
Von Dr. Albert Teichmann
neue Sorgen um das Kalkarer Moor ist ein Aufsatz betitelt, den ich im Herbst 1959 für das Nachrichtenblatt des Vereins Alter Münstereifler geschrieben habe, und diese Sorgen um eine einzigartige Landschaft unseres Kreisgebietes sind auch durch die Heimatbeilagen unserer Tageszeitungen gegangen. Die Folge waren lebhafte Fragen zahlreicher Leser, und es zeigte sich vor allem eines: Viele wenn nicht die meisten Bewohner und Bewohnerinnen unseres Kreises, haben gar keine rechte Vorstellung vom Kalkarer Moor und von dem hohen Wert dieses Landschaftschutzgebietes. Solchem mangel möchte der vorliegende Aufsatz abhelfen. Er bezieht sich im wesentlichen auf das alte Bild des Moores, genauer gesagt: auf das von 1957 und 1958. Den neuen, besorgniserregenden Zustand und seine möglichen Ursachen möchte ich im Heimatkalender lieber erst zu einem späteren Zeitpunkt ausführlich behandeln - wobei ich hoffe, daß dann schon ein noch neuerer Zustand geschaffen sein möge, der auf eine Rettung des bedrohten Gebietes hinausläuft.
Abb.
1 - Das Kalkarer Moor in seiner Umgebung
I. Vom alten Landschaftsbild des Moores
Wo liegt das Moor überhaupt? Was gibt es dort zu sehen? Wie groß ist es? Diese Fragen höre ich besonders oft.
Am besten beschreibe ich eine
kleine Wanderung in das Gebiet. Dabei versetzen wir uns in den
Frühling oder Sommer des Jahres 1958, eine Zeit, in der das
Moor noch ein normales Bild bot.
Die Wanderung soll uns
zunächst mit der Lage des Moores vertraut machen.
Abb.
2 - Blick über den Feldweg auf den südwestlichen Teil des
Moores (1960)
Ausgangspunkt sei der Bahnhof oder die
Omnibushaltestelle des Ortes Arloff (vgl. Abb. 1). Wir folgen der
Bundesstraße 51 ein kurzes Stück in der Richtung nach
Kreuzweingarten und biegen dann in den ersten Feldweg ein, der links
abzweigt. Bald schon sehen wir das Moor, zuerst zu unserer Rechten.
Später, nach einer Biegung des Weges, liegt es vor uns. Es
taucht aus einer Niederung auf als ein langgestreckter grüner
Streifen, der einem Südost-Ausläufer des Billiger Waldes
vorgelagert ist. Ehe wir die buschige Südostfront des Moores
erreichen (Abb. 2 zeigt einen Teil von ihr) 1), werden
wir noch einen Blick nach links: dort liegt der kleine Ort Kalkar,
eine hübsche geschlossene Siedlung, nach der unser Moor benannt
ist.
Der Feldweg durchquert die Moorlandschaft, so daß
wir rechts und links in sie eindringen können, in ihren
Ostteil und Westteil. In Abb. 1 verrät
sie sich durch waagerechte Strichelung beiderseits des Weges, der
nunmehr nach Nordnordwesten weist. Rechts streifen wir bis zu den
Sand- und Tongruben am Münsterberg, links bis in das Wiesen-
und Weideland der Jesuitenbenden (in Abb. 1 erkennbar
als punktierte Fläche links von der - später noch zu
erklärenden - Eintragung N.S:G:).
Üppige Vegetation
umgibt uns. Sie verwirrt uns zunächst; doch bemerken wir bald,
daß sie sich - sozusagen mosaikartig, aber nicht ohne
Übergangsfelder - aus einer Anzahl charakteristischer
Pflanzenbestände zusammensetzt, die wir zum Teil leicht nach
vorherrschenden Arten oder Artengruppen bezeichnen können. Zum
Beispiel fallen Weidengebüsche und Schilfdickichte auf, sodann
Flächen, die dicht mit Binsen bewachsen sind, und andere, auf
denen eine bestimmte Grasart überwiegt, das Pfeifengras (es
trägt im Hochsommer purpurviolette überlaufene
Blütenstände an schlanken Halmen, die nur unten gegliedert
und beblättert sind). Auch Bestände aus Seggen oder
anderen Riedgräsern gibt es, ferner Bezirke, in denen das
Mädesüß - ein hohes Gewächs mit gelblichweißen
duftenden Blütenständen - die Führung hat.
Eingestreut sind kleinere Einheiten, z.B. Faulbaumgruppen,
Torfmoospolster, Rasen anderer Moose und eine gewisse Tümpelflora.
Wiesen- und Weideflächen sowie junge Pappelkulturen
unterbrechen oder umrahmen als genutztes Land die natürliche
Wildnis. Im Nordosten befindet sich ein Stück alten Waldes.
Damit haben wir einige Bauelemente aufgezählt,
die das Bild der Vegetation im großen und zum Teil
schon von weitem bestimmen - in malerischen Umrissen und
abgestuften, nach Jahreszeit und Beleuchtung wechselnden grünen
und braunen Grundtönen. Den führenden Pflanzengestalten
dieser Einheiten sind nun die vielen, vielen anderen Arten
beigesellt, die erst so recht den Reichtum unserer Moorflora
ausmachen. Bizarre kleine Gewächse sehen wir, aber auch weithin
auffallende bunte Blumen. Sind wir im Mai oder in der ersten
Junihälfte gekommen, so prangt in vielfältigen Purpurtönen
das Breitblättrige oder (meist erst nach diesem) da Gefleckte
Knabenkraut. Groß in leuchtendem Gelb erblüht die
Sumpfschwertlilie. Kleine rote Tupfen des Pflanzenkleides rühren
vom Läusekraut her, gelbe von der Blutwurz, blaue von den
Kreuzblumen. Mitte Juni erscheint die Händelwurz (Abb. 3),
gleich den Knabenkräutern eine Orchidee und ihnen in
Blütenstand und -farbe ähnlich. Zum Bild des Moores
gehören dann auch schon die vielen weißen Flocken der
Wollgräser. Hochsommer und Herbst bringen neuen Schmuck hervor.
Abb.
3 - Händelwurz (1960)
Manche Pflanzen, denen wir
begegnen, sind liebe alte Bekannte für viele von
uns; angesichts anderer Arten aber bekannt man freimütig:
nirgendwo sonst gesehen! Die Beschäftigung mit
solchen Seltenheiten ist eine Aufgabe für sich (vgl. IIc).
Wer vor allem die Tierwelt
liebt, kommt auch auf seine Rechnung. Zahlreiche Singvögel
sehen oder hören wir (im Frühling sind z.B. Rohrammer,
Sumpfrohrsänger, Feldschwirl und Dorngrasmücke leicht zu
beobachten), jäh schreien Fasane auf, Frösche, Schnecken
und Insekten bevölkern das Gelände. Gelegentlich streifen
Rehe durchs knackende Gebüsch. Indessen können wir uns
auch der Fauna auf unserer orientierenden Wanderung nicht allzulange
widmen.
Abb.
4 - Schlenken
Den Boden haben wir
noch zuwenig beachtet - den Boden, dem letztlich all das üppige
Leben verhaftet ist! Er erzwingt unsere Aufmerksamkeit aber in den
Augenblicken, da er schwankend wird unter unseren Füßen
und wir tief in ihn einsinken, während Wasser aus ihm
aufquillt. Tiefbraun bis schwarz sieht er aus, wenn wir ihn
aufwühlen, und unvollkommen zersetzte Pflanzenreste geben ihm
ein besonderes Gepräge; sie machen ihn zu dem, was für ein
Moor recht eigentlich kennzeichnend ist: zu Torf. Haben wir
einen Erdbohrer zur Hand, im einfachsten Falle eine unten spitze
Eisenstange mit einer Längsrinne, die das Erdmaterial in seiner
natürlichen Schichtung aufnimmt, so können wir den Torf
auf seine Mächtigkeit prüfen: er reicht an manchen Punkten
bis über 50 cm in die Tiefe 2). Unter ihm finden wir
tonige (sich bindig anfühlende) und sandige
Massen.
Haben wir verdünnte Salzsäure bei uns, so
können wir feststellen, daß die Bodenoberfläche hier
und da aufschäumt, wenn wir sie mit der Flüssigkeit
beträufeln. Dies ist ein Zeichen dafür, daß der
Boden dort reich an Kalk ist.
Mit dem Boden müssen wir
das viele Wasser einer Betrachung würdigen, das ihn
durchtränkt und in kleinen und großen unregelmäßig
begrenzten Vertiefungen, den sogenannten Schlenken,
überschwemmt (vgl. Abb. 4 u. 4a). Wir sind uns rasch darüber
klar, daß die Moorlandschaft diesem Wasser ihre Existenz
verdankt. Die Torfbildung ist erst eine Folge der Vernässung;
denn diese behindert den Luftzutritt und damit auch eine
vollständige Zersetzung abgestorbener Pflanzenteile.
Abb.
4a - Schlenken 1960
Das Wasser im Moor ist durchweg stark
kalkhaltig; das erkennen wir, wenn wir Proben in Schälchen
verdunsten lassen: es bleiben ansehnliche Rückstände, die
mit Salzsäure aufschäumen - ähnlich wie an gewissen
Stellen der Boden (vgl. o.). Unsere Landschaft ist nicht
gleichmäßig mit Wasser gesegnet. Der Ostteil ist im
ganzen weniger feucht als der Westteil, und in diesem gibt es eine
besonders stark vernäßte, von großen Schlenken
durchsetzte Fläche, die wir das Kerngebiet des Moores nennen
wollen. Sie ist in Abb. 5 durch 2 gekennzeichnet, während 1 den
Feldweg andeutet. (Im folgenden wird durch eckig eingeklammerte
Zahlen auf die gleiche Abbildung verwiesen, die übrigens nur
der leichteren Orientierung des Lesers dienen und nicht als exakter
Kartenausschnitt 3) angesehen werden will.) Das
Kerngebiet grenzt süd-ost-, süd- und westwärts an
trockeneres (größtenteils genutztes) Grasland [3], von
dem es sich längs einer bogenförmigen Linie sehr deutlich
dadurch abhebt, daß es stark mit Binsen bewachsen ist und auch
etwas tiefer liegt. Im Norden wird es durch eine Bodenrinne [4] ,
die den Westteil des Moores durchzieht und auch in Abb. 1
hervortritt, von einer der Pfeifengrasflächen (vgl. o.)
getrennt, die allgemein weniger feucht sind.
Lage
einiger wichtiger Stellen des Moores (s. Text)
Auch über
den Ursprung der Vernässung können wir uns auf
unserer Wanderung schon unterhalten. Das tonige Material, das wir
beim Bohren so oft fanden, läßt uns daran denken, daß
Ton wasserundurchlässig ist. Und so gelangen wir zu der
Vorstellung, daß im Untergrund des Moores Tonlagen
vorhanden sind, über denen Wasser lange stehenbleibt, zumal die
tiefe Lage des Geländes ein Abrinnen erschwert. Andererseits
gewinnen wir den Eindruck, daß an gewissen Stellen Wasser aus
der Tiefe emporsteigt. Besonders deutlich sehen wir das an
einer Quelle [5], die sich südsüdwestlich des Kerngebietes
im Weideland befindet: kleine Sandwirbel aufwerfend, sprudelt Wasser
aus dem Grunde eines Beckens empor, füllt es und fließt
dann durch einen Graben [6] den Kerngebiet zu. Mollpützchen
heißt diese Quelle. Unverkennbar ist auch ein Quellbereich,
der (gleichfalls außerhalb des Kerngebietes) nordnordöstlich
des Mollpützchens in einem Schilfbestand und dessen Umgebung
liegt [7]. In einer schmalen Rinne [8] sieht man dort deutlich
Wasser abfließen; zugleich ist der ganze umgebende Boden
durchtränkt. Quellregionen sind auch im Kerngebiet anzunehmen:
unter dem Torf, der ihre genaue Lage verhüllt. Abflußrinnen
gibt es im Kerngebiet gleichfalls, doch muß man mit sehr
feinen Partikelchen oder mit Farbstoffen experimentieren, um (bei
hohem Wasserstand) die äußerst langsame Strömung zu
erkennen. Nach allem dürfen wir sagen, daß das Moor in
erster Linie von Grundwasser genährt wird, das nach oben
drängt, an gewissen Stellen, wo die Tonschicht unterbrochen
ist, den Ausweg findet und sich dann ausbreitet. Damit ist das Moor
ein Flachmoor im Gegensatz zu einem Hochmoor,
das dem Grundwasser entzogen ist und seine Vernässung
unmittelbar aus der Luft empfängt. Zusätzlich wird
freilich auch unser Moor Niederschläge speichern, die sich dem
aufgestiegenen Wasser beimischen. Doch wissen wir, daß der
Raum um Euskirchen arm an Niederschlägen ist.
Wir
machen uns den Verbleib des Moorwassers klar. Ein erster Teil
verdunstet, einen zweiten nimmt die Vegetation auf, ein dritter wird
wieder im Boden verschwinden, wenn etwa der Grundwasserspiegel
sinkt. Ein vierter fließt oberirdisch ab, wie aus dem schon
Bemerkten hervorgeht. Dabei wird eine gewisse Wassermenge von einem
alten Bachbett [9] aufgenommen, das im Nordwesten des Moores beginnt
und sich dann nach Osten und Nordosten wendet. Wenn wir das Bachbett
im Westteil des Moores überqueren, haben wir nach einigen
Schritten einen weiten und (etwa 1 ½ m) tiefen Flutgraben
[10] vor uns, der dem Bachbett ungefähr parallel verläuft.
Im Ostteil des Moores mündet das Bachbett in den Flutgraben,
der sehr viel mehr Wasser führt. Letztlich nimmt der Flutgraben
alles Wasser auf, das aus dem Moor abfließt, aber auch
solches, das ihn vorher erreicht, z.B. aus Dränagerohren, die
hier und das sichtbar sind. Wir ahnen ein Stück
Landschaftsgeschichte. Ein natürlicher Bach hat seine Rolle
weitgehend an einen künstlichen Abzugsgraben abtreten müssen.
Diesem Umstand entsprechen in der Flurkarte die Bezeichnungen:
Alter Mersbach und Mersbach (womit der
neue gemeint ist). Den Akten der Kreisverwaltung können
wir entnehmen, daß der Flutgraben seit Herbst 1952 besteht und
daß man die Verbindung zwischen Mollpützchen und
Kerngebiet (1956) geschaffen hat 4), um Wasserverluste
auszugleichen, die durch den Flutgraben einzutreten schienen.
Wir kehren auf unseren
Feldweg zurück und folgen ihm weiter nach Norden (vgl. Abb. 1).
Jenseits des Flutgrabens ist das Land auf beiden Seiten stark
kultiviert, die eigentliche Moorlandschaft klingt dort aus.
Zur Linken erscheint ein Gehöft, im Volksmund noch als
Broicherhof bekannt, auf dem Meßtischblatt und in
der Flurkarte aber umbenannt in Haus Broich. Schließlich
trifft unser Weg unter rechtem Winkel auf die Landstraße
Kreuzweingarten-Antweiler.
Drüben steigt das Gelände
an. Gehen wir ein Stück hinauf, so sehen wir nun das Moor im
Süden vor und unter uns liegen. Auch die weitere Umgebung
interessiert uns jetzt. Das Moor nimmt im Blickfeld den tiefsten
Teil einer Senke ein. Uns schräg gegenüber, hinter Kalkar
und westlich davon, wird sie begrenzt von den Kalkbergen,
die ich früher einmal im Heimatkalender zum Gegenstand einer
Plauderei gemacht habe (Von den Kalkbergen und ihrem
Pflanzenkleid, Jg. 1954, S. 84 ff.). Die Senke erstreckt sich
noch weit nach Westen und Nordwesten. In der Ferne zu unserer
Rechten sehen wir den Ort Antweiler; nach ihm wird die Senke als die
Antweiler Senke bezeichnet.
Kalkberge drüben, kalkreiches Wasser drunten - sollte da ein Zusammenhang bestehen? Die Frage ist zu bejahen, wie aus wissenschaftlichen Untersuchungen (vg. IIb) hervorgeht. Ich gebe eine stark vereinfachte Darstellung: Niederschlagwässer, die drüben im klüftigen Kalkgestein einsickern und dabei große Mengen Kalk lösen, streben drunten als Grundwasser wieder empor, weil sie sich an wasserundurchlässigem Gestein stauen. Aus solchen (Tonschiefern und Sandsteinen in Wechsellagerung) sind nämlich die Südhänge des Billiger Waldes aufgebaut, und es reicht in große Tiefe hinab. In wissenschaftlich verfeinerten Ausführungen müßte ich von einem Grundwasserstrom berichten, der unter der Bodenoberfläche der Antweiler Senke (geologisch gesprochen: im Antweiler Graben) ostwärts fließt. Durch mächtige Sand- und Kiesschichten nimmt dieser Strom seinen Weg, oben zumeist abgedeckt durch Tonlagen, im Norden gestaut am Billiger Horst. Aus der Sötenicher Kalkmulde - so heißt der weit nach Südwesten ziehende Geländestreifen der Kalkberge in der Wissenschaft - erhält der Grundwasserstrom die Zuflüsse, die uns hier besonders interessieren.
Zum Schluß umwandern
wir das Moor und versuchen, seine Grenzen festzulegen. Dabei
ziehen wir auch unser Kartenmaterial zu Rate. Als landschaftliche
Einheit erscheint uns das Gebiet auf Grund der Vernässung
(das Meßtischblatt Euskirchen von 1956 deutet sie durch die
waagerechte Strichelung an; vgl. Abb. 1), der Bodenbeschaffenheit
(das geologische Meßtischblatt von 1909 verzeichnet Torf
und Moorerde) und charakteristischer
Vegetationsbestände (auch sie sind kartiert worden; vg.
IIb). Da aber jeder dieser Faktoren seine eigenen Ausstrahlungen
hat, kann man über die Ausdehnung des Moores streiten.
Berücksichtigt man, sorgfältig abwägend, alle
Gesichtspunkte, so kommt man auf eine größere Fläche
als diejenige, die im Meßtischblatt als vernäßt
angedeutet ist, im ganzen auf einen Bereich von 25 bis 30 ha. Er
stellt einen Geländestreifen dar, der am Westfuße des
Münsterberges beginnt und sich dann südwestwärts nach
Kalkar zu erstreckt, etwa 1 ¼ km lang und nirgendwo mehr als
400 m breit (an vielen Stellen wesentlich schmäler).
So
also wollen wir das Kalkarer Moor verstehen. Die
Flurkarte (1:2000) beschränkt den Begriff auf ein Stück
von nur 7,61 ha, das im Westteil liegt. Es ist freilich das
bedeutsamste, da es das Kerngebiet und das Mollpützchen umfaßt.
Sie liegen in einer besonderen parzelle, die 5,09 ha groß ist,
seit 1929 5) dem Kreis Euskirchen gehört und von den
Behörden wie ein Naturschutzgebiet (N.S.G. In Abb. 1!)
behandelt wird. Fast das gesamte Moor (in unserem Sinne) ist
Landschaftsschutzgebiet (seit 1937).
II. Vom Wert des Moores
Warum bemüht man sich so um die Erhaltung des Moores?
Ältere Schüler, die
viel mit mir gewandert sind, hätten mehrere Gründe
rasch zur Hand und würden etwa folgendermaßen
antworten:
Eine Schande wäre es, wenn diese Landschaft
verschwände! Denn erstens ist sie wunderschön, und
zweitens hat sie nachgerade Seltenheitswert; es gibt doch
außer ihr keine richtigen Moore mehr im Kreise Euskirchen und
weit darüber hinaus! Drittens ist sie wissenschaftlich
bedeutsam und damit auch wichtig für viele, die dort lernen
wollen. Und viertens ist es sogar in wirtschaftlicher
Hinsicht sehr gut zu rechtfertigen, wenn das Moor geschützt
wird: man hört so viel von Bodenaustrocknung und Versteppung;
da kann es gewiß nicht schaden, wenn hier und da ein kleines
Moor als natürlicher Feuchtigkeitsspeicher erhalten bleibt.
Eine solche Antwort ist bereits umfassend. Ich möchte hier nur auf den dritten Punkt noch näher eingehen, die wissenschaftliche Bedeutung des Moores. Von ihr haben schon viele Schriften, Vorträge, Exkursionsprotokolle und andere Quellen Zeugnis abgelegt. Einige der Quellen möchte ich hier anführen, weil ich sie mitbenutzt habe und ihre Angabe vielen Lesern willkommen sein dürfte.
Zunächst nenne ich zwei
Aufsätze von Prof. J. Nießen: Im Kalkarer
Moor (Eifelkalender des Eifelvereins, Jahrgang 1929, S. 130
ff.) und Das Calcarer Moor, ein Beispiel des Naturschutzes
(Westdeutsche Blätter für Wirtschaft - Verkehr - Technik -
Architektur; Heft: Der Kreis Euskirchen, S. 18 ff.; Düsseldorf
1930. Die letztgenannte Arbeit ist besonders durch eine ansehnliche,
z. T. auch auf Vorarbeiten anderer Botaniker (Dr. Anders, Dr.
Roth, E. Issler) beruhende Liste von Pflanzenarten
bedeutsam.
Nicht nur die Pflanzenarten im einzelnen fanden
Interesse, sondern auch die Formen ihrer Vergesellschaftung (vg. den
Abschnitt Ib, wo ich zwangslos, ohne Streben nach Systematik, einige
typische Bestände genannt habe). Eine exakte wissenschaftliche
Untersuchung der Pflanzengesellschaften des Moores und eine
vollständige Kartierung dieser Pflanzengesellschaften im Maßstab
1:2000 ist im Jahre 1951 im Rahmen der mit Mitteln des Europäischen
Wiederaufbauprogrammes (ERP) vollzogenen amtlichen Grünlandkartierung
des gesamten Rheinlands, deren Leitung in dem betreffenden Gebiet in
den Händen von Prof. Dr. Schwickerath lag, von seinen
Schülerinnen, Fräulein Dr. Schwalb und Fräulein
Dr. Sins, durchgeführt worden. Prof. Dr. M. Schwickerath
hat auch über das Thema in vielen Vorlesungen und Vorträgen
- zuletzt auf der Tagung der Deutschen Botanischen Gesellschaft, die
vom 7. bis 10. Juni 1960 in Köln stattfand - gesprochen.
Im
Rahmem größerer Räume würdigen die Pflanzenwelt
des Moores das Buch von Dr. H. Andres Fora von Eifel und
Hunsrück (Wittlich 1911) und ein weitbekanntes
Pflanzenverzeichnis von Dr. L. Laven und
Dipl.-Gartenbauinspektor P. Thyssen Flora des
Köln-Bonner Wandergebietes (2. Auflage: Bonn 1959).
Sehr
reizvoll, wenn auch bezüglich der Vorgeschichte des Moores noch
umstritten, ist die kleine Schrift von Pfarrer Reinartz
Kalkar, die Gemeinde, das Moor und die Ludgeri-Kapelle
(Euskirchen, 1934).
Erwähnung verdienen sodann einige reichhaltige und wertvolle Arbeiten, die nicht gedruckt worden sind: Richard Clemens (Balkhausen), Das Landschaftsbild der Antweiler Grabensenke (1931); Marianne Nositschka (Weiler in der Ebene), Die Flora des Kalkarer Moores auf Grund der geographischen Lage, der geologischen Gegebenheiten u. der Wasserverhältnisse (1954); Heinz Schirmer (Köln), Das Kalkarer Moor, ein gefährdetes Naturschutzgebiet (1960). Die beiden letztgenannten Arbeiten sind (als Examensarbeiten) in der von Prof. Dr. Heinen geleiteten Biologischen Abteilung der Pädagogischen Akademie Köln entstanden.
Zu den nicht gedruckten Quellen gehören auch die Protokollbücher der von mir geleiteten biologischen Arbeitsgemeinschaft des St.-Michael-Gymnasiums (Münstereifel); die Geschichte des Moores seit 1952 und viele Einzelbeobachtungen sind in ihnen aufgezeichnet.
In erdkundlicher, bodenkundlicher und wasserkundlicher Hinsicht erwähne ich besonders drei Bonner Dissertationen: Walter Semmler, Quellen und Grundwasser in der nordöstlichen Eifel (1931); Wolfram Müller, Der Tertiärgraben von Antweiler am Nordabfall der Eifel (1949); Matthias Schneider, Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft im Gebiete der Erftquellflüsse (Nordeifel) (1953). Weiterhin: briefliche Mitteilungen von Dr. Wolfgang Schmidt und Dr. H. W. Quitzow. Nicht zu vergessen: die zum Meßtischblatt Euskirchen gehörige geologische Karte, die mir (nebst den Erläuterungen) in der sehr reichhaltigen, von Fuchs und Wolff bearbeiteten Ausgabe von 1909 vorliegt.
c. Besonders wertvoll erschien das Moor immer wegen seine Flora. Es birgt Pflanzenarten, die es sonst nicht mehr gibt in weiten Räumen. Wenn gelegentlich von unserem Moor gesagt wird: Was dort wächst, wächst auch anderswo genug, so stimmt das eben ganz und gar nicht.
Im Folgenden bringe ich - in zwangloser Gruppierung - eine kleine Auswahl seltener Pflanzenarten, die in unserem Moor in den Jahren vor 1959 regelmäßig zu finden waren.
Fleischfressende Pflanzen
Es ist kein Zufall, daß es gerade in Mooren Pflanzen gibt,
die es gelernt haben, kleine Tiere festzuhalten und zu verdauen.
Moorböden sind oft arm an bestimmten Nährsalzen, für
die jene Pflanzen dann bis zu einem gewissen Grade in tierischem
Eiweiß Ersatz finden. Drei Arten fleischfressender Pflanzen
traf man Jahr für Jahr im Kalkarer Moor:
Abb
6 - Rundblättriger Sonnentau
Der Rundblättrige
Sonnentau (Drosera rotundifolia, Abb. 6) fällt durch die
zierlichen, der Unterlage angeschmiegten Rosetten seiner
langgestielten rundlichen Blättchen auf, die mit roten
Tentakeln besetzt sind, haarähnlichen Organen, die
oben glänzende, klebrige Tröpfchen tragen. Diese haben die
Aufgaben, Insekten anzulocken, festzuhalten und zu verdauen. Dabei
ist zu beachten, daß die Tentakel beweglich sind und sich über
dem Körper des Opfers zusammenkrümmen! Das Pflänzchen
bringt im Juli kleine weiße Blüten hervor, die sich an
einem Schaft (oder mehreren) über die Rosette erheben. Erwähnt
sei noch, daß es vor allem den Torfmoospolstern (vgl. Ib)
vergesellschaftet ist.
Das Gemeine Fettkraut
(Pinguicula vulgaris) ist in unserer heutigen Zeit, in der Moore und
moorige Stellen zusehends schwinden, durchaus nicht mehr so gemein
in Deutschland, im Kalkarer Moor aber noch häufig. Die Blätter
bilden auch bei dieser Pflanze eine grundständige Rosette, sind
jedoch ungestielt und etwa zungenförmig, ihr Rand ist deutlich
aufgebogen. (Abb. 7). Glänzend hellgrün sind sie gefärbt,
und ihre Oberfläche fühlt sich schleimig an. Kleine Tiere
bleiben auf ihnen hängen und werden von dem sich einrollenden
Blattrand umfaßt. Die Blüten erscheinen in unserem Moor
meist schon Mitte Mai. Schlanke Spiele erheben sie über die
Rosette; in Form und Farbe erinnern die Blüten etwas an
Veilchen.
Abb.
7 - Blattrosetten des Fettkrauts (1960)
Das Blattwerk des
Kleinen Wasserschlauches (Utricularia Minor) lebt
untergetaucht in Schlenken. Es ist fein zerteilt; einige seiner
Zipfel sind zu Bläschen umgebildet, die mit Hilfe einer
Schluckvorrichtung Wassertierchen zu fangen vermögen.
Der Unkundige wird auf die Pflanze erst aufmerksam, wenn sei blüht:
dann erheben sich zierliche gelbe Blümchen an zarten Stielen
über die Oberfläche des Wassers. Die beiden letztgenannten
Fleischfresser gehören auch im System der Pflanzen
zusammen, da sie beide in die Familie der Wasserschlauchgewächse
eingeordnet werden; die zuerst genannte Art gehört zur Familie
der Sonnentaugewächse. Genaueres über die
Fang- und Verdauungsorgane der fleischfressenden Pflanzen findet man
z.B. in Schmeils Pflanzenkunde und in Strasburgers (und
seiner Mitarbeiter und Nachfolger) Lehrbuch der Botanik für
Hochschulen. - Bezüglich aller genannten Pflanzenarten
vgl. auch die Floren von Schmeil und Fitschen und von Cossmann.
Seltene Orchideen
Die
Orchideen stellen eine interessante Pflanzenfamilie dar, über
deren Besonderheiten ich in dem obenerwähnten Aufsatz Von
den Kalkbergen und ihrem Pflanzenkleid bereits einiges gesagt
habe; auch verweise ich auf meine Darstellung Die Orchideen im
Gebiet von Münstereifel - einst und jetzt im
Nachrichtenblatt des Vereins Alter Münstereifler (Hefte vom
Okt. 57 und Apr. 58).
In unserem Moor waren immer acht Arten
regelmäßig vertreten, von denen auf jeden Fall drei als
sonst selten geführt werden müssen. Diese drei
Arten sollen im folgenden besonders gewürdigt werden:
Das
Fleischfarbene Knabenkraut (Orchis strictifolia) ist dem
Breitblättrigen Knabenkraut (vgl. Ib) verwandt, unterscheidet
sich aber vom Durchschnittsbild dieser Art durch ungefleckte
Blätter, fast ungeteilte Lippe und andere Merkmale.
Abb.
8 - Echte Sumpfwurz (1960)
Die Echte Sumpfwurz
(Epipactis palustris; Abb. 8), bietet mit ihren bräunlich-grünen
äußeren und rötlich-weißen inneren
Blütenblättern einem verfeinerten Schönheitsempfinden,
das der alltäglichen Farbenzusammenstellungen müde ist,
etwas Besonderes.
Abb.
9 - Glanzkraut (1960)
Ein zierliches Pflänzlein, das
nur zwei Blätter hat - sie sind länglich und glänzend
- und zarte grünlichgelbe Blüten hervorbringt, ist das
Glanzkraut (Lipris Loeselii; Abb. 9). Es ist eine Seltenheit ersten
Ranges. Faßt man zusammen, was einerseits Andres und
andererseits Laven und Thyssen (vgl. b) über das Vorkommen der
Art berichten, so gelangt man zu einem geradezu erschütternden
Ergebnis: Das Kalkarer Moor ist der letzte Standort dieser kleinen
Orchidee in einem Bereich, der nicht nur die ganze Eifel, sondern
darüber hinaus noch den größten Teil des
Regierungsbezirkes Köln, das Hohe Venn und den Hunsrück
umfaßt.
Seltene Riedgräser
Ich erwähne hier zwei bestandbildende - aber im
Kalkarer Moor nur je einen Bestand bildende - Arten: die
Deutsche Schneide (auch Binsenschneide genannt; Cladium
mariscus; Abb. 10) und das Schwarze Kopfriet (Schoenus
nigricans). Den Namen Schneide trägt die
erstgenannte Pflanze nach den langen, starren, scharfgesägten
Blättern, die leicht und tief verwunden, wie Nießen
in dem ersten seiner unter b) erwähnten Aufsätze ausführt.
Nießen weist dann darauf hin, daß diese Riedgrasart im
Kalkarer Moor ihren einzigen Standort in der Eifel hat,
seitdem die Pflanze am Laacher See verschwunden ist. - Das
Schwarze Kopfriet kannte Nießen aus dem Kalkarer Moor noch
nicht. Diese Art hat sich erst später dort eingebürgert.
Laven und Thyssen berichten über das Vorkommen im
Anschluß an eine Mitteilung von Prof. Dr. M. Steiner (Bonn)
aus dem Jahre 1950. Die Pflanze ist im ganzen Rheinland äußerst
selten.
Abb.
10 - Deutsche Schneide (1960)
Bundblühende seltene
Pflanzen anderer Familien
Nach den unscheinbar blühenden
Riedgrasarten stelle ich dem Leser wieder farbenfrohere
Pflanzengestalten vor - auch solche, die in dem Laven-Thyssenschen
Verzeichnis als selten (oder sogar sehr selten)
bezeichnet werden. Sie sind es zum Teil in einem die ganze Eifel
umfassenden Raume.
Im Mai und Juni findet man in unserem
Moor die weiß und rosa getönten, von einem Flaum zottigen
Härchen überzogenen Blütentrauben des Fieberklees
(Menyanthes trifoliata), dessen dreizählige große Blätter
man übrigens auch außerhalb der Blütezeit bemerkt.
Etwas später im Jahr, im Juli und August, fallen zwei
zerteilte Blätter haben: die gelblich blühende Wiesensilge
(Silaum silaus) und die weiß blühende Kümmelblättrige
Silge (Selinum carvifolia). Etwa zur selben Zeit schmücken
sich einige Pfeifengrasbestände (vgl. Ib) mit den purpurnen
Köpfen einer Distel, der Knolligen Kratzdistel
(Cirsium tuberosum). Ihr manchmal fast ein Meter hoher Stengel ist
von der Mitte an blattlos und trägt eine feine filzige
Behaarung. In ähnlicher Blütenfarbe erscheint, ebenfalls
ein Korbblütler und eine Pflanze des Hochsommers,
die Färberscharte (Serratula tinctoria).
Im
August und September ziert sich das Moor mit den weißen
Blütensternen des Sumpf-Herzblattes (Parnassia
palustris).
Ein seltener Farn
ist die Natternzunge (Ophioglossum vulgatum).
Schlicht gesagt, besteht die Pflanze oberirdisch nur aus einem
Blatt. Doch zweigt sich bei voller Ausbildung vom Grunde der Spreite
eine aufragende Ähre ab.
d. Das Moor gestattet sehr aufschlußreiche Studien, die die Beziehungen zwischen Pflanzenwuchs und Bodenbeschaffenheit betreffen. Hier sei nur hervorgehoben, daß sich der unter Id und Ie bemerkte Kalkreichtum des Moores in der Flora stark auswirkt, z.B. sind Fleischfarbenes Knabenkraut, Echte Sumpfwurz, Deutsche Schneide, Schwarzes Kopfriet, Knollige Kratzdistel und Sumpf-Herzblatt ausgesprochene Kalkliebhaber. Schwickerath (vgl. b) hat in unserem Moor ganze Pflanzengesellschaften festgestellt, die für kalkreiche Flachmoore kennzeichnend sind.
Ausklang: Ein Blick auf den
neuen Zustand des Moores
Von all der großen Herrlichkeit des Moores sind seit dem Juni 1959, in dem plötzlich eine starke Austrocknung einsetzte, nur noch Teile vorhanden.
Abb.
11 - Mollpützchen und leerer Bewässerungsgraben am 31. 1.
1960
Das Mollpützchen sprudelt nicht mehr. Nur noch
gelegentlich, nach starken Niederschlägen, steigt im Quellbecken
Wasser empor; es ist zuwenig, als daß es durch den
Bewässerungsgraben in das Kerngebiet eintreten könnte (Abb
11). Die Schlenken sind zumeist leer; das Wasser, das sich zeitweise
in ihnen sammelt, hat keinen Bestand. Es ist seinem Ursprung nach
ganz überwiegend Niederschlagswasser, das unmittelbar im Moor
oder in seiner nächsten Umgebung eingesickert ist. Das
aufsteigende Grundwasser, das dem Moore früher eine stetige
Vernässung sicherte, erreicht die Oberfläche kaum noch.
Die Ursachen der Veränderung sind nicht ganz geklärt. Neben dem heißen, dürren Sommer des Jahre 1959 scheinen menschliche Eingriffe in den Grundwasserstrom (vgl. lg) eine große Rolle gespielt zu haben.
Nicht nur stark ausgetrocknet ist der Boden, sondern auch in hohem Maße versauert. Genauer berichte ich darüber, gestützt auf Untersuchungsergebnisse wissenschaftlicher Institute, im Nachrichtenblatt des Vereins. Alter Münstereifler unter dem Titel Grundwasserschwund im Kalkarer Moor (Heft vom Mai 1960 und nachfolgendes Heft).
Den veränderten Wasser- und Bodenverhältnissen entspricht eine veränderte Flora. Sonnentau und Wasserschlauch kehrten 1960 nicht wieder, die Sumpfwurz blühte nur kurz, das Glanzkraut erschien in ganz wenigen, versteckten Exemplaren. Die Deutsche Schneide brachte keine blühenden Stengel hervor (1959 waren es nach Schirmer noch acht). Und das Schwarze Kopfriet verfiel in Siechtum. Trotzdem ist es noch schön im Moor, zumal zahlreiche interessante Pflanzen, z.B. das Fettkraut, befriedigend durchgehalten haben. Wir dürfen hoffen, daß sich auch die anderen Arten wieder einstellen oder erholen werden; denn die Naturschutzbehörden des Kreises, des Regierungsbezirkes und des Landes bereiten eine Rettungsaktion vor: eine Neubewässerung des Moores mit Hilfe emporgepumpten Grundwassers.
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Soweit die zu I gehörigen Aufnahmen aus dem Jahre 1960 stammen, zeigen sie Motive, die sich wenig geändert haben.
Eine größere Tiefe als 80 cm scheint er an keiner Stelle zu erreichen.
An einer genaueren Kartierung des Zustandes von 1958 wird in der biologischen Arbeitsgemeinschaft des St.-Michael-Gymnasiums (Münstereifel) gearbeitet.
Daß das Wasser des Mollpützchens dem Moor früher kaum zugute kam, geht sehr deutlich aus der unter IIb zitierten Arbeit von M. Nositschka hervor. Um die Herstellung der Verbindung hat sich vor allem der Revierförster H. Olberg (+ 1957) verdient gemacht.
Nach Akten der Kreisverwaltung. Nießen und Reinartz (vgl. IIb) geben 1930 an.
Bildnachweis:
Abb.
1 - Kartenausschnitt aus Meßtischblatt. 1:25.000 Euskirchen.
Wiedergegeben mit Genehmigung des Landesvermessungsamtes NW vom
12.10.1960 - 3 - 4052.
Abb. 2, 3, 7, 8, 9 - Udo Hürten,
Münstereifel.
Abb. 4 - Klaus Mertens, Euskirchen.
Abb.
4a, 5, 11 - Dr. A. Teichmann, Münstereifel.
Abb. 10 - A.
Hergersberg, Münstereifel.
Abb. 6 - Zeichnung Ingrid
Otermann, Euskirchen.
- (Alle Pflanzenfotos stammen aus dem Moor
selbst).
Entnommen: Heimatkalender des Kreises Euskirchen 1961