Marie Rast

Geschichte


Das heutige Haus "Maria Rast" bei Euskirchen trug bis zum Jahr 1950 den Namen "Haus Broich". Es war eine schöne Villa mit Parkanlagen und gehörte der Familie von Mallinckrodt. Im Krieg 1939/45 wurde das Haus durch Bomben stark beschädigt. Bald nach Kriegsende erwarben die Schönstätter Marienschwestern das Besitztum, ließen das Gebäude renovieren und bestimmten es zum Provinzhaus und Sitz der Provinzleitung der norddeutschen Schwesternprovinz. Es erhielt den Namen "Maria Rast". Schon bald stellte es sich heraus, daß das Haus für den genannten Zweck zu klein und nicht zentral genug gelegen war. Die Schwestern verlegten deshalb 1960 das Provinzialat nach Borken/Westf., wo ein Neubau als Provinzhaus entstanden war. Maria Rast wurde eine andere Aufgabe zuteil.

Das bereits 1950 erbaute zweite Haus - als Müttererholungsheim vom Deutschen Müttergenesungswerk anerkannt - dient seit der Zeit der Erholung von Frauen und Müttern. Monat für Monat kommen sie nach Maria Rast, um in seiner schönen und ruhigen Lage am Wald und in der gesunden Luft der Voreifel Erholung, Ruhe und Frieden zu finden.

Das alte Haus steht für religiöse Schulungs- und Bildungsarbeit, vor allem für Gruppen der Schönstattbewegung zur Verfügung.


Altes Hauptgebäude, rechter Flügel mit Kapelle


Schönstattbewegung


Maria Rast als religiöse Heimstätte ist aufs engste mit Schönstatt verbunden. Schönstatt - zur Stadt Vallendar am Rhein gehörend - nennt die Geschichte "Eyne schoene Stat", die seit Jahrhunderten Maria geweiht ist. Dort ist ein Gnadenort besonderer Art entstanden, da Pater Josef Kentenich im alten Michaelskapellchen zusammen mit seinen ersten Gefährten am 18. Oktober 1914 mit der Gottesmutter ein Bündnis schließt.


In der Mitte Pater Josef Kentenich, der Gründer des Schönstattwerkes, im dunklen Ornat Pfarrer Nicola Reinartz


"Dreimal wunderbare Mutter von Schönstatt", dieser Titel bedeutet, was hier ungezählte Pilger erfahren: Mariens Mutterliebe und Muttersorge für den Menschen; ihre königliche Würde als Idealbild des christlichen Menschen und ihre Sendung im geistigen Ringen unseres Jahrhunderts.

Das Heiligtum und ringsum die Berge mit den vielen Gemeinschaften bezeugen das Leben und den Segen, der von dort ausgeht. Diese Gründungsstätte der Apostolischen Bewegung von Schönstatt ist Urheimat und Gnadenort für über 20 Priester- und Laiengemeinschaften, die der Kirche nach dem Konzil helfen wollen, wieder Seele der ganzen Welt zu werden.

Dort ist Maria für alle, die das wahre Leben suchen, ein Zeichen der Hoffnung.


Luftaufnahme der Gesamtanlage


Nachbild


Maria Rast zum Ortsteil Kreuzweingarten (Stadt Euskirchen) gehörend ist ein Nachbild von "Schönstatt". Auch Maria Rast ist durch P. Josef Kentenich gegründet worden. Wie Schönstatt soll Maria Rast immer mehr eine Pilgerstätte werden, nicht zuletzt für das Erzbistum Köln. So hat der Gründer bei der Grundsteinlegung der Kapelle in Maria Rast folgende Deutung gegeben :

"Gott und die Gottesmutter sind überall wirksam. Es gibt bestimmte Orte, wo sie in einzigartiger Weise wirksam werden wollen. Und zu diesen Orten -so glauben wir - gehört auch dieses kleine Fleckchen Erde." - Und bei anderer Gelegenheit sprach er den Wunsch aus: "Maria Rast sei Rast für alle Rastenden!"

Dieser Wunsch ist wahr geworden und wird immer mehr Wirklichkeit. Vielen suchenden, unruhigen und oft heimatlosen Menschen bietet sich der stille Ort inmitten der Wiesen, Felder und Wälder der Voreifel als Heimat an. So ist Maria Rast auch ein Ausstrahlungszentrum der Schönstattbewegung.


M.R.


Entnommen: Kreuzweingarten - Rheder - Kalkar, 1969, Zeitbiografischer Verlag, Kreuzweingarten


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