Die Herkunft des Wortes
"Kalkar" ist ziemlich zuverlässig geklärt. Am
wahrscheinlichsten ist die Annahme, dass das Wort vom lateinischen
"calcaria" hergeleitet werden kann. "Calcaria"
heißt soviel wie "Kalksteingrube", "Kalkofen"
oder "Kalkstätte".
Wenn die Worte mit der
lateinischen Endung "aria" (dt. - eren) eine Sache
bezeichnen, dann zeigen sie in den meisten Fällen den
räumlichen Bereich an, in dem die Sache von Natur aus (in
großer Menge) vorhanden ist oder auch hergestellt wird
(Bach, 1956).
Den Namen hat das Moor wahrscheinlich
erhalten, um damit seine Zugehörigkeit zur Gemeinde Kalkar zu
kennzeichnen und nicht etwa, weil auf seinem Gebiet zu früheren
Zeiten vielleicht eine derartige Kalksteingrube gelegen hat. Die
von Pfarrer Reinartz (1934) vertretene Meinung, dass das Wort
Kalkar von "Kolk", was soviel bedeutet wie Moor- oder
Seenstätte, abgeleitet werden kann, ist nach meiner Ansicht
höchst unwahrscheinlich. In dem oben genannten Buch von Bach
(1956) konnte ich keine Anhaltspunkte für eine gleichartige
Bedeutung von "kolk" und "kalk" finden. Da die
Römer in diesem Gebiet ihre Spuren hinterlassen haben
(Wasserleitung, Wallanlagen, Kalkbrennerei), ist die lateinische
Herkunft des Wortes auch am glaubhaftesten.
Als Kalkarer
Moor wird häufig die ganze Fläche bezeichnet, die im
Messtischblatt 1 : 25000 "Euskirchen - Bad Münstereifel"
zwischen den Orten Kreuzweingarten und Kalkar als vernässt
eingetragen ist. Korrekt müsste das Gebiet als "Kalkarer
Moor - Arloffer Bruch" bezeichnet werden. Dieser ungefähr
1500 m lange und 70 - 400 m breite Geländestreifen verläuft
vom Westfuße des Münsterberges (Kreuzweingarten) im
Nordosten, Richtung Südwesten bis einige hundert Meter vor
Kalkar.
Die Flurkarte des Kreises Euskirchen zeigt das
"Kalkarer Moor" in einem genau abgegrenzten Raum. Die
Bezeichnung kommt offizielle nur einem 7,46 ha großen Gebiet
der Gemarkung Kalkar zu. Dieses Areal deckt sich mit dem im
Messtischblatt 1 : 25000 Euskirchen - Bad Münstereifel
dargestellten Teil der vernässten Fläche, die westlich
des Feldweges liegt der von der B 51 zuerst in nordwestlicher,
dann in nördlicher Richtung zum Haus Broich verläuft.
Der östlich von diesem Feldweg gelegene Gebietsteil wird
katasteramtlich zum Arloffer Bruch, oft auch "Der Bruch"
genannt, gerechnet.
Die Gesamtfläche des unter
Landschaftsschutz stehenden Gebietes beträgt rund 30 ha,
wovon am 98. 6. 1965 10,46 ha zum Naturschutzgebiet "Kalkarer
Moor - Arloffer Bruch" erklärt wurden.
3. Karte: Das Naturschutzgebiet
"Kalkarer Moor - Arloffer Bruch"
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