VEGETATIONSKUNDLICHE
UND ÖKOLOGISCHE UNTERSUCHUNGEN IM NATURSCHUTZGEBIET
KALKARER MOOR ARLOFFER BRUCH (VOREIFEL)
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1.3. Geologie
und Bodenverhältnisse
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Die Eifel zählt
zu den variskisch gefalteten Mittelgebirgen und bildet den
nördlichsten Teil des linksrheinischen Schiefergebirges. Sie
entstand während des Karbons vor rund 325 Millionen Jahren,
welches zur erdgeschichtlichen Formation des Paläozoikums
(570 225 Millionen Jahre) gehört. Im Devon (405
350 Millionen Jahre) war dieses Mittelgebirge von einem Meer
überdeckt, in dem sich Sedimente wie Tone und Sande am Grunde
ablagern konnten. Im Mitteldevon (370 359 Millionen
Jahre) zog sich das Meer zurück und es entstanden größere
Mulden und Sättel, deren Ursprung in einer Abtragung der im
Devonmeer abgelagerten Sedimente liegt. Da die Abtragung einige
Schichten verschonte, blieben insgesamt neun Kalkmulden zurück,
von denen die nördlichste die Sötenicher Kalkmulde
bildet, die sich von Sötenich aus über Kalkar bis nach
Flamersheim erstreckt (Hennike, 1972). |
Parnassia Palustris
(Sumpf - Herzblatt) |
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- Als sich das Rheinische
Schiefergebirge nach dem Paläozoikum heraushob, schnitten
sich einige Flüsse, unter ihnen hauptsächlich die Erft,
in das Tertiär und das darunter liegende Unterdevon des
Billiger Horstes ein, sodaß einige Durchbruchstäler
entstanden.
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- Als Horst
bezeichnet man das stehengebliebene, eingeschlossene Gebirgsstück
einer Verwerfung, deren äußere Flügel in die
Tiefe sinken (Keilhack 1912).
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- Während sich das Gebirge
zunehmend hob, sank der Aufschüttungsboden im Eifelvorland
ab; dadurch erhöhte sich das Gefälle und die
Erosionskraft der Flüsse wurde verstärkt. Sie räumten
auch die weichen tertiären Schichten der Antweiler Senke
aus.
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Bleiben bei einer
Verwerfung die beiden äußeren Flügel stehen und
das von ihnen eingeschlossene Stück sinkt in die Tiefe, so
entsteht eine Senke, die auch als Graben bezeichnet
wird. (Keilhack, 1912) |
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Wechselfeuchte
Fettwiese
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- Es entstand eine
Terrassenstufe bei Antweiler, die das Gebiet in einen etwas höher
gelegenen tertiären Westteil und einen diluvialen und
alluvialen Ostteil teilte. Daraus schließt man, dass der
tiefer liegende Ostteil Wasser aufnimmt. Dieser Vorgang wird noch
durch das starke Absinken der Antweiler Senke nach Norden und
Osten hin unterstützt.
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- Tertiärer Feinsand und
Ton bilden das Liegende des Alluvialbeckens beim Broicher Hof
(200 m vom Untersuchungsgebiet entfernt). Das in diesem Gebiet
gestaute Wasser versickert in alluvialen Schottern und Sanden und
staut sich in den Tonschichten. Hier sucht das Wasser dann den
tiefsten Teil der Antweiler Senke und tritt im Kalkarer Moor
wieder an die Oberfläche (Keller, 1964).
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- Nach einem Überblick
über die paläogeographische Entwicklung der einzelnen
Formationen dürfte eine Darstellung der Durchlässigkeit
bzw. Undurchlässigkeit des Gesteins von Bedeutung sein.
Die
Schichten des Unterdevons nördlich von Bad Münstereifel
bestehen aus braunen bis blaugrauen, feinkörnigen, weichen
Tonschiefern, aus den graugrünen Sandsteinen, grobkörnigen
Grauwacken und rötlichen Quarziten.
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- Diese Gesamtfolge mit
schnellem Wechsel von fein- und grobkörnigen Schichten
erweist sich als wasserundurchlässig.
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- Die mitteldevonischen
Schichten stehen dazu im Gegensatz. So enthält die
Sötenicher Mulde meist Dolomite und Kalke, durch die eine
rasche Versickerung der Niederschläge ermöglicht wird.
Ausschlaggebend für die große Durchlässigkeit ist
die klüftige und poröse Beschaffenheit des Gesteins.
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- Die tertiären
Ablagerungen unterteilen sich in wasserundurchlässige Tone
und in wasserdurchlässige Sande. Beide Formen sind in der
Antweiler Senke anzutreffen (Schneider, 1953). In diesem Graben
findet man mehrere Sandgruben und drei Tongruben, von denen je
eine in unmittelbarer Nähe des Kalkarer Moores liegt. (vgl.
Luftbild, Anhang)
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- 1. Schaubild: Geologisches
Längsprofil durch die Antweiler Senke
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Vom Leiter des
Wasserwirtschaftsamtes Euskirchen, Herrn Henke, wurden mir die
Ergebnisse einer Probebohrung zur Verfügung gestellt, die
1950 an der Südspitze des Moores erfolgte. Danach sieht die
Schichtenfolge im Kalkarer Moor folgendermaßen aus:
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2. Schaubild:
Profil durch das Kalkarer Moor (von Süden nach Norden) |
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