VEGETATIONSKUNDLICHE
UND ÖKOLOGISCHE UNTERSUCHUNGEN IM NATURSCHUTZGEBIET
KALKARER MOOR ARLOFFER BRUCH (VOREIFEL)
|
|
|
|
|
1.4.
Wasserverhältnisse |
|
Das Kalkarer Moor ist ein
Flachmoor, das man auch Niedermoor oder Hygrophorbium nennt. Im
Gegensatz zum Hochmoor (Hyrosphagnium), das sich unabhängig
vom Grundwasserspiegel bildet und dessen Wasserbedarf überwiegend
durch atmosphärische Niederschläge gedeckt wird, ist das
Flachmoor an einen hohen Grundwasserstand gebunden.
Beim
Hochmoor wird der Name darauf zurückgeführt, dass das
Wachstum der Pflanzen in der Mitte des Moores immer schneller vor
sich geht, als an den Rändern. Dadurch wölbt sich der
Boden mehr oder weniger (uhrglasartig) auf. Der größte
Teil des Wassers entstammt den Niederschlägen und ist
nährstoffarm (Neef, 1970).
Das nährstoffreiche
Wasser des Niedermoores ermöglicht das Gedeihen einer
artenreichen Vegetation. Die Oberfläche folgt derjenigen des
Grundwassers und ist deshalb immer horizontal.
|
|
Eupatorium
cannabinum (Wasserdost) |
|
|
|
|
Colchicum
autumnale (Herbst - Zeitlose) |
|
- Unter Grundwasser versteht
man das in lockeren und losen, hauptsächlich in diluvialen,
seltener in tertiären und alluvialen Ablagerungen
vorkommende Bodenwasser von gleichmäßiger, annähernd
den Jahresmitteln entsprechenden Temperatur, das frei von
sekundär hineingelangten organischen und anorganischen
Bestandteilen ist. Dessen chemische Zusammensetzung enthält
also keine Stoffe, die auf frische, von außen kommende
Verunreinigungen hinweisen (Keilhack, 1912).
-
- Den im Moor vorhandenen hohen
Grundwasserspiegel führt Semmler (1931) auf einen
Grundwasserstrom zurück, der im Bereich der Sötenicher
Kalkmulde kalkhaltiges Wasser mit sich führt. Dieses gelangt
zum Teil als Quellwasser in die Antweiler Senke. Das restliche
Grundwasser fließt weiter zum Billiger Horst, staut sich
dort und gelangt dann in östlicher Richtung zum Erfttal.
-
|
|
|
Schneider (1953) vermutet neben
dem aus den mitteldevonischen Schichten stammenden
Grundwasserstrom noch einen weiteren, der aus
Bundsandsteinschichten über Rissdorf Lessenich in die
Antweiler Senke führt und sich über diluvialen und
alluvialen Kiesen zum Kalkarer Moor abzweigt. Die
Grundwasseraufhöhung am billiger Horst war die Voraussetzung
für die Entweicklung des Kalkarer Moores. |
|
|
|
Die Existenz dieses zweiten
Grundwasserstromes wird jedoch von einigen Autoren bezweifelt. |
|
|
|