VEGETATIONSKUNDLICHE UND ÖKOLOGISCHE UNTERSUCHUNGEN
IM NATURSCHUTZGEBIET KALKARER MOOR – ARLOFFER BRUCH (VOREIFEL)




1.4.1. Natürliche Bewässerung




Wie oben bereits erwähnt, ist die Entstehung des Moores auf einen hohen Grundwasserstand zurückzuführen. Da die wasserführende Schicht zwischen wasserundurchlässigen Tonschichten liegt, die zu den Seiten hin anstiegen, konnte in dem am niedrigsten gelegenen Teil bei Unterbrechung der oberen Tonschicht das Wasser unter Überdruck aufstiegen. Solche artesischen Quellen waren im Kalkarer Moor vorhanden, die wichtigste von ihnen war das vom Volksmund benannte “Mollpützchen”, südwestlich vom Kerngebiet. Nach Aufzeichnungen von Dr. Teichmann hatte die Quelle nach Messungen von 1929 einen Schüttungsgrad von 47,6 l / Min (Teichmann, 1961). Heute sind diese Quellen alle versiegt.




Mit Hilfe eines Wassergrabens wurde das Wasser des Mollpützchens der Vegetation zugeführt. Der 0,5 m tiefe und 110 lange Graben erstreckte sich von Süd – Westen nach Nord – Osten zum Kerngebiet hin. Dort verteilte sich das Wasser der Quelle und füllte die Schlenken auf, die sich zwischen dichten Binsenbeständen befanden. In ihnen bildete das Wasser freie Spiegel, die sich manchmal bis 12 cm über den Untergrund erhoben und sich ohne Unterbrechung über viele Quadratmeter hinweg ausdehnten. Die Schlenken waren untereinander verbunden, sodaß ein ständiger Ausgleich des Wasserspiegels erfolgen konnte.

Zwischen den Schlenken befanden sich flache, meist oberflächig vernässte Gebiete oder etwa 25 – 30 cm höher liegende trockenere Bodenerhebungen auf der Oberfläche des Moores, die sogenannten Bulte.

Während das Gebiet nord – östlich des Mollpützchens noch weitere, jedoch kleinere kalkhaltige Quellen aufwies, wurden direkt im Kerngebiet noch andere unter der Torfschicht liegende Quellen vermutet (Teichmann, Privataufzeichnung).


Das Moor in süd-östlicher Richtung




Einen weiteren Bewässerungsanteil leistete der Mersbach, der heute begradigt und erheblich vertieft, an der Nordgrenze des Moores in west – östlicher Richtung entlangfließt. Er erhält sein Wasser aus dem Zusammenfluß von Krebs – und Wachenbach. Aufgrund seiner Wassertiefe von nur rund 50 cm konnte der Moorboden durch seine direkt angrenzenden Torfschichten das Wasser des Baches aufnehmen.


Neben dem Grundwasser und dem Mersbach erhielt das Moor auch noch vom Niederschlag, der als Regen, Tau und Neben niederging, seine Wasserzufuhr. Hierbei spricht man auch von einer unmittelbar “atmosphärisch bedingten Vernässung”, die hier im Flachmoor nur eine untergeordnete Rolle spielt. Sie steht im Kontrast zu der “Vernässung aus dem Boden”. Eine mengenmäßige Abschätzung der Faktoren ist nur sehr schwer durchzuführen.




Inhaltsverzeichnis
Untersuchungen im Naturschutzgebiet Kalkarer Moor
Texte und Veröffentlichungen Kreuzweingartens ©
Das Dorfbuch Kreuzweingarten - Rheder ©

Zurück zur Indexseite
© Copyright woengede