- Von Günter Hochgürtel
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- Das Kalkarer Moor an der
Stadtgrenze Mechernichs war bis in die 50er Jahre hinein ein
Sumpfgebiet mit vielen seltenen Pflanzen und Tieren, bis das
Gebiet zusehends austrocknete. Jetzt soll der ursprüngliche
Zustand mittels künstlicher Wasserzuführung
wiederhergestellt werden.
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Mechernich-Antweiler - Die
Behördensprache bringt manchmal schon ulkige Wortschöpfungen
hervor: zum Beispiel Wiedervernässung. Kaum
einer kann sich darunter etwas vorstellen, es sei denn, er hatte
in jüngster Zeit mit dem Naturschutzgebiet Kalkarer Moor zu
tun. Gestern Vormittag traf sich dort eine illustre Schar von
Behördenvertretern, um einen in hiesigen Breiten wohl
einmaligen Vorgang zu feiern: Seit einigen Tagen nämlich
werden die Wiesen rechterhand des Mersbachs bewässert.
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- Zurzeit sind diese Auen noch
mit blühendem Löwenzahn bestückt. Doch diese
Blumen werden im nächsten Jahr mit Sicherheit nicht mehr
blühen, denn in sumpfigem Gelände gedeiht die Pflanze
nicht. Während es in Eifel und Euskirchener Land sogar
(Drän)-Verbände gibt, die sich darum kümmern, dass
die Felder und Äcker der Bauern ordnungsgemäß
dräniert und damit trockener werden, geht man im Kalkarer
Moor jetzt genau den entgegengesetzten Weg. Die Bürgermeister
Dr. Uwe Friedl (Euskirchen) und Achim Bädorf (Bad
Münstereifel) übertrafen sich dabei gegenseitig an
Begeisterung für das gelungene Werk. Seit mehr als fünf
Jahr kämpft der Verein Naturschutzgebiet Grube Toni,
dem Bädorf vorsteht, um eine Bewässerung des Moors, das
seit etwas mehr als vier Jahrzehnten ständig trockener
geworden ist. Von Moor kann eigentlich gar keine Rede mehr sein,
denn über die Wiesen, die von kleinen Baumgruppen und Hecken
umgeben sind, konnte man bislang laufen, ohne sich nasse Füße
zu holen. Das ist seit kurzem anders, denn stündlich werden
rund 20 000 Liter in die Auen gepumpt. Wir haben ja am
Anfang gedacht, das Wasser versickert schnell im Untergrund,
gab Gerd Lohmer, Chef des Wasserbeschaffungsverbandes
Euskirchen-Swisttal, seine Skepsis zu. Aber nach dem
Probebetrieb, der seit einigen Tagen läuft, zeigen sich
bereits richtige kleine Seen im Kalkarer Moor. Ziel der gesamten
Aktion, die immerhin 90 000 Euro gekostet hat, ist die
Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes in den
Mersbach-Auen. Und dafür ist ein ständiger
Wasserzufluss unerlässlich. Weil der natürliche aus
bislang unbekannten Gründen versiegt ist, bemühte sich
der Verein Grube Toni um andere Lösungen.
Schließlich fand man im Wasserbeschaffungsverband einen
Partner, der mitzog.
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- So wurde nach diversen
Abstimmungsgesprächen mit den zuständigen Behörden
zwischen Dezember und April eine 1400 Meter lange
Wassertransportleitung gelegt. Und zwar von der
Grundwasserfassungsanlage mit dem schönen Namen
Klingelpütz bei Kreuzweingarten mitten ins
Naturschutzgebiet. Der Klingelpütz war als Wasserreservoir
schon seit langem nicht mehr in Gebrauch; das Wasser floss bisher
ungenutzt in die Erft. Jetzt soll mit dieser Quelle eine
Sumpflandschaft gespeist werden, in der sich wieder die früher
typischen Pflanzen und Tiere ansiedeln.
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- Beteiligt am Projekt waren
neben den Städten Euskirchen und Bad Münstereifel auch
das Amt für Agrarordnung, der Naturschutzverein Kalkarer
Moor und die Biologische Station aus Nettersheim. Die
Wasserleitung, die zu einem Überlauf am südlichen Ende
des Moores führt, wurde unter der Regie des
Wasserbeschaffungsverbandes verlegt. Das Land bezuschusst die
Maßnahme mit 31 000 Euro.
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