Peter H. Irrgang |
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Pfarrkirche Heilig Kreuz zu Kreuzweingarten |
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Kirchenführer und Meditation |
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Anhang: Die Tempelritter |
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Anhang Mit freundlicher Genehmigung von Herrn Guthausen aus Schleiden können wir in diesem Anhang die im ersten Artikel dieses Buches angesprochene Sage veröffentlichen. Da die Tempelritter und die umgekehrt angeschlagenen Hufeisen öfters in Eifeler Sagen vorkommen, dürften wir es mit einem gewissen Topos zu tun haben. Geschichtlichkeit ist nicht gefragt. Andere Maßstäbe sind wichtiger. |
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Die Tempelritter Dort, wo der Lampertsbach in die Ahr mündet, zu Füßen der kleinen Siedlung Schloßdahl, hat vor Zeiten die Burg Neuweiler gestanden. Von ihr künden noch heute große Mauerreste, Einsenkungen und Gräben. Diese Burg soll von Tempelrittern erbaut und bewohnt worden sein. Innerhalb der Mauern hatte die Burg eine herrliche Kapelle, die mit viel kostbarem Gerät in strahlendem Silber und funkelndem Gold ausgestattet war. Die gottgeweihten Ritter suchten überall das Heidentum, wo sie es noch im Lande antrafen, zu unterdrücken, den christlichen Glauben dagegen zu fördern. Die Tempelpriester trugen auf dem Kopf eine weiße Mönchskapuze, die Laien unter den Rittern einen Haubenhelm, sie alle zum Zeichen ihrer geistlichen Weihe auf weißen Mänteln ein großes rotes Kreuzfahrerkreuz, daß an den Balkenenden eingezahnt war. Da sie das Kreuz des Erlösers besonders verehrten, lehrten sie auch die Gläubigen, dem Kreuz Ehre zu erweisen, und veranstalteten manche Wallfahrt nach Weingarten, wo in der alten Kirche eine Partikel des Kreuzes Christi aufbewahrt wurde. Um den Menschen im Lande Frieden und Sicherheit zu verschaffen, hatten die Templer den Raubrittern und Wegelagerern den Kampf angesagt. Manchem Tunichtgut haben sie das Handwerk gelegt und ihm in dem tiefen Verlies der Burg lebenslänglich Gelegenheit gegeben, über seine Taten nachzudenken. Aber das Raubgesindel sann auf schlimme Rache. Die Bösewichter ringsum, die sich alle getroffen fühlten, schlossen sich zu einem Bund zusammen und schwuren, nicht eher zu ruhen und zu rasten, bis die Burg Neuweiler in Schutt und Asche gelegt sei und die Templer alle erschlagen wären. So rückte denn eines Tages ein wilder Haufen durch das Ahrtal an die Burg heran und begann, sie zu belagern. In der Burg befand sich nur ein Teil der Ritter, eine größere Zahl war nach Weingarten geritten, von wo sie noch, wie die Raubritter wußten, nach Mainz zum Reichstag wollten. Nun hatte man in Neuweiler immer einige Tauben aus Weingarten und in Weingarten solche aus Neuweiler. So konnte man schnell Nachrichten von einem Ort zum anderen schicken. Der Komtur von Neuweiler schrieb, als die feindlichen Horden sich der Burg näherten, eine kurze Nachricht, band sie einer Taube um das Bein, und sogleich flog sie schnellstens los. In kaum einer Stunde wußte man in Weingarten von der mißlichen Lage der Burg an der Ahr. Zum Glück hatten die Templer den Ort noch nicht verlassen, und ebenfalls in einer Stunde kam eine Taube in Neuweiler angeflogen, die die Nachricht über anrückende Hilfe brachte. Um die Feinde zu täuschen oder auch Helfershelfer in den Dörfern, ließen die Templer ihren Pferden die Hufe verkehrt anschlagen und ritten außerdem im Schutze der Nacht. Am nächsten Tag wiesen die Spuren der großen Reiterschar in eine falsche Richtung, und mögliche Meldeposten der Raubgesellen schöpften keinen Verdacht. So kamen die Tempelritter plötzlich und unerwartet vor ihrer Burg an und begannen augenblicklich mit dem Kampf. Da die Belagerer von der Burg und von außen zugleich angegriffen wurden, saßen sie übel in der Klemme. Die Templer waren bald Herr der Lage, und kaum einer von den Raubgesellen entkam. Für lange Zeit hatte das Land jetzt Ruhe. Die Ritter aber dienten auf ihrer Burg noch viele Jahre dem höchsten Herrn in Gottesfurcht und Mannestugend. Um das Jahr 1300 hat sich öfter ein frommer Kölner Erzbischof nach Neuweiler zurückgezogen, um in der schön ausgestatteten Burgkapelle zu beten und sich in der Stille der Eifeleinsamkeit in das Wort Gottes und das Leben der Heiligen zu vertiefen. Die herrliche Kapelle der Tempelritter in der Neuweiler Burg, die nach und nach immer noch kostbarer ausgestattet wurde, soll heute noch, tief in der Erde verborgen, erhalten sein. Vor hundert Jahren machte sich ein Bergmann aus dem nahen Lommersdorf, der von den großen Schätzen und der Pracht dieser Kapelle gehört hatte, heimlich auf, um etwas von den Schätzen zu bergen. Es gelang ihm, wenn auch mit großer Mühe, einen Gang in die Tiefe freizulegen. Er fand auch eine Steintreppe, die er hinunterstieg, tastete sich durch dunkle, feuchte Gänge und stand endlich vor einer geschnitzten Eichentür. Als er diese aufgebrochen hatte, taumelte er vor freudigem Schrecken zurück. Vor sich sah er das Innere der Burgkapelle, die von Gold und Edelsteinen nur so funkelte. Aber da hörte er plötzlich ein unheimliches Rauschen wie von herabstürzenden Wassern, ein Brausen und Tosen und außerdem ein Krachen und Gepolter, als ob alles zusammenstürzen und in die Erde versinken wolle. Dem Bergmann entfiel vor Schrecken sein kleines Licht, aber es gelang ihm mit größter Mühe, wieder ans Tageslicht zu kommen. Er hatte seitdem kein Verlangen mehr, in der Tiefe der Burg nach verborgenen Schätzen zu suchen. Ahrtal (n. P. Spülbeck) |
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Ergänzungsfoto woenge.de: Vorbei am Kreuzweg des Kalvarienbergs Alendorf vollzieht sich der Verlauf des Lampertstals Richtung Nordosten zur Ahr; unweit hiervon die Burg Neuweiler bei Schloßdahl. Von dort sind es 25,4 km Luftlinie nach Kreuzweingarten. Foto: Google-Earth 27.5.2007 |
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