Peter H. Irrgang

Pfarrkirche Heilig Kreuz zu Kreuzweingarten

Kirchenführer und Meditation











Für die Blumen in der Kirche











Nicht alle Kirchen in unserer Umgebung sind so schön geschmückt wie unsere Pfarrkirche. Eine Gruppe von vier Personen kümmert sich das ganze Jahr über um den Blumenschmuck. Dabei wetteifern sie neidlos miteinander, wer die Kirche besser schmückt. Allen soll an dieser Stelle ein herzliches und wortwörtlich gemeintes "Vergelt's Gott" gesagt sein.

Auch die sonstige Pflege ist zu rühmen. Überhaupt macht die Kirche einen sehr guten, einen sehr gepflegten Eindruck. Das ist gut so. Unsere Wohnstuben erhalten ja auch alle Pflege, damit sich die Bewohner wohl fühlen. Das gilt natürlich besonders für den Hausherrn der Kirche, Jesus, der im Tabernakel der Liebe wohnt; und es gilt für seine Besucher, die Kirchenbesucher.











Ohne Opfer geht das alles nicht. Dabei kann jeder mitmachen! Der Opferstock vor der Säule, unter dem liebenswerten Christophorus, lädt alle Kirchenbesucher zu einem solchen Opfer ein. Da steht geschrieben: Blumenopfer, in der Weihnachtszeit heißt es: für die Krippe.

Der Opferstock selbst ist ein wertvolles Stück, sehr schlicht und dennoch - vielleicht gerade deshalb - schön. Die beiden Teile lassen sich gut voneinander unterscheiden. Der obere Teil, der eigentliche Opferkasten, stammt aus der Zeit um 1770. Die Verzierung folgt einem französischen Stil, der damals in einer zweiten Welle zu uns gekommen ist. Der untere Teil ist wesentlich älter und stammt vermutlich von einem Altar.

Er ist öfter einmal geflickt worden. Immer wieder gab es Gauner, die sich den Fluch einer schlimmen Tat aufluden, ein Sakrileg an heiliger Stätte, und den Opferstock zu plündern versuchten. Dabei ist die Zerstörung weitaus schlimmer als das gestohlene Geld. Ob die Diebe denn nicht begreifen, daß sie wegen ein paar Pfennigen die Eintrittskarte für die Hölle in der Tasche haben?

Hier sollte so etwas eigentlich nicht vorkommen. Wenn genügend Leute zum Beten in die Kirche kommen, trauen sich die Diebe nicht an ihr Werk. Es sollten viel mehr Leute in die Kirche zum Beten kommen!

Beten und opfern. Das gehört zusammen. Vom Gebet wissen wir, daß der Herr öfter darüber sprach. Wir kennen die Texte. Doch beim Opfern fallen uns plötzlich weniger Schriftstellen ein, obwohl das Wort "Opfer" auch öfters vorkommt, allein im Neuen Testament mindestens fünfzigmal. Sehr schön spricht Lukas vom Opfer, das Maria und Josef im Tempel darbrachten gemäß der Vorschrift des Mose.

Wie sieht es mit der Opferbereitschaft aus? Gewiß sagen manche mit Recht, daß wir das Geld den Armen geben sollen. Aber die das sagen, tun meistens selber nichts für die Armen. Wenn unsere Kirche schön geordnet ist, wenn man sich darin wohl fühlt, dann wird auch viel gespendet werden für die Armen. Wenn man aber das Gotteshaus nicht pflegt, dann werden auch bald die Armen vergessen. Wo die Menschen gerne zur Kirche gehen, da kommen die Armen nicht zu kurz.











... Den Mund aufmachen!











Religion und Kirche in der Kirchengemeinde Kreuzweingarten-Rheder ©
Texte und Veröffentlichungen Kreuzweingartens ©

Zurück zur Indexseite
© Copyright woengede