- Gegrüßt, ihr
werten Gäste, ihr Pfarrgenossen all,
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die ihr erschienen seid in dieser
großen Zahl!
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Wie zum Familienfeste sind wir
versammelt hier,
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Das Heil'ge Kreuz zu wählen
als uns'res Ortes Panier!
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- Schon heute in der Frühe
sah'n wir mit Dank und Freud,
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wie durch das Wort des Bischofs
war der Altar geweiht,
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den wir dem Herrn errichtet aus
heimatlichem Stein,
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dem ja die Hand des Künstlers
konnt' schönen Ausdruck leih'n.
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- Wir woll'n in dieser Stunde
uns des Errung'nen freu'n,
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und die Pfarrei von neuem dem
heil'gen Kreuze weih'n.
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damit ein Strom des Segens von
ihm auf uns sich senkt,
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und dankbar stets ein jeder des
Weihetages denkt.
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- Mit Recht ja unser Dörfchen
sich einen Garten nennt,
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und seine Lag' und Schönheit
man weit und breit auch kennt.
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Es lohnt mit reichem Segen des
Landmanns regen Fleiß,
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gewährt ihm auch Erholung
und Freud' nach saurem Schweiß.
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- Weingarten man es nennet,
weil hier der Wein gedieh,
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der unsern guten Ahnen einst Mut
und Kraft verlieh.
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Und unser lieber Pfarrer von
neuem ja versucht,
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die Rebe anzubauen; geb' Gott ihm
rechte Frucht!
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- Von Gott ist er als Gärtner
für Weingarten bestellt,
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daß Garten er und Reben in
bestem Zustand hält;
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und wenn er pflanzt und jätet,
anbindet, schneidet gar,
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woll'n wir ihm gerne helfen und
folgen immerdar,
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- damit die ganze Pfarre ein
Rebengarten sei,
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drin jede Tugend duftet wie
Rebenblü't im Mai;
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und wie die Kraft des Weines das
Herz stärkt und erfreut,
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treib' uns die Gottesliebe zu
edler Tat allzeit.
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- Der Wein, die Milch des
Alters, macht jugendfroh das Herz,
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belebt die schwachen Kräfte
und lindert manchen Schmerz.
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Er gibt beim frohen Feste die
Würze auch dem Mahl,
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doch gab ihm höchste Weihe
der Herr beim Abendmahl,
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- als er ihn hat verwandelt in
sein hochheilig Blut
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zum Seelentrank und Opfer, das
allerhöchste Gut. -
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So brachten uns're Fluren hervor
einst Brot und Wein;
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wir woll'n wie Brot so nützlich,
wie Wein so edel sein,
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- daß jeder in Weingarten
und Gott dem Herrn gefällt,
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und er aus diesem Garten uns
pflanzt ins Himmelszelt.
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Drum haben wir den Namen das
"Kreuz" vorangestellt,
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daß jeder mit ihm kämpfe
als rechter Glaubensheld.
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- Es werden künft'ge
Zeiten noch rühmen diese Tat,
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mög' sie viel Segen bringen
uns nach des Himmels Rat!
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Wir haben frei gewählet das
Kreuz als unser Teil;
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das Kreuz ist uns're Hoffnung, in
ihm allein ist Heil.
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- So wird das heilig Kreuze für
uns ein sich'rer Port,
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in dem wir Ruhe finden nach des
Apostels Wort:
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"Es ist die Lehr' vom Kreuze
den Juden Aergernis,
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den Heiden eine Torheit, uns
Gotteskraft gewiß."
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- Es schieden sich beim Kreuze
die Geister immerdar,
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die einen tief verehren, was
andere hassen gar;
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was uns Erlösungszeichen,
scheint anderen Betrug,
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den einen wir's zum Segen, den
anderen zum Fluch.
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- O glücklich Volk der
Christen, das du zum Kreuze stehst,
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mit deinem Heiland freudig den
schweren Kreuzweg gehst!
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Er ging durch Kreuz und Leiden in
seine Herrlichkeit,
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er hält den Kreuzesträgern
auch einen Platz bereit.
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- Das Kreuz ist uns Gefährte
auf unserm Lebenslauf,
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mit ihm nahm bei der Taufe uns
eine Kirche auf,
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spricht los sie uns von Sünden,
reicht uns das Sakrament,
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mit ihm nur weiht und segnet die
Kirche ohne End'.
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- In Haus und Kirch und Schule,
auf Turm und Flur u. Höh'n.
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Das Zeichen der Erlösung wir
aufgerichtet seh'n;
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es tröstet wunde Seelen in
ihrem Weh und Schmerz,
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es stärkt im Lebenskampfe
das wandermüde Herz.
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- Wie einst vom heil'gen Kreuze
das Blut des Heilands floß,
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strömt von ihm noch heute
ein Segensquell so groß.
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Ein Blick zum Herrn am Kreuze
bringt Trost in jeder Not,
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vertrauend ruht das Auge auf ihm
im bittern Tod.
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- Sei, heilig Kreuz, gegrüßet
in dieser Weihestund',
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da Weingarten sich liebend dir
weiht mit Herz und Mund!
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Herr, segne Land und Leute, die
gläubig dir vertrau'n,
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in Leibs- und Seelennöten
aufs Kreuz zur Höhe schau'n!
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- Wenn jung und alt hier dienen
dem Höchsten immerdar,
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dann wird uns Kreuz-Weingarten
ein Eden sein fürwahr;
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dann wird es eine Perle im Kranz
der Dörfer sein,
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es werden Kind und Enkel den
Namen benedei'n.
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- O glücklich
Kreuz-Weingarten, dem heil'gen Kreuz geweiht,
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mach' Ehre deinem Namen, wie
heut', so allezeit!
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Christus sei unser König,
sein Kreuz sei uns Panier!
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In diesem Zeichen kämpfen,
in diesem siegen wir!
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- Bonn, 1. Mai 1927
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- Jos. Menzen
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