Informationen zur Geschichte, Geologie und Wirtschaft um Woengede und Rheder - Teil 1
Einleitung
Manchmal findet man in wertvollen historischen Büchern und Dokumenten Hinweise auf unsere ehemalige Gemeinde, die nicht jedermann zugänglich sind, oder die sich zu erwerben nicht unbedingt lohnt, weil die Schriften (teilweise) schon in anderen Werken veröffentlicht sind, oder sowieso bekannt sind. In manchem Archiv befinden sich Bücher, in denen Kreuzweingarten und Rheder nur kurz erwähnt sind. Sie zu kaufen, lohnt sich nicht unbedingt für jedermann. Manche sind meistens sowieso historisch oder bereits vergriffen. Einige Veröffentlichungen sind jedoch jüngeren Datums und sollen hier mit bekanntgemacht werden. Deshalb diese Sammelseite. Die unten angegebenen Literaturhinweise sind zur Weiterführung und Vertiefung der Geschichte und Geologie unserer Umgebung zu empfehlen, da sie neuere Erkenntnisse bezüglich der Geschichte Kreuzweingartens liefern.
Inhaltsauszüge aus:
Die Vorgeschichte des Landes zwischen Ahreifel und Zülpicher
Börde von H.-E. Joachim 1)
Neben spärlichen Funden der Alt- und Jungsteinzeit sind Besiedlungen unserer Umgegend erst ab ca. 4500 - ca. 1700 v. Chr in der Jungsteinzeit berichtet. Es wird die Zuwanderung von bäuerlichen Kolonisten verzeichnet, die neben den sonstigen anzutreffenden Jägern und Sammlern unsere Gegend besiedelten. Die Jungsteinzeitbauern hielten sich Rind, Schwein, Schaf und Ziege und pflanzten Emmer, Dinkel, Gerste, Linse und Bohne an. Bäuerliche Geräte waren Grabstock und Hacke. Aus der Zeit der bandkeramischen Kultur gibt es in Roitzheim Siedlungsplätze mit Funden von Keramik und Steingeräten. Es wurden eine bronzene Lanzenspitze in Tondorf und Urnenfelder Keramik aus Roitzheim gefunden. Im Aufsatz von H.-E. Joachim 1) findet sich dann zu Kreuzweingarten folgender Absatz:
Neben Siedlungsfunden von Lommersum [...] ist schließlich die Ringwallanlage Alter Burgberg bei Kreuzweingarten zu nennen. In mehreren Grabungskampagnen ergab sich, daß sie in der Spätlatènezeit entstanden ist, worüber in Bd. 26, S. 149 berichtet wird. Im Ringwallbereich wurden außer jüngereisenzeitlichen Scherben einige der Unenfelderzeit geborgen. Die Anlage gehört in das Wohngebiet der von Caesar genannten, zu den Germani cisrhenani zählenden - also auflinksrheinschem Gebiet ansässigen - Eburonen oder in das der Talliates. Die Talliates können unser Gebiet aber nur im Süden bewohnt haben, da sie bisher lediglich um Jünkerath eindeutig lokalisiert worden sind. Weit eher ist anzunehmen, daß die Anlage durch die Eburonen erbaut und daß sie - wie die Brandschichten zeigen - im Abwehrkampf gegen Caesar zerstört worden ist.
Im Anhang zu den Funden im Kreis
Euskirchen sind für uns interessant:
Arloff -
Felsgesteinaxt
Euskirchen- Urnenfeldergräber
Iversheim -
Unenfelderscherben, jungsteinzeitliches Steinbeil
Kalkar -
hallstatt- und frühlatènezeitliche Urnengräber
Kirchheim
- jungsteinzeitliches Felsgesteinbeilfragment
Kreuzweingarten -
spätlaènezeitlicher Ringwall, Urnenfelderscherben
Inhaltsauszüge aus: Die Römerzeit in der Zülpicher Börde und in der nördlichen Eifel - C. B. Rüger 1)
Aus der römischen Zeit ist das Kalkwerkerzentrum in Iversheim, der Bleiabbau der XVI. Legion in Mechenich und die Buntsandsteinbrüche am Veybachtal verzeichnet. Blei, Zinkblende, Eisen, Ton, Kalk, Holz, Holzkohle und Trinkwasser wurden im genannten Gebiet gewonnen. Zum Matronenkult soll an dieser Stelle bei woenge.de nicht eingegangen werden. Für die Römerzeit ist mit einer zunehmenden Besiedlung der Eifel auszugehen und von weitgehenden Rodungen für Zwecke der Holz- und Meilerwirtschaft; natürlich verbunden hiermit Honig- und Wachserzeugung durch Imkerei. Von der Südeifel sind Pferdezüchungen aus dieser Zeit bekannt. Bekannt sind die Eifelwasserleitung, Villen bei Blankenheim und Kreuzweingarten mit Bodenmosaiken. Daneben spielten die Verkehrsverbindungen der Römer eine bedeutende wirtschaftliche Rolle, so bei Zülpich, Belgica/Billig, Keldenich, Nettersheim und Marmagen. Für Kreuzweingartener ist vielleicht noch interessant, daß es in Antweiler ebenso eine römische Villa, ein spätrömisches Gräberfeld und ein Waffengrab frühfränkischer Zeit gegeben hat. Ansonsten bedarf die Römerstadt Zülpich hier an dieser Stelle Erwähnung.
Inhaltsauszüge aus:
Archäologische Untersuchungen zur antiken Wirtschaft und Technik
in der Nordeifel - W. Sölter 1)
Dieser Artikel, der später
komplett aufgenommen werden soll, sei hier deshalb nur kurz
behandelt. Hier ist von Kalköfen bei Iversheim, Kalkar und
Kirspenich die Rede, letztere beide sind weniger bekannt. Den meisten
unbekannt ebenso ein einzelnen Kalkofen dicht an einer römischen
Trümmerstelle bei Kreuzweingarten (Bonner Jahrb. 132, 1927,
277), der jedoch nicht einwandfrei zeitlich fixiert ist. Möglich,
daß er im Zusammenhang mit dem Bau der Villa Rustica (vgl.
Hagen a.a.O. 149) steht. Römisches Eisen wurde bei Iversheim
westlich der Kalköfen gewonnen. Brauneisenstein wurde an der
Westflanke des östlich von Iversheim gelegenen Hartenberges
obertätig gefunden. Im nördlichen Teil des Hardtwaldes bei
Stotzheim gab es ebenso einige Fundstellen mit römischer
Keramik, Dachziegeln und Eisenschlacken, die ggf. auf römische
Eisenschmelzöfen zurückzuführen sind (Bonner Jahrb.
159, 1959, 373, 459). Weitere Eisenverhüttungsstellen gab es
noch bei Arloff. Ansonsten ist in der tiefer gelegenen Nordeifel die
Eisenerzeugung unter den Römern wesentlich stärker
verbreitet und soll hier nur erwähnt werden. Bleigewinnung
seitens der Römer gilt als bewiesen, Silber, im Bleiglanz
erhalten, wurde wahrscheinlich nicht gewonnen. Es soll allerdings
vereinzelt bei Mechernich und am Rhein zu Goldfunden gekommen sein.
Inhaltauszüge aus: Die römische Eifelwasserleitung nach Köln - W. Haberey 1)
Quelle:
Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern - Nordöstliches Eifelvorland - Euskirchen - Bad Münstereifel - Blankenheim - Teil1: Einführende Aufsätze - Verlag Philipp von Zabern . 6500 Mainz / Rhein - Band 25 - herausgegeben vom Römisch-Germanischen Zentralmuseum Main in Verbindung mit dem Nordwestdeutschen und dem West- und Süddeutschen Verband für Altertumsforschung - 1974
Sammlung Reiner Krause
Edition
Woenge.de 20.2.2003
Texte
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