Aus der vorgeschichtlichen Zeit Weingartens





In jüngster Zeit erst wurde per Luftaufnahmen ein vorgeschichtlicher Steinkreis, bzw. ein Erdwerk entdeckt, welches nicht genau zugeordnet werden kann. Vergleichbare Stellen im Rheinland wurden bei Zülpich, Sinzenich und Odendorf erfaßt. Bei Kreuzweingarten handelt es sich um einen nachgewiesenen Halbkreis mit vermuteter Weiterführung nach Südosten. Im allgemeinen geht man davon aus, daß es sich um komplette Kreise oder Ovale handelt.


Im Artikel von Gunter Amtmann und Winrich Schwellnuss
„Neue jungsteinzeitliche Erdwerke im Rheinland Seite 34-37 in „Archäologie im Rheinland 1989, Rheinland-Verlag GmbH, Köln 1990, in Kommission bei Dr. Rudolf Habelt GmbH, Bonn - Rheinisches Amt für Bodendenkmalpflege, Redaktion: Gerhard Bauchhenß, Rheinisches Landesmuseum Bonn, ISBN 3-7927-1169-9“ heißt es hierzu:

Euskirchen-Kreuzweingarten, Kr. Euskirchen (Taf.4): Eine ringförmige Grabenspur wird - im Gegensatz zu den oben beschriebenen Erdwerken - auf einem einzigen Luftbild in ihrer Gesamtausdehnung erkennbar. Der Durchmesser der Anlage liegt bei ca. 400 m.

Störend an dem Befund (im Sinne der Fragestellung 'Michelsberger Erdwerk') ist das völlige Fehlen von Erdbrücken, wogegen Grabenbreite, Ausdehnung und Form durchaus in die gesuchte Kategorie eingeordnet werden können. Auch die bei den anderen Objekten beobachtete flache Hanglage und unmittelbare Wassernähe sind vorhanden.

Die in den Abbildungen 11-13 vorgestellten Anlagen weisen typische Merkmale von Erdwerken der Michelsberger Kultur auf. Tafel 4 läßt die zu erwartenden Erdbrücken vermissen. Falls diese nicht in den Ackerparzellen liegen, die zum zeitpunkt der Luftaufnahme keine Vegetationskontraste zeigten, muß mit einer bisher nicht bekannten Variante eines Michelsberger Erdwerks oder einer anderen Zeitstellung gerechnet werden. Mit Sicherheit ist die Anlage urgeschichtlich.

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sind die neuen Anlagen von Zülpich, Sinzenich und Odendorf in die Reihe der Erdwerke der Michelsberger Kultur aufzunehmen.




Eine Absicherung über Fundmaterial wäre natürlich wünschenswert, wird sich aber wohl erst mittelfristig realisieren lassen. Für die Anlage von Kreuzweingarten ist eine eindeutige Aussage schwieriger zu treffen. Es handelt sich sicher nicht um ein bandkeramisches Erdwerk, doch kann eine spätere Zeitstellung nicht ausgeschlossen werden.

Die Luftprospektion hat damit in den letzten Jahren - teilweise parallel zur archäologischen Grabungstätigkeit - die Zahl der bekannten Erdwerke des jüngeren Neolithikums in unserer Region praktisch verdoppeln können. Das bis jetzt gewonnene und sicher noch ganz rudimentäre Verbreitungsbild läßt, rechnet man die Mindestabstände von Objekt zu Objekt (4 km) hoch, Dutzende wenn nicht Hunderte dieser Anlagen in der Niederrheinischen Bucht und ihren Randgebieten vermuten.

Foto: Neue jungsteinzeitliche Erdwerke im Rheinland Seite 34-37





Aus Urheber- und Copyrightrechtlichen Gründen wird für Anschauungszwecke auf anderes Material zurückgegriffen.

Links: Die topografische Luftaufnahme von 1960 läßt Teile des Erdwerks erkennen. Wie weiter oben im Text ausgeführt, läßt der Bewuchs keine genaue Betrachtung zu.

Rechts: Zu Anschauungszwecken wurde der feststehende Umriß mit weißen Punkten markiert. Eine Extrapolation würde das Erdwerk ungefähr im dünn markierten Bereiche vermuten. Interessant, daß mehrere Flur- und Ackergrenzen an den äußeren südlichen Markierungen liegen.

Unten: Zur weiteren Verdeutlichung wurden Luftaufnahmen gemacht, die allerdings keinere weiteren Erkenntnisse über die genaue Lage bringen.




Zur obigen Topografischen Luftaufnahme gab es Kartendiskussionen im kleineren Kreise.
Ohne Gewähr: wingarden - Experimentierkiste - Luftaufnahmen steinzeitliches Erdwerk




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