Ausgewählte Artikel aus:
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Euskirchener
Mundart in Vers und Prosa |
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Mit Mundart und auch Dialekt
bezeichnet man die ererbte Umgangssprache des schlichten Volkes.
In unserem Heimatgebiet ist sie zurückzuführen auf die
ripuarischen Franken, die unsere Gaue nach der Verdrängung
der Römer besiedelten. Die altfränkische Heimatsprache
ist um sehr viele Jahrhunderte älter als die später
geformte Hochspache. Die von den Ahnen übernommene
Heimatsprache hat bis heute den Kampf mit dem Hochdeutschen
bestanden. Es gab eine Zeit, in der die Mundart geringschätzig
behandelt und von neuen Zeitgeiste bisweilen diffamiert wurde.
Anderseits erkannten aber auch große Geister den volkhaften
Wert dieses Erbgutes. Goethe bezeichnete die Volkssprache als das
Element, aus dem die Seele des Volkes ihren Atem schöpft.
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Zur Aufnahme der Gedichte von Theodor Nießen bei woenge.de: Theodor Nießen ist auch ein Stück Kreuzweingarten. Mit seinem Os Dörpche hat er sich in die Herzen der Wöngedere und Rhedere geschrieben und ein Teil von Nießens Herz hat dem alten Weingarten gehört. Wer erinnert sich noch daran, daß man in den Zeiten des Aufkommens der Montorisierung und Wirtschaftswunders zu einem kleinen Sonntags- oder Feiertags-Tüüürchen aufbrach. Nicht selten führte dabei der Weg am Dicke Tünnes oder Decke Tünn vorbei, um dort vielleicht in Anbetracht einer drohenden Gefahr, die man einst überstanden, aus Dankbarkeit und Freude dem Hl. Antonius eine Kerze anzündete. Überhaupt wurden dereinst solche Schutzheilige, wie der Hl. Antonius, der Hl. Christopherus oder die Heilige Jungfrau Maria angerufen und ihnen voller Dankbarkeit eine Kerze angezündet, wenn man eine Gefahr, wie ein überstandenes Gewitter auf dem Feld, einen Sturz vom Erntewagen oder bei Glatteis, heil überstanden hatte. Der von Theodor Nießen beschriebene Decke Tuén ist jedoch nicht der Decke Tünn. Ich hatte nur diesen zum Verwechslung ähnlichen Namen gelesen und beschlossen, das Gedicht mit aufzunehmen. Also wurde der Irrtum erst festgestellt, nachdem bereits die Editionen begonnen hatten. Ich ging davon aus, daß es um das Schutzkapellchen bei Münstereifel handelt, wenn man in Richtung Effelsberg fährt. Jetzt bleibt das Gedicht erstmal bei woenge.de. Solche Verwechslungen oder Irrtümer sind allerdings Teile unserer rheinischen Natur oder Kultur. Zum Beispiel: Partisan (Gedicht Däé decke Tuén) nannte man die Offizierspicke mit kleinem Wimpel, eine Art Hellebarde mit schwertartiger Spitze, darunter Flügelspitzen. Der Träger oder Inhaber dieser Waffe hieß im allgemeinen Partisan. Dieses Wort hatte also früher nicht die Bedeutung, die wir heute damit verbinden. |
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Aus 650-Jahre Euskirchen - Jean Spessart |
Edition H.K. Sept 2002 |
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