Peter H. Irrgang |
|||||||||
Pfarrkirche Heilig Kreuz zu Kreuzweingarten |
|||||||||
Kirchenführer und Meditation |
|||||||||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Ite ad Ioseph - geht zu Josef |
|||||||||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Trotz verschiedener Recherchen, die alte Darstellung des heiligen Josef wiederzufinden, die bei uns am Pfeiler zwischen der Pietá und der Herz-Jesu-Statue hing, sind wir bislang nur zu dem Ergebnis gekommen, daß sie seit der Renovierung unserer Kirche im Jahre 1980 nicht mehr auffindbar ist. Falls jemand etwas über den Verbleib weiß, bitten wir um entsprechende Hinweise. Da aber unsere Kirche nicht ohne irgendeine Darstellung des heiligen Josef bleiben sollte, reifte der Plan heran, den Erlös der Sparbüchse 27 (die des Pastors) des Sparvereins im Cafehaus Schneider für die Anschaffung einer Figur des heiligen Josef zu verwenden. Schließlich war es soweit, daß wir sie am 19. März 1986 in unserer Pfarrkirche einweihen konnten. Sicherlich hat der heilige Josef lange Zeit in der Kirchengeschichte eine weniger bedeutende Rolle gespielt als viele andere Heilige. Seine Sonderstellung im Leben der Frömmigkeit zog erst relativ spät mit dessen heilsgeschichtlicher Bedeutung nach. Denken wir einmal daran, wie spät das Fest des hl. Josef (15. Jahrhundert) und das des hl. Josef des Arbeiters (1956), sowie die Josefslitanei (18. Jahrhundert) entstanden sind. Seine Bedeutung als Pflegevater des Gottessohns wird ihm vom Erzengel Gabriel erklärt. Es liegt eine ihm von Gott übertragene Aufgabe, eine einmalige Berufung, vor. Und Josef versteht es in einmaliger Weise, den Willen Gottes zu seinem eigenen Willen zu machen. Allein diese Tatsache ist es schon wert, sich näher mit ihm zu beschäftigen. Josef, steh auf nimm das Kind und seine Mutter und fliehe!", so lesen wir im Matthäusevangelium. Josef reagiert sofort - und er reagiert richtig. Hätte er sich nicht sagen können, daß der Sohn Gottes doch wohl kaum vor Herodes zu fliehen braucht? Gott flieht doch nicht vor einem Menschen !... |
|||||||||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Jede Episode, die wir über ihn aus dem Evangelium kennen, beweist seine unbedingte Ergebenheit und Entschlossenheit: Er nimmt Maria zu sich, obwohl er es anders geplant hatte. Er geht nach Bethlehem, obwohl es in Nazareth bequemer für die Geburt des Herrn gewesen wäre. Er flieht, obwohl der Sohn Gottes... Er kommt aus Ägypten zurück, obwohl die Gefahr nicht vorüber ist. Immer sind seine Gedanken, ist sein Wille auf Gott ausgerichtet. Deswegen handelt er immer richtig. Er muß schon sehr tief in Gott geborgen gewesen sein, daß er so stark und fest zu sein vermochte. Im "Josef des Alten Testaments", dem Sohn Jakobs, mit seinen elf Brüdern, die ihn verkauft hatten und ihn in Ägypten wiederfanden - wir erinnern uns - in ihm sahen die Kirchenväter das Vorbild für den heiligen Josef, den Nährvater Jesu. Dieser mußte ja auch nach Ägypten mit Maria und dem göttlichen Kind. Nun, jener Josef des alten Bundes wurde vom Pharao zum Verwalter eingesetzt, damit die Getreidespeicher gefüllt würden und als Reserve dienten, wenn dann die sieben Hungerjahre kommen würden. Als es dann soweit war, kamen die Leute zum Pharao und wollten Getreide haben. Der aber schickte sie zu Josef: "ite ad Joseph - Geht zu Josef!". Der Josef des Alten Bundes ist wie ein Vorbild des hl. Josef, für uns leicht verständlich, die wir Nahrung für unsere Seele brauchen: ad Joseph - zu Josef. Deswegen stehen diese drei Worte auf dem Sockel unter der Josefsfigur. |
|
||||||||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Im heiligen Josef finden wir den Verwalter des Hauses von Nazareth, also der heiligen Familie, und damit den Zugang zu Jesus. Er ist ein wunderbares Vorbild des Glaubens und der Hingabe. Bei ihm lernen wir zu beten, zu betrachten, in der Gegenwart Gottes zu arbeiten, uns mitten im Alltag Gott hinzugeben. Er ist ein Meister des Gebets und der schnellen Identifizierung mit dem göttlichen Willen. Nun hat der heilige Josef sicherlich den richtigen Platz in unserer Kirche erhalten - und gleichzeitig in unserer Frömmigkeit. "Ite ad Joseph - Geht zu ihm, zum heiligen Josef!" Die Vorlage zu unserer Statue stammt aus Bayern und ist eine Nachempfindung barocker Josefdarstellungen. Herr Vus hat die Statue im Januar 1986 geschnitzt. Nach Ostern wurde sie von Herrn Frenz (Euskirchen) dann farblich gestaltet. |
|||||||||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Religion
und Kirche in der Kirchengemeinde Kreuzweingarten-Rheder ©
Texte
und Veröffentlichungen Kreuzweingartens
©
Zurück
zur Indexseite
©
Copyright woengede