Everhard
Boßhammer / Ein rheinischer Landdechant (1594/1672)
von Pfarrer Corsten, Köln-Raderberg
Zum 400. Geburtstag von Everhard Boßhammer
Herausg. Kath. Kirchengemeinde Heilig Kreuz zu Kreuzweingarten
Everhard Boßhammer / Ein rheinischer Landdechant (1594 - 1672)
von Pfarrer Corsten, Köln-Raderberg, herausgegeben in „Geschichtliche Landeskunde“, April - Mai - Juni 1929
In einer Zeit nationaler Mutlosigkeit (1857) erschien G. Freytags geistvolle Kulturgeschichte „Bilder aus der deutschen Vergangenheit“ wie ein Trostbuch für seine Zeitgenossen (auch für uns), wie kaum ein anderes geeignet, dem deutschen Volke das Vertrauen auf seine gesunde Kraft und eine bessere Zukunft neu zu beleben. Im dritten Band „Aus dem Jahrhundert des großen Krieges“ geht Freytag den Faktoren nach, die nach den ungeheuren Verlusten des Dreißigjährigen Krieges das deutsche Volk vor dem gänzlichen Untergang bewahrt haben (2). Nach seiner Meinung haben die damaligen Landgeistlichen das größte Verdienst um die sittliche Hebung des deutschen Volkes (3). „Zuverlässig war ihr Einfluß in den katholischen Landschaften nicht geringer als in den protestantischen, wenn uns auch wenig Nachrichten darüber geblieben sind; denn die katholischen Dorfpfarrer waren damals dem Schreiben ebenso abhold wie de evangelischen schreiblustig.“ So hat denn auch Freytag bei seiner Schilderung der landpfarrlichen Wirksamkeit jener Zeit sich nur auf die Berichte von evangelischen, und zwar sächsischen und thüringischen Geistlichen gestützt. Entsprechend dem Arbeitsbereich dieser Zeitschrift soll im folgenden das Leben und Wirken eines rheinischen Landpfarrers und Landdechanten „aus dem Jahrhundert des großen Krieges“ hauptsächlich nach seinen eigenen Aufzeichnungen geschildert werden.
