Reinartz und seine Zeit

Ein Beitrag zur Entmythologisierung von Reinartz

Hier an dieser Stelle schrieb ich im Juni 2002 einen Beitrag über die möglichen Umstände der Namensänderung von Weingarten in Kreuz-Weingarten und stieß auf einige Kritikpunkte an Reinartz, die ich polemisch darstellte, ohne genaue weitere Unterlagen zu sichten. Demzufolge habe ich mich Mitte Oktober 2002 entschlossen, den Beitrag wieder zu entfernen, indem ich Verständnis für die schwere Nazizeit äußerte, jedoch in Bezug auf die Namensänderung Zweifel anmeldete.

Interessant ist für mich auch, daß bei „Kreuzweingarten-Rheder-Kalkar“ der Artikel „Der Ringwall von Kreuzweingarten“ um die letzten drei Absätze gekürzt wurde. Sicher hat sich Reinartz damals etwas dabei gedacht, als er diese Zeilen schrieb. Aber auch der Kreis um Hans Regh, Karl Naske und Jakob Bohnen muß sich etwas dabei gedacht haben, als man diese 3 Absätze wegließ, da sich Reinartz öfters auch etwas einer „anderen Sprache bediente“, die vielleicht als etwas symbolisch religiös zu deuten wäre, ich selbst möchte von einer „pathetischen Art Reinartz“ sprechen, so wie mir dies einige Kreuzweingartener zu verstehen gaben. Reinartz war bei einigen im Dorfe weniger beliebt und es läßt sich nicht herauskristallisieren, ob dies der Nazizeit oder privaten Interessenbildungen zuzuschreiben war.

Es wurden einige Worte mit Doppelbedeutung fett herausgestellt. Ein Reinartz-Forscher wird sich mit den verschiedenen Varianten in verschiedenen Veröffentlichungen nicht einfach so zufrieden geben. Wie dies auch in dem „Kalkar-Artikel“ von Kreuzweingarten-Rheder-Kalkar und in der Eifelvereinsveröffentlichung ersichtlich ist, kommt hier auch wieder der „Prediger“ Reinartz zum Vorschein.

Ich möchte nichts am Geschichtsbild von Reinartz ändern, und es so lassen, wie es bekannt ist. Es war eine verrückte Zeit, unter der auch meine Eltern litten und die uns auch immer wieder erinnert, wenn wir auch einmal etwa so sagen, wie es nicht gemeint war und uns nur indirekt unter Druck oder mangels Gelegenheit mitteilen.



Pastor Nikola Reinartz 1922
Foto: Kreisbildstelle - Sammlung Dr. Gabriele Rünger / Hermann Josef Kesternich

Wir müssen uns darüber im Klaren sein, daß das, was unsere Väter und Vorbilder geschaffen haben, den damaligen Regeln und Ideen zugrunde lag. Unsere Vorfahren handelten weitaus im guten Wissen und Gewissen. Wir müssen ihre Anstrengungen und ihren Eifer respektieren. Reinartz hat für die damalige Zeit richtig gehandelt. Ein Stück Kreuzweingartener Seele findet sich heute im Glauben an Reinartz und das Gute, was über ihn berichtet wird.

H.K.

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