Dorfbuch Kreuzweingarten-Rheder
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Viehauftrieb in Weingarten





Im Zusammenhang mit ehemaligen Wegen in Weingarten und den Zuordnungen der erwähnten 10 Anwesen der Prümer Urbar, war es interessant zu wissen, wo diese 10 Anwesen in Weingarten einst gestanden haben. Eine zufriedenstellende Erklärung konnte jedoch nicht erreicht werden. Also ist anzunehmen, daß die bestehenden landwirtschaftlichen Anwesen des 18. Jahrhunderts auf irgendwelchen Vorgängerbauten standen. Nimmt man die ältesten einmal hervor - dies läßt sich der Katasterkarte größtenteils entnehmen - so wären die 10 Anwesen an den bezeichneten Stellen gewesen. Möglich, daß einst an der Stelle mit Fragezeichen (?) noch ein Hof gestanden hat; dann wäre Nr. 9 und 10 als eine Einheit zu verstehen gewesen.

Man muß schon mehrmals den Artikel von Regh über
die Weingartener Gebäude 1829 und ihre Bewohner im 18. und 19. Jahrhundert lesen, um festzustellen, daß es sehr schwer ist, eindeutige Aussagen zu früheren Jahrhunderten zu machen.

Das feudalistische System der damaligen Zeit, hervorgegangenen aus der germanischen Leibeigenschaft, welches Landarbeiter größtenteils aus unfreien Knechte und Mägde rekrutierte, läßt vermuten, daß die Dorfgemeinschaft in ihrer wirtschaftlichen Unterstellung gegenüber dem Kloster Prüm größtenteils kollektiv handelte. Möglich, daß wegen der Lage zu den Erftwiesen die Höfe um die Kapitelsmühle vorwiegend Viehhöfe waren und die Höfe um den Kapitelshof eher Ackerwirtschaft betrieben.






Eine bereinigte Ansicht obiger Karte läßt eine Menge Einzelheiten über den alten Dorfkern erkennen und Rückschlüsse auch auf die Zeit von vor 1829 zu. Es muß davon ausgegangen werden, daß auch das Vieh des Kapitelshofes Zugang zu den Erftwiesen hatte.

Was genau für ein Dorfbild vor dem 18. Jahrhundet existierte, ist nicht bekannt. Fest steht, daß das Brauhaus der Kapitelshof war und die Dederichsmühle die Kapitelsmühle. Wahrscheinlich ist, daß zwischen dem 9. und 15. Jahrhundert der Dederichshof wirtschaftlich dem Kapitelshof unterstellt war und die Erftwiesen vom gesamten Vieh des Dorfes genutzt wurden.





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