Links am Amboß
Schmiedemeister Franz Spilles mit Onkel Bertram Spilles, Inhaber
der Firma Gebrüder Spilles, gleichnamige Firma
seit 100 Jahren existierend im 150 Jahre alten Schmiedebetrieb.
- Wenn man von Euskirchen nach
Kreuzweingarten wandert, wird einem schon am Ortseingang das
helle " Ping-Ping"eines Schmiedehammers als Gruß
zuteil und bald steht man vor einer alten Schmiede, in der schon
seit über 150 Jahren das Schmiedefeuer glüht und deren
Namen weit über den Kreis Euskirchen hinaus bekannt ist.
Hier werden in vielen mühsamen Arbeitsgängen die
bekannten "Wöngede Schöppen" handgeschmiedet,
die nicht nur die Bauern und Gärtner, sondern auch die
Arbeiter vom Tiefbau bevorzugen. Viele hundert Gartengeräte
treten von hier ihren Weg an über das Vorgebirge bis nach
Köln, Bonn sogar über den Rhein bis in den Siegkreis.
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- Ururgroßvater
Godefridus Spilles war 1776 schon ein tüchtiger
Schmiedemeister, denn seine Söhne Bertram und Michael
eröffneten in Kreuzweingarten, eine Schmiede und begannen
damals schon die Wöngeder Schöppe"
herzustellen. Heute nach 150 Jahren später arbeitet der
Kreuzweingartener Stellmacher Wilhelm Emonds mit Werkzeugen aus
jener Zeit, die das Namenszeichen der Spilles tragen. Die Söhne
und Enkel wußten es von Kindheit an nichts anders, als daß
sie einmal die Schmiede zu führen hätten, die seit fast
100 Jahren unter dem Namen "Gebrüder Spilles
läuft.
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- Als 1947 Jakob Spilles starb,
der mit seinem Vetter Bertram Spilles das Unternehmen geführt
und
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bis in seine letzten Tage an
seinem Schmiedefeuer gestanden hat, übernahm den Platz
seines Vaters sein Franz Spilles, welcher mit seinem Onkel
Bertram nicht anders wie ihre Vorfahren von früh bis spät,
mit einem Gesellen und einem Lehrling, ihrer Arbeit nachgehen. Es
heißt rastlos arbeiten, denn die Weingartener Geräte
sind stark gefragt. Wenn auch heute die elektrischen Krafthammer
die menschliche Arbeitskraft unterschützen,so ist es doch im
Grunde noch die gleiche Herstellungsweise wie zu Urgroßvaters
Zeiten, denn wie vor 150 Jahren wird auch heute noch das
Flacheisen geschnitten und verstählt, wird Blatt und Auge
ausgeschmiedet, das Herz eingepreßt und die werdenden
Schüppen nach einer Schablone geschnitten. Auch die weiteren
Handgriffe sind die gleichen geblieben, vom Schweißen und
Härten bis zum Schleifen auf dem Sandstein. Auch Michael
Spilles, der Gründer der Schmiede, wird schon mit der
gleichen Bewegung die fertige Schüppe ins rostverhindernde
Kalkwasser gesenkt haben wie heute Onkel und Neffe. Auch er hat,
wie es heute noch geschieht, das Zeichen "MS"
eingeprägt, mit der die Schüppen ihren Weg antreten,um
die winterliche Erde zur neuen Saat umzugraben.
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- Wer durch Kreuzweingarten
kommt, dem mag es wohl lohnend sein,einmal hineinzuschauen in die
Schmiede, wo das helle Schmiedefeuer leuchtet und vom Meister bis
zum Lehrling alle gleich erfüllt sind von ihrer Arbeit,die
schon anderthalb Jahrhunderte in der Treue zum Schmiedehandwerk
überdauerte. Auch die kommende Generation, die jetzt noch
ahnungslos im Kinderwagen schlummert, wird nach alter
Familientradition auch eines Tages am Amboß der Väter
und Urgroßväter stehen.
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R.S. |