Die Gemeinde
Heilig Kreuz zu Weingarten |
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Die
Lebensdaten der
Gemeinde im 18. Jahrhundert - eine Vitalstatistik |
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b) Die Kirchenbücher |
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Von der Gemeinde existieren zahlreiche alte Kirchenbücher in Köln, in Brühl und in Kreuzweingarten. 1 Die Zeiträume der Eintragungen überschneiden sich in ihnen vielfach, weil es sich teilweise bei ihnen auch um Abschriften handelt, so daß manche Eintragungen drei und vierfach überliefert sind. Das alte Kirchenbuch aus dem Kreuzweingartener Pfarrarchiv enthält alle vorhandenen Daten vom Jahre 1679 bis 1826. Es wurde in den Jahren 1791 bis 1799 von dem damals amtierenden Pfarrer Johannes Joseph Müller neu angelegt, der sich ein großes Verdienst damit erworben hat, in seiner wunderschönen Handschrift und mit seiner Fähigkeit für sinnvolle und zugleich ästhetische Ordnung, diese wertvolle Abschrift anzufertigen. Er schreibt selbst dazu am Anfang auf Seite 1: "Die Namen der Getauften fand ich bisher hier und da verstreut; und da das bei der Ausstellung von Taufbescheinigungen nicht geringe Schwierigkeiten verursachte, habe ich sie in dieses Buch eingetragen." Dem Unternehmen dieser mühevollen, sich über Jahre hinziehenden großen Arbeit kam im Jahre 1799 aus historisch-politischen Gründen ganz besondere Bedeutung zu, und es ist Pfarrer Müller zu verdanken, daß die Gemeinde Heilig Kreuz, wie kaum eine andere Gemeinde, im Besitze der vollständigen Pfarregister des 18. Jahrhunderts ist, zusammengefaßt in einem gut erhaltenen, leicht lesbaren und allezeit zugänglichen altehrwürdigen Buch. Die Franzosen hatten 1794 das ganze linksrheinische Gebiet besetzt; sie hatten die alten politischen Strukturen sofort aufgelöst und eine zentralistische neue Verwaltungsordnung eingeführt, die vor allem den kirchlichen Instanzen jegliche Zuständigkeit entzog. Pfarrer Müller schreibt am 26. Januar 1799 auf der Seite 333 des damals inzwischen fast fertig abgeschriebenen neuen Kirchenbuches : "Auf diesen sieben Blättern - einschließlich dieser letzten Seite - sind die Namen derer zusammengetragen, die von 1715 bis 1774 die Ehe geschlossen haben. Ich habe sie sorgfältig aus dem länglichen Buch, das für den Gebrauch jedoch weiterhin kaum geeignet ist, abgeschrieben, aber in Eile, teils selbst, teils mit Hilfe eines anderen. Denn in diesem Jahr 1799 mußten auf Geheiß der französischen Befehlsgewalt alle Bücher über Taufen - diese hatte ich jedoch schon früher zu meiner und meiner Nachfolger bequemeren Verfügung ganz persönlich abgeschrieben - ferner über Eheschließungen und Begräbnisse in die Hände der Zülpicher Stadtverwaltung übergeben werden. Um nun in diesem Zusammenhang jede Art von Argwohn zu vermeiden, als ob ich etliche Bücher zurückgehalten hätte, wollte ich lieber jenes genannte, (längliche, d. Verf) schon in viele Teile zerfetzte und schwer zu lesende Buch hinschicken. Für die Übereinstimmung mit dem Original und die Richtigkeit des Verfahrens unterschreibe ich heute, am 26. Januar 1799 eigenhändig, Johannes Joseph Müller, z. Zt. Ortspfarrer." Er sorgte also umsichtig und tatkräftig dafür, daß die Unterlagen der Gemeinde ihm und seinen Nachfolgern vollständig zur Verfügung blieben, und zwar in besserem Zustand als der Zentralverwaltungsstelle in Zülpich. Das von ihm geschriebene Kirchenbuch war auch dieser Arbeit hier sehr förderlich. Das "längliche Buch", lateinisch heißt es da "liberper longus", existiert sogar noch, es liegt heute sorgfältig restauriert in Brühl. Es hat ein ganz schmales, hohes Format, so wie früher Kontorbücher aussahen, und kann zur Kontrolle der hiesigen Abschrift eingesehen werden. |
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Entnommen: 1100 Jahre Wingarden - Kreuzweingarten 893-1993 - Mai 1993 |
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Texte
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