Die Bewässerung des Kalkarer Moores im Mai 2003

Anläßlich einiger Recherchen zur Hydrologie des Hardtwaldes wurden einige interessante Details der Wasserwirtschaft rund um Euskirchen sichtbar. Zur Erinnerung noch einmal die Recherchen zur Hardtburg:


Die Wasserwirtschaft des Hardtwaldes

Wer den Weg von Kirchheim und Stotzheim zur Hardtburg befährt, kommt an mehreren ziemlich oben gelegenen Wasserwerken vorbei. Es handelt sich um Wasserbehälter die das Leitungswasser aus der Eifel aufnehmen, bevorraten und nach Euskirchen weiterleiten. Andere im Bereich des Hardtwaldes oder Bölzberges beheimatete kleinere Quellen sind vorhanden, aber für die moderne Wasserwirtschaft Euskirchens nicht lukrativ genug. Interessant ist, daß es sich bei der Hardtburg um eine Wasserburganlage auf einem Höhenzug handelt, im Gegensatz zu den Wasserburgen entlang der Erft, des Swist- oder Veybaches, die alle im niederen Flachland liegen. Die Speisung des Burggrabens geschieht mittels eines kleinen Bächleins aus dem Südwestens und einer kleinen Quelle (Sieper a.a.O.). Der Einzugsbereich der Wassersammlung beträgt etwa 500 m. Die links und rechts im Kirspenicher oder Stotzheimer Bereich gelegenen Bewässerungs- und Umgrenzungsgräben für die Waldparzellen bieten auch im Sommer feuchten Waldboden und sind auf die eigenartigen hydrologischen Besonderheiten zurückzuführen.

Nordwestlich der Hardtburg hinter dem Wiesengelände beginnt ein kleines Tal, welches sich Richtung Stotzheim hinzieht. Hier in einem kleinen Rinnsal befindet sich der Überlauf des Burgweihers und die Fortsetzung des ehemaligen Waldbaches. In mittlerer Höhe und weiter unten wurden einige kleinere Weiher angelegt.

Kreuzweingartener Wasser für Euskirchen

In Wasser und Pflastersteine für Euskirchen aus Weingarten stehen Angaben über die erste Wasserleitung der Stadt Euskirchen vom 24. September 1887, die hinter Kreuzweingarten in einem Stollengang begann und mittels natürlichem Gefälle nach Euskirchen führte. Mit der Zunahme des Wasserbedarfes der Stadt Euskirchen und dem Absinken des Grundwasserspiegels wurden neuere Quellen erschlossen und einige ältere Brunnen- und Wasserwerke stillgelegt. Man behilft sich neuerdings der Zufuhr von Trinkwasser aus höher und weiter gelegenen Eifeler Quellen und Grundwasserbrunnen.


Bild: Karsten Karbaum - Kölner Stadtanzeiger vom 15. März 2002

Die im Kreuzweingartener Süden gelegene erste Euskirchener Brunnenanlage ist zwar noch vorhanden, hat jedoch nur noch überwiegend einen Reservecharakter. Seinerzeit wurde von hier eine Wasserleitung zum durch Austrocknung bedrohten Kalkarer Moor gelegt, die dem Moor sporadisch das benötigte Wasser zukommen läßt. Siehe hierzu den Artikel: Klingelpütz-Wasser speist das Kalkarer Moor. Wer nicht weiß, wo der Klingelpütz sich befindet: Etwa am Ortseingangsschild von Bad Münstereifel kommend rechterhand, wo einst der Mühlenbach begann. Das im Artikel erwähnte Mollpützchen befindet sich direkt am Kalkarer Moor.

Texte und Veröffentlichungen Kreuzweingartens ©

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