Mühle Klein - Historische Fotos Teil 2


Anhand dieser stark vereinfachten Skizze lassen sich die einzelnen Ausbauphasen insbesondere des alten Wohnteils (gelb) und der alten Landwirtschaft (blau) besser erklären.

Der hellgrün dargestellte Bereich war ursprünglich Garten oder Acker mit einer Zufahrt von der Straße her zu der unten gelegenen Scheune bzw dem ersten Schuppen und Stall.

Etwa um 1920 - 1930 existierte der erste richtige eigene Mühlenbau, welcher eigentlich die zweite Mühle war. Der Misthaufen war noch neben dem Stallgebäude und die Zufahrt zur Mühle wegen des Gefälles schwierig.

Im nach rechts gelegenen zur Scheune ausgebauten Schuppen war ursprünglich „der Denn“, ein Dreschplatz, wo die erste Getreidebearbeitung stattfand. Welche Maschinen vor 1900 auf „dem Denn“ zum Einsatz kamen, ist ungewiß, wahrscheinlich ein Schrotstein, eine Wannmühle oder eine „Windfauch“, ein einfaches Rad an einer Kurbel betätigte ein Gebläse, welches die Spreu vom Weizen trennte. Dies war die „erste Möll“, die dem Landwirt Heinrich Klein neben seiner Landwirtschaft den ersten Nebenerwerb brachte.

Mit der obigen „zweiten Möll“ im eigenen ersten Mühlenbau verfügte man schon über Sackaufzug, Transmission und Elektromotor und schuf sich Schritt für Schritt einen neuen Haupterwerbszweig.




Kurz zu einem Nebenthema: Während der Ausbauarbeiten eignete sich Mathias Klein handwerkliche Fähigkeiten, wie die des Mauerns und Zimmerns an und verdiente sich mit dem Bau eines Taubenhauses beim Fabrikanten Becker in der Becker-Villa ein Zubrot.

Überhaupt bestand das Familieneinkommen aus mehreren Haupt- und Nebenerwerbszweigen. Während der ältere Bruder Wilhelm sich mehr um die Landwirtschaft kümmerte, war Mathias mit Mauern und der Mühlenerweiterung beschäftigt. Und so verfuhr man nach der Erbteilung, daß Wilhelm die Ländereien erhielt und Mathias die Mühle.

Wilhelm (links) und Mathias Klein 1948 beim Holzschneiden


Das Zuschneiden von Brennholz war ein solcher Nebenerwerbszweig, wie das Sandfahren für die Gemeinde, für die man im Lohnauftrag fuhr.


Die Mühle in den 50er Jahren. Kaum zu erkennen: Links vor dem Mühlengebäude ein mit Stroh beladenener Wagen. Der Misthaufen war außerhalb des Mühlenhofes auf der neu erworbenen Wiese linkerhand untergebracht. Deutlich ist das weitläufige Überdach der 3. Mühle zu sehen, welches das aufgestockte zweite Obergeschoß nicht erkennen läßt.


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